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Mein Handy und ich...

Ich geb's zu, mein Handy ist fast so was wie ein Familienmitglied: Es ruft mich gern zu ungelegenen Zeiten mit einem melodischen "Schluchzer" und natürlich serviert es mir auch ab und zu manch ungebetene Nachricht.

Und es ist mir richtig ans Herz gewachsen, weil es ja sooo viel kann; Fotografieren zum Beispiel, es fängt für mich die Wolken ein, den Wind und Wellengang; es lädt zu fröhlichen Friends-Chatrunden; auch Tante Google wohnt bei ihm, diese allwissende Tante. Sogar meine Lieblingsmusik bekomme ich serviert und man stelle sich vor – und das alles rund um die Uhr!

Zeichnung einer Seniorin mit einem Handy in der Hand

Neulich hatte ich glatt vergessen es zu füttern, und prompt drohte es mit Streik, zeigte seinen zornigen roten Balken. Eilig gab ich ihm feinste Steckdosen-Kost, damit es willig noch diese Nachricht für Leo transportierte, welche äußerst wichtig war.

Manchmal aber versteckt es sich unauffindbar und lacht sich halb klingelig, wenn sich meine Ohren in seiner Nähe tummeln. Oftmals erst lange nach seinem Verstummen entdecke ich es unschuldig hockend im Innenfutter meiner Outdoorjacke.
Doch es tröstet mich auch, wenn es mir manche ersehnte Nachricht nicht liefert und stattdessen unerwartete Grüße von völlig fremden Menschen eintrudeln, die woher auch immer mein Handy zu kennen scheinen.

Am Abend dann hockt es dann gelangweilt neben mir auf der Couch, doch hin wieder zeigt es mir, während im Krimi drei Ganoven ihrer Arbeit frönen, süße Bilder vom Enkelchen Oskar oder ein putziges Selfie Ingelörchens – und gerade als Inspektor Mantori diesem mysteriösen Mordfall auf die Schliche kommt, äppt Freundin Hanni aus Grevenbroich:
„Hey hast de 'n bisschen Zeit für mich?“

Mein Handy jetzt hellwach, denn es weiß genau, Freundinnen werden nie vertröstet.

„Klar Süße, für dich doch immer, gibts Neuigkeiten?“
„Stell Dir vor der Ulli war schon wieder im...“
„ERZÄHL!!!!“

Nachts jedoch herrscht Funkstille, wir gönnen sie uns einfach diese gegenseitige Erholung.

Und wenn mich mal das Sandmännchen vergessen hat, schleiche ich mich gern zu ihm, wische es vorsichtig hell und frage flüsternd:

"... kannst du etwa auch nicht schlafen?"

Autor: galen

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