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Wie Emotionen unser Essverhalten beeinflussen

Der Zusammenhang zwischen bestimmten Gefühlslagen und dem Essverhalten ist vielen Menschen aus eigener Erfahrung bekannt. Auch wissenschaftliche Studien bestätigen diesen Eindruck. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 75 Prozent der Menschen zu emotionalem Essen neigen. Gerade in den Industriestaaten, in denen das Angebot an Lebensmitteln vielfältig und üppig ist, kann dies jedoch zum Problem werden.

Frustesser und Lustesser

Es sind verschiedenste Emotionen, die sich auf das individuelle Essverhalten auswirken können. So neigen etwa Lustesser dazu, positive Gefühle durch Essen zu verstärken. Sie belohnen sich, nachdem sie eine Herausforderung erfolgreich bewältigt haben, genießen in netter Gesellschaft schmackhafte Speisen oder zelebrieren besondere Ereignisse mit kulinarischen Genüssen.

zwei lachende Frauen bei Kaffee und Kuchen

Für den Frustesser hingegen ist Essen eine Strategie zur Bewältigung negativer Erlebnisse und Emotionen. Es dient als Tröster, dem Vertreiben von Langeweile oder auch der aktiven Verdrängung seelischer Konflikte. Nimmt diese Form des emotionalen Essens überhand, stellt sich schnell ein insgesamt gestörtes Verhältnis zum Essen ein. Häufig kreisen die Gedanken des Betroffenen permanent um die nächste Mahlzeit. Essen dient nicht länger in erster Linie der Versorgung des Körpers mit Energie, sondern nimmt stattdessen die Funktion einer psychischen Stimulanz an.

Der Weg zum emotionalen Esser

Ausgelöst wird die Neigung zu emotionalem Essen durch Erfahrungen, die der Einzelne oft schon in frühster Kindheit sammelt – etwa diejenige, dass bestimmte Nahrungsmittel beruhigend oder stimmungsaufhellend wirken. Bereits ein als angenehm empfundener Geschmack kann diese Effekte erzeugen, ebenso wie spezielle Inhaltsstoffe. Bestes Beispiel ist Schokolade, die bewiesenermaßen euphorisierende Substanzen enthält – wenn auch nur in geringer Dosis. Zudem sind es gerade zucker- und fetthaltige Lebensmittel, die die Ausschüttung von Glückshormonen bewirken. Ein übermäßiger, nicht durch physischen Hunger bedingter Verzehr, kann somit schnell zu einer ungesunden Ernährung, Übergewicht und den damit verbunden Folgeerkrankungen führen.

Stressesser

Ein Apfel und ein Donut jeweils auf einer Hand

Bei gut der Hälfte aller Menschen bewirkt Stress einen Appetitverlust. Forscher begründen dies damit, dass psychische Anspannung den Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Als Konsequenz werden physische Kapazitäten zu Flucht, Verteidigung oder einer Verschärfung der Sinne freigesetzt. Hunger oder Appetit dagegen werden als störende Elemente für die Dauer der Anspannung abgestellt.

Ein knappes Drittel der Menschen allerdings reagiert genau umgekehrt. Sie bewältigen Stress durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme und gelten daher als Stressesser. Der Griff in den Kühlschrank erfolgt dabei oft unbewusst und wie nebenbei. Dem Essen wird keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, jedem Impuls nachgegeben und aufgrund von Zeitnot auf Fertiggerichte oder ungesunde Snacks zurückgegriffen.

Der Weg aus dem Teufelskreis

Gerade für den Stressesser gilt: „Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.“ Nur insofern der Betroffene sein Essverhalten aktiv hinterfragt und den Entschluss trifft, diesem mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, kann eine Änderung bewirkt werden. Ein erster Schritt zur Umsetzung kann es sein, den heimischen Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln zu füllen, so dass der Rückgriff auf Ungesundes zur Unmöglichkeit wird.

Da emotionales Essen zudem häufig von Automatismen und Impulsen gesteuert wird, kann es hilfreich sein, nicht jedem aufkommendem Appetit sofort nachzugeben, sondern ihm für eine gewisse Dauer (z.B. 15 Minuten) bewusst zu widerstehen. Diese Zeit sollte genutzt werden, um die eigene Stimmung und das Hungergefühl zu hinterfragen.

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