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Robust, lecker, nährstoffreich: alte Gemüsesorten

Viele alte Gemüsesorten sind heute fast in Vergessenheit geraten und kaum noch zu bekommen. Andere wie die Pastinake und Mangold feiern seit einigen Jahren ihr Comeback und sind mittlerweile immer häufiger nicht nur in Naturkostläden und auf regionalen Märkten, sondern auch im Gemüseregal großer Supermärkte vertreten. Zum Glück: Denn viele alte Gemüsesorten sind nicht nur besonders lecker, sie tragen auch zur Vielfalt unseres Speiseplans bei. Außerdem haben sie etliche Vorteile gegenüber den neuen Sorten.

Topinambur

Einiges zu bieten…

…für das Auge und den Geschmack

Lila Möhren, gelbe Bete, blaue Kartoffeln, schwarze Wurzeln – viele traditionelle Gemüsesorten wirken durch ihre außergewöhnlichen Farben und Formen zunächst ein wenig kurios und wirken wie hippe Neuzüchtungen. Sie wuchsen aber schon in den Gärten unserer Omas. Und sie sind toll anzusehen! Was Generationen vor uns bereits wussten, bestätigt heute die Wissenschaft: Gemüse ist gesund und alte Sorten außerdem besonders nährstoffreich. Denn früher ließ man Gemüse einfach mehr Zeit zum Wachsen, da es nicht auf Ertrag gezüchtet wurde. Dadurch kann altes Gemüse viel mehr Nährstoffe bilden. Es hat ein intensiveres Aroma und ist weniger wässrig. Zudem können sich die Pflanzen über einen langen Zeitraum hinweg an die Böden und das Klima der jeweiligen Region anpassen. Dadurch sind sie besser gegen Trockenheit und Kälte gewappnet.

…und für die Gesundheit

Ein weiteres Plus: Altes Gemüse enthält mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem vor Diabetes, Herzinfarkt und bestimmte Krebsarten schützen. Es wirkt entzündungshemmend, reguliert den Blutzucker- und Cholesterinspiegel und stärkt das gesamte Immunsystem.

Vielfalt statt Eintönigkeit

alte Gemüsesorten

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation FAO ist die genetische Sortenvielfalt unter den Nutzpflanzen in den letzten 100 Jahren um etwa 75 Prozent zurückgegangen. Viele gängige Gemüsesorten wie Blumenkohl, Kohlrabi oder Broccoli sind fast nur noch als hochgezüchtete, besonders ertragreiche Sorten, sogenannte Hybride, im Handel vertreten. Traditionelle Sorten werden verdrängt und ihr Reichtum geht für immer verloren. Man erkennt das Saatgut von Hybrid-Pflanzen an dem Zusatz „F1-Hybrid“.

Alte Gemüse neu entdecken: Mangold, Pastinake & Co

Auch bei alten Gemüsesorten lohnt es sich, auf den Saisonkalender zu schauen. Denn je frischer die Ernte, desto leckerer und vitaminreicher landet das Gemüse auf dem Teller. Wir stellen hier einige alte Wurzel-, Blatt- und Stielgemüse der Herbst- und Wintersaison vor.

Mangold

Mangold

Noch vor 100 Jahren war diese Rübenart ein besonders gefragtes Blattgemüse. Heute erlebt sie wieder eine Renaissance. Mangold ist pflegeleicht, reich an Nährstoffen und hat eine lange Erntezeit, die den ganzen Sommer lang bis in den späten Herbst reicht. Die Stiele und Blätter werden wie beim Spinat kleingeschnitten und gedünstet, schmecken aber viel würziger. Es lohnt sich auch der Eigenanbau im Garten: Denn Mangold ist sehr pflegeleicht und kann wie Pflücksalat mehrmals geerntet werden.

Gelbe Bete

Während beim Mangold die Blätter gegessen werden, ist es bei dieser uralten Kulturpflanze die Knolle. Im Gegensatz zur Roten Bete, die im 19. Jahrhundert aus der Gelben Bete gezüchtet wurde, hat sie einen milden und eher fruchtigen Geschmack. Sie ist sehr kalorienarm, steckt voller Vitamine, Folsäure und Eisen – ob als Rohkost, Saft oder im Eintopf. Geerntet wird von August bis zum ersten Frost.

Topinambur auf Holztisch

Topinambur

Topinambur ist sehr robust, enthält einen doppelt so hohen Ballaststoffgehalt wie Vollkornbrot und lagert in ihren Knollen und Wurzeln Inulin, wodurch sie sich hervorragend für Diabetiker eignet. Noch beim französischen Adel als Delikatesse beliebt und im 17. Jahrhundert als Grundnahrungsmittel verbreitet, wurde sie nach und nach von der Kartoffel verdrängt. Topinambur sättigt schnell, hat einen süßlichen, leicht nussigen Geschmack, kann roh oder gekocht verzehrt werden. Und das Beste: Man muss die Knolle noch nicht einmal schälen. Erntezeit: September bis März.

Pastinaken

Geschmacklich angesiedelt zwischen Sellerie und Möhre, feiert die Pastinake seit einigen Jahren ihr Comeback. Ursprünglich ein beliebtes Herbst- und Wintergemüse, wurde auch sie von der Kartoffel verdrängt. Sie hat ein feines süßliches, angenehm würziges Aroma und ist sehr gesund. In ihr stecken zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen und Zink, sowie mehr Vitamin C und Kalium als in einer Karotte. Da sie sehr bekömmlich ist, eignet sie sich für empfindliche Mägen. Schmeckt roh, als Gemüsebeilage zu Fleich, in Suppen oder als Püree. Ab Ende September bis März erhält man das leckere Wurzelgemüse aus regionalem Anbau.

Schwarzwurzel auf Holztisch

Schwarzwurzeln

Das winterharte Gemüse ist reich an wichtigen Mineralstoffen, Eiweiß und Vitaminen. Auch als „Spargel des Winters“ bekannt, ist der Geschmack von Schwarzwurzeln ähnlich fein wie Spargel, enthält darüber hinaus jedoch eine würzige, nussige Note. Dadurch eignen sie sich hervorragend für ein winterliches Ofengemüse mit Möhren und Pastinaken, für Cremesuppen oder als Gemüsebeilage. Ein wirklich kulinarischer Genuss, für den sich das etwas mühsame Schälen lohnt.

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