Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Beliebte Redewendungen und woher sie wirklich kommen - Teil 2

Du bist immer noch neugierig wie Schmidts Katze, wo der Hund begraben liegt?
Kein Problem, hier geht es weiter mit den Erklärungen zu den Redewendungen!

Bis in die Puppen

Die Herkunft dieser Redensart ist sehr speziell. Entgegen mancher Vermutung sind mit „Puppen“ auf keinen Fall Frauen gemeint, sondern Statuen. Das ergibt aber auch erst mal wenig Sinn, nicht wahr?
Machen wir eine kleine Zeitreise ins Berlin des 18. Jahrhunderts. Wo heute die Siegessäule steht, befand sich damals ein mit doppelten Alleen eingefasster und Statuen geschmückter Platz. Wer die Berliner Schnauze kennt, hat bereits eine Ahnung: diese Statuen wurden von ihnen „Puppen“ genannt. Nun lag dieser Platz ein gutes Stück vom Stadtzentrum entfernt, und wer dorthin wollte, musste lange laufen. „Bis in die Puppen gehen“ wurde so von einem räumlichen zu einem Synonym für eine lange zeitliche Dauer.

Die Pappenheimer

Wer seine Pappenheimer kennt, weiß genau, was sie im Schilde führen. Aber warum eigentlich? Dieser Spruch wurde durch Schillers Dramentrilogie „Wallenstein“ geprägt, die zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielt. Dort sagt Wallenstein „Daran erkenn‘ ich meine Pappenheimer“. Damit spricht der Feldherr Lob über die Treue und Furchtlosigkeit der vom mittelfränkischen Graf von Pappenheim geführten Truppen aus, eine Person, die tatsächlich als bedeutender Kriegsherr in die Geschichte einging. Von dieser positiven Bedeutung ist heute allerdings nicht mehr viel übrig, die Pappenheimer sollten eher mit Vorsicht genossen werden.

Hinz und Kunz

Jede Generation hat Namen, die besonders häufig vorkommen: kennt man aus den 50er Jahren viele Renates, Brigittes, den ein oder anderen Hans oder Peter, so sind es heute eher Ben und Emilia.
Dieses Phänomen war auch bereits im Mittelalter bekannt. Am häufigsten verbreitet waren damals Heinrich und Konrad. Daraus wurde die Kurzform Hinz und Kunz. Da besonders Herrscher und hoch angesehene Männer diese Namen trugen, kam es auch für Bauern und Stadtbewohner in Mode, ihren Söhnen diese Namen zu geben. Dadurch kam es zu einer „Inflation“ und die häufige Verbreitung sorgte schon damals für Spott und wurde zum Inbegriff für jederman.

Das kommt mir spanisch vor

Wir befinden uns im Jahr 1519, der spanische Habsburgerkönig Karl V. wird zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Mit ihm kam das spanische Hofzeremoniell in die deutschen Lande. Die fremden Gebräuche, Moden, Lebensmittel und politische Ideen waren erst einmal genau das: fremd. Und was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. So wurden Skepsis und Ablehnung ganz einfach durch ein „Das kommt mir spanisch vor“ ausgedrückt. Ein literarischer Beleg dafür findet sich bereits im 1668 erschienen „Simplicissimus“, dem ersten deutschen Abenteuerroman und vielleicht dem bedeutesten Prosawerk des Barocks.

Auf dem Holzweg sein

Wer auf dem Holzweg unterwegs ist, folgt einer falschen Idee oder macht etwas, das sich als Irrtum herausstellt. Warum aber genau dieses Material? Begründet liegt das im früheren Forstwesen. Wurden Bäume im Wald geschlagen, wurden sie danach aus dem Fort herausgezogen. Dadurch bildete sich eine Schneise im Unterholz, die leicht mit Wegen verwechselt werden konnte. Folgte man dieser, so endet sie jedoch sehr abrupt genau an der Stelle, an der vormals der Baum stand. Es geht schlichtweg nicht mehr weiter.

Du hast Lust auf mehr?
Kein Problem! Hier geht es zum ersten Teil!


Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (14 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


13 11 Artikel kommentieren
Themen > Leben > Literatur > Beliebte Redewendungen und woher sie wirklich kommen - Teil 2