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Ein Traum wird wahr

Puppenküche

Es war im vorigen Sommer, als meine Freundin mal wieder ein paar Tage bei mir war. Wir schwelgten in Erinnerungen, setzten uns mit der Gegenwart auseinander und fragten uns, was die Zukunft noch bringt. Das Thema Krankheit wird bei uns nur kurz angeschnitten und ist nicht Hauptthema wie bei anderen.

Dann gingen die Gedanken zur Kinderzeit zurück und wir stellten fest, dass wir beide ein Puppenhaus hatten, das wir sehr liebten. Meines hatte mein Vater selbst gebaut. Zwei Räume unten und zwei oben, mit einer Treppe, hübsch bemalten Wänden, in Kleinarbeit gebastelten Möbeln und sogar einem gehäkelten Teppich. Wenn andere Kinder zu Besuch kamen war das mit unser liebstes Spielobjekt.

In Erinnerung daran verklärten sich wohl unsere Blicke, ein Seufzer entrang sich unserer Brust und fast gleichzeitig kam der Spruch über unsere Lippen: „Sowas hätte ich gerne nochmal“ Na ja – was den Männern ihre Eisenbahn, ist bei uns eben das Puppenhaus! Manchmal bin ich für meine „Peng-Entscheidungen“ bekannt und am nächsten Tag setzte ich eine Anzeige in die Zeitung: „Puppenhaus gesucht“.

Es kamen tatsächlich einige Angebote. Das erste war eine Puppenstube mit zwei Zimmern und Duplo-Figuren und Möbeln aus Plastik. Uninteressant. Dann bot man mir ein Puppenhaus mit 4 Räumen an, aber ohne Möbel und ziemlich abgenutzt. Und für den Zustand zu teuer. Ich war schon skeptisch, ob ich jemals das finde was ich mir vorgestellt habe, da kam der nächste Anruf: ziemlich groß, aber alles Handarbeit! Mein Interesse war geweckt, also nichts wie hin.

Sie hatten es in der Garage stehen und bei dem Anblick entfuhr es mir: „DAS IST ES!“ Alles in Holz, sogar Badewanne, WC, Herd, Waschmaschine – einfach toll. Und der Preis war auch akzeptabel. Aber – es passte nicht in mein Auto! Das Pärchen hatte ein Cabrio vor der Tür stehen, wuchteten es auf den Rücksitz, fuhren hinter mir her und brachten es zu mir nach Hause.

Nun kam die Frage wohin damit. Ein Element meiner Schrankwand musste weichen und wurde durch das Puppenhaus ersetzt, das passte wunderbar. Dann wurden Bettwäsche und Gardinen genäht und ich fühlte mich wieder in die Kinderzeit zurück versetzt mit einem glücklichen Gefühl.

Wenn meine Enkelin zu Besuch kommt ist ihr mitgebrachtes Elektronik-Spielzeug abgemeldet und sie beschäftigt sich stundenlang mit dem Puppenhaus. Es ist also nicht alles schlecht, was einmal gut war. Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man feststellt, dass man noch Träume hat und sie auch verwirklichen kann.

Übrigens hat meine Freundin auch ein passendes Puppenhaus gefunden und ist genauso happy damit wie ich.

Autor: ehemaliges Mitglied

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