Der Spion, der aus der Kälte kam

von John Le Carré

Ullstein Taschenbuch

Ein spannender Agententhriller aus dem Berlin der Zeit des Kalten Krieges, ansprechend verfilmt mit einem genial glaubhaften Richard Burton in der Titelrolle sowie anderen hochkarätigen Schauspielern wie Peter van Eyck und Oskar Werner, Claire Bloom und Sam Wanamaker.

Alec Leames ist Mitglied des britischen Geheimdienstes. Er wird für einen ganz speziellen Sonderauftrag umständlich und aufwendig vorbereitet, denn es steht viel auf dem Spiel und der Einsatz soll sich lohnen, nichts darf schief gehen. Zunächst muss er dafür als versoffenes Subjekt, verachtet von Kollegen, ausgestoßen aus der menschlichen Gemeinschaft, am finanziellen Abgrund entlang schrammend erscheinen. So soll er dem Geheimdienst der Gegenseite, sprich Russen und Ostdeutschen bzw. DDR, glaubwürdig und erstrebenswert genug als potenziell verführbares Opfer erscheinen, dem man es zutraut, einen Geheimnisverrat zu begehen, wenn nur die Bezahlung stimmt und er sich davon den nächsten Schnaps kaufen kann.

Nach akribischer Vorbereitung klappt auch alles wunderbar, man nimmt mit ihm Kontakt auf. Es ist unglaublich spannend zu lesen, wie das alles geplant, inszeniert und schließlich umgesetzt wird. Und es ist unglaublich erschreckend zu erkennen, wie wenig doch ein Menschenleben wert ist. Die Story hält etliche überraschende Wendungen bereit und lässt einen zurück mit der großen Frage, ob Patriotismus, also wichtige Erkenntnisse für die Abwehr und die Vaterlandsverteidigung an sich, wirklich die Hauptmotivation war und selbst wenn, ob es das lohnt. Oder ob nicht am Ende vielleicht doch ganz andere Interessen dahinter stecken.

Mit "George Smiley 9 - Das Vermächtnis der Spione" gab es Jahrzehnte später einen Abschlussband.