Stärke Dein Immunsystem mit der richtigen Ernährung
Gurgeln mit Apfelessig lindert Husten, Bananen stoppen Durchfall und Cranberry-Saft hilft gegen Blasenentzündung. Seit alters her werden solche Hausmittelchen von Generation zu Generation weitergegeben. Aber was ist an den Ernährungsmythen wirklich dran? Der Wahrheitsgehalt lässt sich inzwischen wissenschaftlich überprüfen. Dass die Ernährung Einfluss auf das Immunsystem hat, ist nicht weiter überraschend. Hinter welchem Lebensmittel verbirgt sich welche Wirkung?

Vitamin-ABC
Vitamine sind wahre Alleskönner! Vitamin A verhindert das Eindringen von Bakterien und Viren, indem es Schleimhäute und Haut stärkt. Enthalten ist es in erster Linie in gelbem, orangenem und rotem Obst und Gemüse wie etwa Karotten, Kürbis oder Paprika sowie in Fisch und Innereien. Vitamin C ist wohl das bekannteste Vitamin überhaupt. Als Antioxidans fängt es freie Radikale ab und verhindert somit Schäden am Zellgewebe. Außerdem beschleunigt es die Heilung von Erkältungen. Zitrusfrüchte, Beeren, Brokkoli oder Paprika sind gute Vitamin-C-Lieferanten. Dunkle Beeren wirken zusätzlich noch entzündungshemmend und schützen vor schädlichen Darmbakterien.
Rostige Nägel?
Mineralstoffe müssen regelmäßig in ausreichender Menge zugeführt werden, da sie im Körper selbst nicht gebildet werden können. Einfluss auf die Abwehrkräfte haben vor allem Zink, Eisen und Selen. Das in Vollkorn- und Milchprodukten enthaltene Zink erhöht die Anzahl an Abwehrzellen, wodurch Bakterien und Viren schneller bekämpft werden. Eisen wird für antioxidative Prozesse benötigt und unterstützt die Fresszellen. Gute Lieferanten für dieses Spurenelement sind Innereien, aber auch Linsen und Kürbiskerne. Übrigens mit einem Glas Orangensaft fällt die Eisenaufnahme leichter, durch Kaffee wird sie behindert. Um den Tagesbedarf an Selen zu decken, genügt schon eine Paranuss. Unterstützt werden dadurch ebenfalls antioxidative Prozesse. Neben Mineralstoffen enthalten Samen und Nüsse auch Omega-3-Fettsäuren.
Fett, aber richtig
Die Verteufelung des Fetts gehört inzwischen der Vergangenheit an. Jetzt geht es nur noch darum, das richtige Fett zu verwenden, denn Fett ist nicht gleich Fett. Positiv auf das Immunsystem wirken sich besonders die essentiellen Omega-3-Fettsäuren aus. Diese sind beispielsweise in Lachs und Thunfisch oder auch Lein- bzw. Rapsöl enthalten. Möglicherweise können damit sogar Allergien gelindert werden. Kokosöl hemmt das Wachstum von Bakterien. Allerdings enthält es überwiegend gesättigte Fettsäuren, sodass die tägliche Verzehrmenge zwei Esslöffel nicht überschreiten soll.
Viel hilft viel?
Wie immer im Leben ist auch bei gesundheitsfördernder Ernährung das richtige Maß entscheidend. Lieber zu frischem Obst und Gemüse greifen, denn mit Vitaminpillen kann man den Körper schaden. So hat sich gezeigt, dass die Aufnahme von Betacarotin über Nahrungsergänzungsmittel das Risiko einer Lungenkrebserkrankung erhöhen kann. Weitere unerwünschte Nebenwirkungen einer Vitamin-A-Überversorgung sind Übelkeit, Kopfschmerzen oder brüchige Knochen. Vorsicht sollte man auch bei Süßholz walten lassen. Es hemmt zwar das Wachstum von Bakterien und Viren; ein übermäßiger Verzehr aber kann zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Auch beim Körpergewicht ist der goldene Mittelweg richtig. Untergewicht geht oft einher mit Mangelerscheinungen, während Übergewicht, die Anfälligkeit für Infekte erhöht. Das körpereigene Fett schüttet Botenstoffe aus, die eine chronische Entzündung simulieren und das Immunsystem dadurch in Stress versetzen.
Pauschal lässt sich also keine spezielle Diät für ein starkes Immunsystem empfehlen. Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährungsweise ist man aber auf dem richtigen Weg.
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