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Von Hitchcock-Vögeln und Killer-Katzen

Hitchcocks Vögel im Garten

Wer kennt ihn nicht, den Hitchcock-Film "Die Vögel"? Einen dieser Vögel haben wir in unserem Garten. In der Mitte eines breiten Silbertannenbusches brütete ein Amselweibchen. Unser kleines Paulinchen (ein Katzenmädchen) hatte sie entdeckt und umschlich immer wieder die Silbertanne. Jedes Mal ertönte der schrille Warnruf des Amselhahnes.

Dann war es endlich so weit - die Vogelbrut war geschlüpft und emsig flogen die Vogeleltern tagaus tagein zum Nest und wieder davon, um ihre Vogelkinder zu füttern. Paulinchen hatte es auch mitbekommen und ihre Jagdlust war erwacht. Eines Tages - wir trauten unseren Augen nicht - kam unsere Miezi in panischer Angst aus dem Garten angerast und rettete sich in unser Haus. Verfolgt wurde sie im Tiefflug von dem wütenden Amselvater.

So was hatten wir noch nicht erlebt. Paulinchen war ein guter Jäger. Obwohl gerade mal ein Jahr alt, hat sie schon oft eine Maus, sogar einige junge Ratten, aber auch Vögel gejagt. Und nun rannte sie vor einem kleinen, aber in seiner Verteidigungswut gefährlichen Amselhahn davon. Naja, dachten wir, sie wird sich schon wehren. Aber der Mut des kleinen Vogels stieg ins unermessliche. Kaum begab sich Paulinchen in den Garten, ertönte auch schon der schrille Warnruf. Und immer öfter kam es vor, dass er unsere Katze angriff und in die Flucht schlug. Unfassbar, so etwas gibt es doch nicht!

Als wir an unserem Teich sitzend gerade beratschlagten, ob wir wohl unserer Katze das rote Halsband abnehmen sollten, welches den Vogel vielleicht erregte und ihn immer wieder zum Angriff reizte, da wurden wir Zeuge, wie unser tollkühnes Amselmännchen sich auf die große Katze unseres Nachbarn stürzte, die ebenfalls in panischer Angst die Flucht ergriff und sich in das hohe Kartoffelkraut im angrenzenden Feld rettete. Immer seltener sah man unser Paulinchen in unserm Garten. Sie hatte das Revier gewechselt, oft lag sie bei unserem Gegenübernachbarn versteckt unter den Wacholderbüschen. Wir mussten sie sogar zu den Mahlzeiten rufen, obwohl sie sonst überpünktlich erschien und uns ermahnte, dass Futterzeit sei. Auch mich umflog er mehrmals beängstigend nahe und schrill kreischend, wenn ich in die Nähe des Nestes kam.

Das Tollste passierte vor einigen Tagen. Im Morgengrauen, so gegen 4.00 Uhr früh wurde ich plötzlich wach, weil unsere Katze schrecklich schrie. Sie versuchte, durch das gekippte Fenster in das Schlafzimmer zu kommen. Schnell erlöste ich sie aus dieser misslichen Lage. Der zeternde Killervogel flog wütend davon. An diesem Tag durfte Paulinchen bis zum Morgen in meinem Bett schlafen.

Doch nun ist der Hitchcock-Film zu Ende. Die jungen Vögel sind ausgeflogen. Fünf Stück haben wir gezählt, die nun von Garten zu Garten und von Baum zu Baum fliegen. Der Vogelvater hat sie gut beschützt. Unser Garten gehört nun wieder Paulinchen. Aber wehe, wehe wenn der Vogel eines Tages etwas unaufmerksam beim Baden im Teich oder auf der Wiese ist. Dann wird unser liebes süßes Kätzchen zur Killerkatze werden!

Autor: Feierabend.de Mitglied hawei

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