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Alt werden wie ein Gentleman - Zwischen Müßiggang und Ehrenamt

"Einen Titel den ich mir nie kaufen würde, schließlich weiß ich selbst wie ich alt werde" - so dachte ich. Ich bekam das Buch als Geschenk - und habe Anregendes gefunden.

Der ehemalige ARD-Journalist Sven Kuntze, Jahrgang 1942, analysiert kurzweilig und schonungslos alle Aspekte des Älter- und Alt-Werdens in der Gegenwart. Und er weist nach, dass es der gesellschaftlichen Wandel mit sich bringt, dass man sich als Ruheständler nicht mit den Erfahrungen und Schicksalen vorausgegangene Generationen zufrieden geben kann und muss. Kuntze spricht vor allem für die "1940iger und Anfang50iger" Geborenen. Und er zeigt neue, alternative Horizonte auf. Die kann und muss aber jeder selbst testen. Sehr konkrete Vorschläge gibt es nicht.

Alte Menschen, die nicht hinfällig sind, fühlen sich wohler und kosten der Gemeinschaft weniger. Daher ist seine Idee eines Fitness-Raumes in Altenheimen gut. Muskuläres Krafttraining ist aber auch ohne Geräte wirkungsvoll durchführbar.

Offen und aufschlussreich wird das Thema Libido und Sexualität behandelt.

Kuntze arbeitete im politischen Tagesgeschäft, im Ruhestand beschäftigt ihn auch der Tod bewusster. Dass allerdings aktiver Freitod eine Befreiung bedeuten kann, vermag ich selbst nicht nachzuvollziehen. Ich glaube, dass dem natürlichen Ableben nicht aktiv nachgeholfen werden muss. In einer fatalen Situation würde ich mir wünschen, dass lediglich unterstützende Maßnahmen für mein relatives Wohlbefinden eingesetzt werden (dabei Risiken bewusst inbegriffen), nicht aber mehr lebenserhaltende Maßnahmen. "Qualvoller Tod" oder "endloses Sterben" müssen heute auch nicht mehr schicksalhaft hingenommen werden. Sehr oft ist das Ableben ein Dahindämmern und Einschlafen, das für die bewussten Angehörige bedrohlich erlebt wird. Das Ableben muss dann akzeptiert werden. - Dies sei aber nur am Rande dieses facettenreichen Buches erwähnt.

Das Buch ist lesenswert und besonders für all jene interessant, deren Berufstätigkeit sich dem Ende nähert oder die sich im "Ruhe"stand neu orientieren wollen.

Autor: Feierabend.de Mitglied Gock

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