Aktuellen "Food Trends" auf der Spur
Die Welt im (Essens-)Wandel
Auch Ernährung macht vor Veränderungen nicht halt. Food Trends (aus dem Englischen food = Lebensmittel, trend = Entwicklung) spiegeln weit mehr wider als nur die Verwendung neuer Zutaten. Sie eröffnen neue Genusswelten oder gehen zurück zu den Wurzeln. Neue Kombinationsmöglichkeiten erweitern den persönlichen Geschmackshorizont. Andere Food Trends bieten vielseitige Alternativen für unterwegs. Geprägt und verbreitet werden sie von Gastronomen, Magazinen und nicht zuletzt von aktiven Menschen im Internet, die sich den zahlreichen Themen rund um das Essen verschrieben haben.

Esskultur auf der Straße
Street Food (aus dem Englischen street = Straße, food = Lebensmittel) ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon die antiken Römer beschafften sich etwas Essbares aus nahegelegenen Garküchen. In Asien und Afrika ist Street Food weit verbreitet. Auch in deutschen Städten sieht man immer mehr Straßenverkäufer. Längst reicht die Auswahl über Pommes frites und Currywurst hinaus. Engagierte Köche bereiten frische, kreative Gerichte aus hochwertigen Zutaten und verzichten auf Zusatzstoffe. Gerne lassen sie sich dabei über die Schulter schauen. Von leckeren Salaten, wärmenden Suppen und Kartoffelvarianten bis zu Exotischem und kleinen Kuchen - ihrer Fantasie scheint keine Grenzen gesetzt. Die Mahlzeit oder Kleinigkeit wird auf Einweggeschirr gereicht und passt in eine Hand. Praktisch sind die Straßenverkäufer für Berufstätige, die ihren Mittagstisch im Stehen oder auf Klappstühlen einnehmen möchten. Doch auch Menschen, die im Einkaufsstress eine Kleinigkeit naschen oder etwas Neues probieren möchten, kommen mit Street Food voll auf ihre Kosten.
Nichts dem Zufall überlassen
Food Pairing (aus dem Englischen food = Lebensmittel, pairing = Paarung), hat seine Wurzeln nur teilweise in der Neuzeit. Jeder, der sich abseits von Kochrezepten bewegt oder diese abwandelt, hat schon eine Art Food Paring betrieben. Die meisten Köche überlassen dies jedoch ihrer Kreativität und probieren einfach aus. Entstanden ist das, was das moderne Food Pairing ausmacht, erst Anfang der 1990-er Jahre, als sich ein Parfumeur und ein Sternekoch trafen. Statt ohne System einfach auszuprobieren fragten sie sich, ob besonders leckere Kreationen einem bestimmten Prinzip folgten. Ihre Erkenntnis: Besonders gute Kombinationen gelingen, wenn sie das gleiche Schlüsselaroma haben. Wissenschaftler haben Lebensmittel auf diese Schlüsselaromen untersucht. Daraus erstellten sie Food Pairing Bäume, aus denen die passenden Lebensmittel gewählt werden. Eine Bereicherung für den Speiseplan, ohne zu viel auszuprobieren. Wer käme schon selbst auf die Idee, Blumenkohl mit Kakao zu kombinieren?
Fleischlos glücklich

Es sieht aus wie eine Wurst, riecht auch so und schmeckt sogar so ähnlich. Hergestellt wurde sie jedoch aus pflanzlichen Produkten, meist auf Soja- oder Weizenbasis, und wird als „vegan“ (Wortschöpfung aus England) deklariert. Menschen, die sich vegan ernähren, verzichten auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Honig – also auf alles, was aus oder von Tieren produziert wird. Erst seit wenigen Jahrzehnten sind Fleischalternativen in den Regalen zu finden. Neben Würstchen werden auch verschiedene Wurstsorten, Frikadellen, Schmalz, Käse und Vanilleeis „nachgebaut“. Die Beliebtheit dieser Produkte nimmt ständig zu. Erschreckende Berichte über die Tierhaltung, aber auch die negativen gesundheitliche Aspekte von übermäßigem Fleischverzehr haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Für Menschen, die aus Gründen des Tierschutzes oder aufgrund ihres Cholesterinspiegels darauf umsteigen möchten, sind diese Ersatzprodukte eine echte Bereicherung des Speiseplans. Allerdings: Sie enthalten oft zahlreiche Zusatzstoffe.
Braukunst trifft auf Kreativität
Aus den USA stammen die Pioniere der Craft-Beer-Braukunst (Craft – Handwerk, Bier Bier). Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es nur wenige Brauereien in den USA, die recht eintöniges und geschmacksloses Bier produzierten. Aus dem Wunsch nach Vielfalt, Qualität und Individualität entstanden die ersten alternativen Brauereien. Craft Beer verbindet Tradition mit der Moderne. Handwerkskunst, die alte Brautraditionen nutzt, setzt sich über das Reinheitsgebot hinweg. Dann trifft hochwertige Rohware auf Kakao, Zitrusfrüchte, Beere oder Kaffee. Eine interessante Art, die Braukunst weiterzuentwickeln, die sich auch in Deutschland durchgesetzt hat.
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