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Wenn der Partner sich verändert

Es ist kaum zu glauben, man muss immer wieder nachrechnen, aber es ist so: Das Alter klopft bei jedem an die Tür. Meistens bemerkt man es an der Partnerin oder dem Partner.

Menschen verändern sich im Laufe der Jahre unweigerlich, der Körper altert, manche fühlen sich nicht mehr so attraktiv wie zu Beginn der Beziehung, eventuell interessiert man sich mittlerweile für andere Dinge und ist nicht mehr so aktiv wie ehemals. Der Sex wird weniger, vielleicht fühlt man sich einfach nicht mehr zum Partner hingezogen. Wie geht man mit dieser Situation um?

Altern sei nichts für Feiglinge, wird oft gesagt. Nehmen wir doch die Herausforderung an. Stellen wir uns mutig der Tatsache, dass alles fließt. Wir sind Reisende auf diesem Fluss des Lebens, einen großen Teil haben wir bereits absolviert. Jeder hat seine ganz eigene Reisegeschichte, seine Reisebegleiter, seine Stromschnellen und seine weiten Horizonte. Nun wünscht man sich für die verbliebene Strecke möglichst viel Freude und Harmonie mit dem Wegbegleiter. Das Leben aber ist oft anders. Es folgt nur selten unseren Wünschen. Machen wir das Beste daraus. Schauen wir uns an, was möglich ist, und verabschieden wir uns von den unrealistischen Erwartungen, insbesondere was den Umgang mit dem Partner betrifft.

Paar auf Sofa

Keiner bleibt für immer der, der er mal war

Es ist schwer, die Veränderungen zu akzeptieren, insbesondere wenn man auf eine lange und freudvolle gemeinsame Zeit zurückblickt. Es geht mit kleinen Irritationen los. Der Partner verhält sich anders als gewohnt. Es gibt Gründe dafür. Altersbeschwerden jeglicher Art, Krankheiten, die sich stärker bemerkbar machen, Schlafmangel, Konzentrationsprobleme, Erinnerungslücken und vieles mehr. Das wird schon wieder, ist der erste Gedanke. Doch was, wenn es nicht wieder wird?

Man ertappt sich dabei, dass man unwirsch wird, wenn sich der Partner immer mehr in eine Richtung entwickelt, die man nicht für möglich gehalten hätte. Man schaut in sein Gesicht und sieht, was man nie sehen wollte: einen Menschen, zu dem man sich nicht mehr hingezogen fühlt. Die Verzweiflung schleicht sich an. Man weiß, dass man im Alter nicht schöner wird, der Sex andere Formen annimmt. Aber das ist es nicht, was diese tiefe Beunruhigung hervorruft. Es ist die Gefahr des Verlustes eines vertrauten Menschen, auf den Verlass war all diese Jahre und Jahrzehnte, die das Gefühl auslöst, vor einem Abgrund zu stehen.

Paar auf einem Stuhl am See, Hund daneben

Nimm die Situation an, wie sie ist

Auf der Suche nach einem Ausweg denkt man an alle möglichen Lösungen bis hin zur Trennung. Das Problem mit dem Partner zu besprechen, sollte der erste Weg sein und ist sicher ein guter Ansatz. Nur sollte man nicht versuchen, diesen nach seinen Vorstellungen zu ändern.

Zuerst einmal ist es wichtig, das anzunehmen, was ist. Man kann weder die Welt noch seinen Lebensgefährten nach seinem Bilde formen. Was man kann, ist, dem Partner mitzuteilen, wie man sich fühlt. Hierbei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, den Partner nicht vor den Kopf zu stoßen oder seine Gefühle zu verletzen.

Eine Ideallösung kann es nicht geben, einen Kompromiss schon. Kann ich mit diesem leben, und wenn ja, wie, sind die Fragen, die es zu beantworten gilt. So kann für den einen ein freundlicher, wohlwollender Umgang, der die Grenzen des anderen respektiert, ein Weg sein. Für den anderen ist eine Trennung unumgänglich.

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