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Alissa Ganijewa: Die russische Mauer

Dagestan liegt hinter Georgien, Armenien und Aserbaidschan eingerahmt vom Kaukasus und dem Kaspischen Meer. In Makhachkala, der Hauptstadt des Landes, lebt Schamil, ein junger Lokalreporter, das Leben eines modernen jungen Mannes: Er geht auf Partys, in die Disco, debattiert mit Freunden oder rast mit seinem Auto durch die Stadt. Da passieren zwei Dinge, die sein Leben entscheidend verändern: Russland baut eine Mauer im Kaukasus, die die Teilrepublik Dagestan vom russischen Mutterland abtrennt und Schamils Verlobte Madina verlässt ihn, um einem salafistischen Kämpfer in die Berge zu folgen.

Diese beiden Ereignisse spielen sich vor dem Hintergrund einer Gesellschaft ab, die sich aus verschiedensten ethnischen Gruppe zusammensetzt und sich im Zwiespalt zwischen moderner europäisch geprägter Kultur und militantem Islam befindet. Es kommt zu einem islamistischen Putsch und Gegengewalt von Seiten des russischen Geheimdienstes. Die Ereignisse überstürzen sich …

Das Buch ist der Debütroman von Alissa Ganijewa, die in Moskau lebt, aber aus Dagestan stammt. Obwohl es viele meisterlich beschriebene, flüssig zu lesende und oft auch - bei aller Tragik – komische Einzelszenen gibt, ist das Buch insgesamt mühsam zu lesen. Es gibt viele unübersetzte, lediglich in Fußnoten erklärte Begriffe aus den verschiedenen Sprachen des Landes, eine Fülle von Personen und ein schwer zu verfolgender Erzählstrang. Trotzdem erschließt sich dem Leser, der sich auf den Roman einlässt, das Leben in diesem weit entfernten, hier in Europa wenig bekannten Land, seine Tradition und alte Kultur. Das allein ist es schon wert, das Buch in der Hand zu behalten.

Suhrkamp, 2014
Hardcover, 232 Seiten
ISBN: 978-3-518-42425-4
D: 22,95 €
A: 23,60 €
CH: 32,90 sFr

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