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David Foenkinos: Charlotte

Charlotte  David Foenkinos Buchcover DVA

Der Roman „Charlotte“ von David Foenkinos basiert auf dem Leben der Malerin Charlotte Salomon, die mit 26 Jahren und einem Kind im Bauch von den Nazis ermordet wurde.
Zwischen 1940 und 1942 entstanden über 1300 Gouachen, rund 800 Blätter ergeben zusammen mit erläuternden Texten und Hinweisen auf Musikstücke ihr autobiografisches Werk „Leben? Oder Theater?“.

In klaren, kurzen Sätzen beschwört Foenkinos die Geschichte der jungen Künstlerin. Im Präsens verfasst, wirken die Zeilen, als begleite man Charlotte, stumm wie ein Schatten, auf all ihren Stationen.
Nachdem sich die Mutter selbst getötet hat, muss sie sich an das Alleinsein und das Zusammenleben mit dem Vater, einem angesehenen Arzt, gewöhnen. Es folgen jedoch rasch Jahre, die von Kultur geprägt, Charlottes Leben maßgeblich verändern. Die Stiefmutter ist eine bekannte Opernsängerin, deren Freunde Albert Einstein, Erich Mendelsohn und Albert Schweitzer bei den Salomons häufig zu Gast sind und die junge Charlotte inspirieren und herausfordern.

Die Machtergreifung Hitlers 1933 stellt das Leben der jüdischen Familie auf den Kopf. Flucht und Exil sind die Folgen. Charlotte stirbt im KZ Auschwitz-Birkenau.

Die Geschichte berührt tief. Gerade weil der Autor mit Worten spart, schafft er dem Leser Raum für Gefühl und Bewertung: Verständnis, Wut, Trauer, Angst und Ohnmacht.
Das Buch ist ein Kleinod und ich bin froh, dass ich es entdeckt habe. Vokabelarm, dabei doch wortgewaltig, zeigt sich einmal mehr, wie das brutale NS-Regime Leben, Hoffnungen und Begabungen zerstörte.


DVA
€ 17,99 [D]
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-421-04708-3

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