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"Querbeet" und weitere Werke von Hannelore Hepe

Mit diesem Buch möchte und die Autorin Hannelore Hepe Freude machen. Das ist ihr gelungen mit Gedichten und Erzählungen. Es geht um Frühling, um Omafreuden, um Liebe, um Stimmbruch, kurz es geht um all das, was unseren Alltag ausmacht. Das schafft Verbindung und man nimmt das Buch gerne zur Hand und liest sich dann fest. Das eine oder das andere Gedicht liest man immer wieder.

Da Hannelore Hepe selbst hörbehindert ist, kommt dieses Thema natürlich oft vor. Und manchmal mit einer ganz schönen Portion Humor. Z.B. ist da eine fett gedruckte Überschrift "Busfahrer sind oft unfreundlich" und darunter der kleiner gedruckte befreiende Untertitel "Hörbehinderte manchmal gerührt".

Urlaub in diesem Jahr der Wirtschaftskrise? Kein Problem: mit einigen Euro ist man dabei und darf ins wunderschöne Andalusien fahren. Wer möchte nicht dorthin?!

Möglich macht dies Hannelore Hepe mit diesem Reisebericht, dem sehr viele, gute Fotos beigegeben sind. Sie hatte genug vom Nicht-Hören und wanderte aus, ausgerechnet nach Spanien, einem Land mit einer fremden Sprache, einer fremden Kultur und ganz ungewohnten Mentalität der Menschen. Sie konnte bei der Einreise kein Wort Spanisch. Aber wozu gibt es ein Wörterbuch, nicht wahr? Die Spanier reden eh mit Händen und Füßen.

Und das Gute ist: Sie hatte eine Spanierin als Freundin, die selber wenig Deutsch konnte. Das war natürlich eine gute Starthilfe. Ganz bald schon, anlässlich ihres ersten Heiligen Abends im eigenen Häuschen an der Costa de la Luz, vertraut sie ihrem Tagebuch an: "Ich fühlte mich so frei und unendlich geborgen. So hatte ich mich in meiner frühesten Kindheit gefühlt."

Hannelore Hepe schildert uns, wie sie sich einrichtet, wie sie mit den Leuten ins Gespräch kommt - offen aufeinander zugehen ist das Wichtigste. Sie erzählt, wie ihr Alltag ist, was sie erlebt, ja, sogar wie sie den Flamencotanz erlernt, und das in einem Alter, in dem sie selbst schon drei Kinder in Deutschland hat. Sie erzählt von Festen, sei es nun eine Hausfrauenparty, ein Flamencofest oder eine Hochzeit. Überall ist sie dabei. Ganz verliebt ist sie in ein Hundebaby, das sie aufzieht.

Mutig lernt sie spanisch, aber sie stellt nichtsdestotrotz sehr wohl fest, dass man nicht von den Lippen absehen kann, was man nicht kennt. Aber ihr Motto war von Anfang an: "Du bist da zuhause, wo du verstanden und geliebt wirst". Sie weiß sehr wohl, dass sie dazu das Ihrige beitragen muss, und sie schildert es in diesem Buch in anschaulicher Weise - mit allen Höhen und Tiefen. Nichts beschönigt sie, aber sie macht Mut, "dennoch" aufzubrechen. Dieses Buch hilft, auch für sich selber einen neuen Weg zu finden.

Diese Buch schildert den Lebenslauf einer Schwerhörigen, Erolena. Welch klangvoller Name.

Erolena steht vor de Entscheidung, ob sie sich mit 66 Jahren noch für ein CI entscheiden soll. Da wird ihr ein "Zuhörer" in den Weg gestellt, mit dem sie ihre Ängste und Probleme besprechen kann. Er ist obdachlos und hat gerade auch seine Sorgen mit seiner Familie. Die beiden stellen sich gut und einfühlsam aufeinander ein. Es ist ein sehr schönes gegenseitiges Geben und Nehmen. Und das ganze hat noch ein Happyend - der Obdachlose versöhnt sich mit dem Vater und findet seine Kinder in den USA wieder. Das ist der Rahmen für Erolenas Lebensgeschichte, die nach und nach erzählt wird. Es ist sehr spannend geschrieben!

Maria ist alt geworden und hat sich beizeiten entschlossen, ins Altenheim zu gehen, auch weil ihr manchmal vor den Augen schwarz wird und es dann nicht gut ist, allein zuhause zu sein.

Schnell gewöhnt sie sich im Heim gut ein, aber es passieren ihr merkwürdige Dinge. Sie bekommt Kontakt mit einer Frau, die sonst von niemand gesehen wird. Diese Frau Flabusse lebte mal in Marias Zimmer und besucht sie nun immer wieder. In manchen schwierigen Situationen ist Frau Flabusse wie ein Schutzengel für Maria und bringt diese dazu, Dinge zu tun, die ihr sonst nicht einfallen würden. Deshalb gelingt es Maria auch, ein kriminelles Paar zur Strecke zu bringen. Das liest sich so spannend wie im Krimi. Am Ende löst es sich durch Maria auf, welches Geheimnis hinter dem "Geist" Frau Flabusse steckt und wieso sie nicht sterben kann. Erst Maria, die ihre hilfsbereite Frau Flabusse schon richtig lieb gewonnen hat, bringt alles in Ordnung - wie, sei nicht verraten. Es lohnt sich sehr, das Buch selber zu lesen!

Autor: ehemaliges Mitglied

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