Lebenskranz
Seit Wochen zieht durch Kopf und Bauch
ein Dank für meinen Lebenslauf
drum will ich mich nun überwinden
ein Kranz aus diesem Leben binden.
So Vieles soll in ihn hinein
um mich und and're zu erfreu'n.
Der Kranz der braucht ein Fundament
das man oft erst im Alter kennt
ich nenne es den roten Faden
und dieser trägt die vielen Gaben
die sich ganz bunt zusammenfügen
auch Unkraut bleibt dabei nicht liegen.
Vor mir liegt nun das Material
ich habe nun die Qual der Wahl
will ich nur nehmen schöne Blüten?
das Schlechte, Dunkle gern verhüten?
dann bleibt mein Kranz ganz unvollständig
und er wirkt gar nicht mehr lebendig.
So habe ich nun doch beschlossen
die Tränen, die ich oft vergossen
das sind die Perlen auf den Blumen
der Schmerz, die Not, das sind die Krumen
die dieses Werk zusammenhalten
und ihn in voller Pracht entfalten.
Auch Unkraut, das ich oft gesammelt
inzwischen wirkt es recht vergammelt
die Angst das sind die bitt'ren Beeren
auch denen will ich nicht verwehren
dem Lebenskranz Gesicht zu geben
auch dies war lange Zeit mein Leben.
Zwei Blumen, nicht zu überseh'n
ganz leuchtend in der Mitte steh'n
es sind die Töchter, Enkelkinder,
wie oft waren sie Überwinder
sie strahlen auch das Unkraut an
damit es sich entfalten kann
Was in Erinnerung verborgen
das macht viel Hoffnung auf ein Morgen
denn dieser Kranz verändert sich
gerade so, wie fällt drauf Licht
wird dieses Licht täglich entfacht
mein Leben reich und glücklich macht.
Und aus den viel verschied'nen Dingen
hör' ich ein Summen und ein Klingen
Der Kranz, der ist noch nicht geschlossen
so manches lässt mich dankbar hoffen
dass viele Blüten noch zu finden
die ich einst in den Kranz darf binden.
Den Glauben möchte ich noch weben,
der ohne eig’nes Tun gegeben,
doch ist er tief im Kranze drinnen,
daher das Summen und das Klingen,
das jeden Tag mich still begleitet
und meinen Blick in Demut weitet.
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