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Der andere Kalender

Meine allerbeste Freundin Taalke ist gerne mal in Ostfriesland. Ihr gefällt das Land, wo man heute schon sehen kann, wer morgen kommt, sagt sie.

Letztens konnte ich ihr erzählen, dass wir jetzt noch ein Stück weiter mit unserem „Fortschritt“ sind. Wir können nicht nur das Gras wachsen hören, nein, wir können auch besonders gut riechen, dass das Wochenende nahe ist. Da wollte sie wissen, wie ich das meine. Das ist recht einfach und ich erklärte es ihr:
Wenn du einen Trecker hörst, der ständig seine Touren hin- und her auf einem Stück Land zieht und das bis in die Nacht, dann ist Donnerstag.

Wenn du deine Nase vor die Tür hältst und du merkst so einen sehr feinen besonderen Geruch in der Luft, dann ist Freitag.

Scheint dann die Sonne und der Duft ist eine gewaltige Stinkerei geworden, dann ist das die Gülle vom Sonnabend.

Wenn du dann in der Sonne auf der Terrasse sitzen willst und kannst nicht, weil du nicht atmen kannst da draußen und wenn du jede Ritze abdichten musst, damit du die Stinkerei aus dem Haus heraushältst, dann, ja dann ist Sonntag im Dorf.

Für den Montag-Waschtag kannst du dir getrost eine Wäscheleine durchs Haus ziehen. Die Wäsche draußen zu trocknen, geht nicht bei der ganzen Güllerei. Das müffelt dann noch aus dem Wäscheschrank.

Siehste, sagte ich zu Taalke, das ist unser Kalender im Frühjahr bei uns. Erst, wenn alle Güllefässer leer sind und das Land in Jauche ertrinkt, dann muss ich wieder auf meinen Wandkalender sehen.

Sonst könnte ich wohl glatt das Wochenende verpassen.

Autor: egalis

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