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Top Gestylt

Samt, dieser edle Stoff, kehrt dieses Jahr ins modische Bewusstsein zurück.
Ob nun schlicht in Form einer Hose oder eventuell auf einem zeitgenössischen Sofa, denn nicht nur Hunde, sondern auch Stoffe wollen einfach mal gestreichelt werden.
Viel zu lange war Samt verpönt, galt gar als abgewetzter Staubfänger, selbst ich träume seit geraumer Zeit von einem Samt-Ohrensessel in warmen Beerentönen.
Und nicht ohne eine Baskenmütze in dieser Saison. Vorbei die Zeit, in der vorwiegend pensionierte Studienrätinnen bzw. Pfarrersgattinnen sich meist das ganze Jahr über mit solch Tellerminen schmückten.
Neulich stöberte ich bei Kaufhof und entdeckte schwarze und dunkelbraune Baskenkopfbedeckungen, auch eine nicht unerhebliche Anzahl Bordeaux, Flieder, sogar safrangelbe Kreationen, in den Regalen.
Denim all over und wer besonders mutig ist, zieht in einem Einteiler aus Jeansstoff um die Häuser. Oder aber er kramt in der Wäscheschublade des kürzlich verblichenen Großonkels und schnappt sich seinen graublau breitgestreiften Satin-Schlafanzug. Zu lang, zu schlabberig?
Solche Bedenken sind völlig unnötig, denn Jacken und Hosen in allen Längen und Breiten sind ausdrücklich erwünscht.

Und dieser Sommer gehört den Karos, Pepita, Glencheck, fast zu Tränen gerührt betrachte ich die Erinnerungsmuster meiner Teenagerzeit.
Seufz, diesen grün-roten Faltenrock mit den kleinen Kästchen und Quadraten trug ich stolz auf der Geburtstagsfeier Gabis sowie zum Tanztee, im Saale Mayer. Außerdem berührte mich der Hauch eines ersten scheuen Männerkusses, als ich einst das neues Pepita Kostüm ausführte.
Das schönste aber: In den kommenden Monaten ist erlaubt, was gefällt.
Diese Modeblogger haben ja einen enormen Einfluss, auch Karl Lagerfeld könnte da locker mithalten, wenn ihn uns der Himmel nicht weggeschnappt hätte. Selbst die Designer von Luxus und Highstreet-Fashionlabels lassen sich inspirieren, mixen frech sommerlich warmes Gold mit kühlem herbstlichem Silber.

Und ich denke es gibt kein Land der Welt, welches man bereisen kann ohne einen Brustbeutel für die wichtigsten Dinge.
Zum Beispiel für Always Discret-Inkontinenzeinlagen, dem Kleingeld, fürs Parken oder der Platinkarte von American Express.
Doch wer nach einer Abwechslung lechzt, für den gibts diesen Sommer praktische Bauchtaschen, selbstverständlich aus echtem Leder plus nettem Gürtelchen.

Die Ärmel der Pullover leiern heuer gekonnt über Arme und Finger, sogenannte Hängeärmel, dafür aber sind die Pullis zu kurz, zu lang, zu weit, oder zu eng.
Bleibt einem nichts anderes übrig als sich das Beste rauszusuchen, wenn ich in den sechziger Jahren mit solch einem Teil unterwegs gewesen wäre, welches meine Arme plus Hände bedeckte, hinten kurz und vorne lang, eine Schulter witzig hervorblitzend, hätte ich mir garantiert den dummen Spruch eingehandelt - „Hey, wen hast du denn da rausgejagt?“
Doch ich lasse mich nicht verunsichern von den ewig Gestrigen, stur am Gewohnten Festhaltenden, werde mir sogar dieses Jahr die Alleskönner zulegen.

Solch fantastische Culottes, Straight Legs (eng anliegend ) oder eine Paperbag – Hose samt hohem Bund, eine Jeans mit Schlag, und ’ne Marlenehose, denn für jedes Bein ist quasi was dabei.
Mein Outfit ist im Kasten, ’ne Baskenmütze in Safrangelb, dazu Großonkels Nachtbuxe sowie eine Bauchtasche aus feinstem Kalbsleder plus diesen quietschbunten Ringelpulli aus intelligentem Material, welcher mir erlaubt, getrost meine Hände zu verstecken.
Gleichzeitig werde ich meinem Hinterteil die Möglichkeit bieten, die noch scharfen Bügelfalten des Pyjama-Beinkleides möglichst lässig zu präsentieren.
Knapp unterhalb meiner Brust endet der coole Pull-Over, denn dieser hat null Bock, auch noch als Bauchwärmer missbraucht zu werden.
Dazu gesellen sich perfekt die gemütlichen superga 2802 low white Sneaker von shoptail plus.

Und wenn ich Anno 1968 derart top gestylt unter die Augen meiner Mutter geraten wäre, hätte sie mir mit Sicherheit den Satz : Mon dieu wie hast du dich denn gemustert? --- um die Ohren geknallt.

Bunt gekleidete junge Frau

Autor: galen

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