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Eine geheimnisvolle Geschichte

Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Geheimnis öffentlich machen soll, oder ob ich es doch lieber für mich behalte. Ich habe mich entschieden. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen: ich halte die Menschheit nicht nur für reif genug, eine derart diskrete Angelegenheit zu erfahren, sondern ich denke, dass die Öffentlichkeit ein moralisches Recht darauf hat zu wissen, was sich nachts in unserem Schlafzimmer abspielt.

Dazu muss ich einleitend erklären, dass Hanna, die mir angetraute Hälfte unseres Zweierschlafteams, unter Ein- und Durchschlafprobleme leidet. Ich hingegen - sowie ich mich in die Horizontale begeben habe - schlafe sofort ein. Während Hanna noch darüber nachdenkt was sie eventuell morgen alles erledigen muss oder will und was sie alles vergessen oder nicht geschafft hat, schlafe ich schon mal vor. Das ist auch notwendig. Denn, irgendwann in der Nacht passiert es. Ich schrecke auf und höre: Dreh dich doch mal um, du liegst schon wieder auf dem Rücken und schnarchst! So, jetzt ist es raus und sie kennen das Geheimnis. Ich hoffe, sie können damit umgehen.

Schnarchen - was ist Schnarchen? „Während ein Mensch schläft wird in seinen oberen Atemwegen ein knatterndes Geräusch erzeugt, das ist Schnarchen.“ Soweit die Definition in Wikipedia.

Wissenschaftliche Erhebungen besagen: Ca. 20% der Bevölkerung schnarcht. 60% davon sind Männer, der Rest Frauen. Sieh an. Das ist doch mal interessant. Besteht doch die verbreitete Auffassung, dass es immer die Männer sind, die schnarchend die Nachtruhe stören. Ich weiß es besser. Weil ich gelegentlich auch durch Schnarchlaute geweckt werde. Das regt mich nicht auf und ich schlafe in der Regel auch gleich wieder ein. Ich sehe es positiv, signalisiert mir doch die Geräuschkulisse, du bist nicht allein. Und so gesehen, Kann das Schnarchen auch etwas Beruhigendes haben. Für mich hat es das jedenfalls. Ich thematisiere das Schnarchen auch nicht mehr am Frühstückstisch. Bringt ohnehin nichts. Hanna bestreitet vehement, dass sie zu den verbleibenden 40% Frauen gehört, die sich nachts akustisch bemerkbar machen. Um es mal dezent auszudrücken. Denn Frauen schnarchen ja nicht, wie wir gelernt haben. Ich habe mal das Schnarchen meiner Bettgenossin mit einem Diktiergerät aufgenommen, um sie von ihrem Irrtum zu befreien. Es war ein untauglicher Versuch und ich warne davor, es mir gleichzutun. Der Haussegen hing schief. Und ich schäme mich noch heute ein wenig deswegen.

Wir haben uns arrangiert. Hanna betrachtet das Schnarchen auch schon entspannter. Denn, es scheint tatsächlich etwas Beruhigendes und Beschützendes davon auszugehen und man würde echt etwas vermissen. Wir schlafen nicht in getrennten Zimmern. Einige Zeitgenossen sehen darin eine Lösung, wie aus diesbezüglichen Geständnissen zu erfahren war.
Und Mädels - ihr könnt es ruhig zugeben, ohne uns schnarchende Männer wäre die Welt zwar viel stiller, aber auch viel langweiliger.

Ich wünsche eine gute Nacht!

Autor: ehemaliges Mitglied

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