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Autor: dorism

Ein Wochenende in der Mark Brandenburg

Schon vor Monaten hatten wir den Besuch vom 12.-14.08.06 bei Iris und Jürgen in Eberswalde-Finow geplant.
Nun drohte der wochenlang erhoffte Regen uns das Ausflugswetter zu vermasseln. Da konnten wir nur noch die Daumen drücken und hoffen, dass der Regen andere Landstriche beglückt. Am Sonnabend reisten wir bei Sonnenschein durch Sachsen-Anhalt und Brandenburg und erfreuten uns an den üppig grünen Alleebäumen. Denen hat die Hitze und Trockenheit der letzten Wochen augenscheinlich nicht geschadet.
Am Bestimmungsort erwarteten uns unsere fröhlichen Gastgeber und überraschten uns mit einem italienischen Essen und den passenden Getränken. Wir ließen es uns gut gehen und waren begeistert von dem Plan, am Nachmittag nach Templin zu fahren.
Die Gemeinde Messingwerk, ein Ortsteil von Eberswalde, weckte unsere Aufmerksamkeit. Dort war Ende des 17.Jh. ein Messingwerk entstanden, welches in der Zeit Friedrich II.ein wichtiger Zulieferer der Heeresindustrie wurde.
Zu Beginn des vergangen Jahrhunderts bauten dort namhafte Architekten ein Verwaltungsgebäude und Wohnsiedlungen nach holländischem Vorbild.
Bei Bauarbeiten im Ortsteil Messingwerk entdeckte man 1913 den „Eberswalder Goldfund“. Es handelt sich um 81 Goldgegenstände, die zum Teil reich verziert sind. Dieser bronzezeitliche Fund zählt zu den bedeutendsten seiner Art in Mitteleuropa. Er befand sich bis 1945 im Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin und galt danach als verschollen. Kürzlich wurde bekannt, dass er im Moskauer Puschkinmuseum verwahrt wird. Um eine Rückführung nach Deutschland ist man bemüht.

Wir fahren entlang des Werbellinsees und haben immer wieder Gelegenheit die spiegelnde Wasserfläche und Segelboote zu sehen.
In Templin werden wir von einer imposanten Stadtmauer aus Feldsteinen überrascht. Sie ist das älteste und bedeutendste Bauwerk der Stadt Templin und umschließt den mittelalterlichen Stadtkern.
Die Handelstraßen führten schon in alter Zeit durch die gotischen Backsteintore auf den Markt, der im 13.Jh.angelegt wurde.


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Autor: dorism

Das älteste Gebäude ist die St.- Georgen - Kapelle, nahe dem Berliner Tor, aus dem 14.Jh., die wie durch ein Wunder die Feuersbrunst im 18.Jh. genau wie die Wehranlagen überstanden hat.
Auf der Rückfahrt machen wir halt am Werbellinsee, kaufen in einer Fischräucherei ein und erfreuen uns an der glitzernden Abendsonne im ruhigen Wasser.
Abends gibt es gegrillten Fisch und dazu ein Gläschen Wein.

Ein Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen genügt - das Tiefdruckgebiet mit seinen dicken Regenwolken hat uns eingeholt. Wir möchten trotzdem verabredungsgemäß nach Rheinsberg fahren.
Unsere Route führt uns heute über baumbewachsene Straßen, vorbei an abgeernteten Getreidefeldern, auf denen das Stroh zu Quadern und Rollen aufgetürmt ist. Auf den Sonnenblumenfeldern halten die verblühten Köpfe traurig nach der Sonne Ausschau und nur vereinzelte Nachzügler erfreuen uns mit dem gewohnten Gelb.
In Gransee besichtigen wir das Luisendenkmal, welches an die Aufbahrung des Leichnams der beliebten und verehrten Königin Luise am 25. und 26.Juli 1810 erinnert. Es wurde nach einem Schinkelentwurf in der Eisengießerei in Berlin angefertigt.
Backsteingotische Tore sieht man in der gut erhaltenen Stadtmauer.
Während der Weiterfahrt nach Rheinsberg lässt der starke Regen nach. Kleine, hübsche Dörfer säumen die Straße.
Selten sieht man ein noch bewohntes Storchennest, die meisten Storchfamilien werden schon auf dem Weg nach Süden sein.


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Im Cafe Tucholsky direkt an der Uferpromenade des Grienericksees in Rheinsberg stärken wir uns für die Erkundung des Schlosses und des idyllischen Schlossparks.
Das Schloss war ursprünglich eine mittelalterliche Wasserburg, im 16.Jh. ein Renaissancebau und wurde Mitte des 18.Jh. von G.W.Knobelsdorff umgebaut. Es war der Wohnsitz des preußischen Kronprinzen Friedrich (des späteren Königs Friedrich II.) und danach seines Bruders Heinrich.
Der Schlosspark war ursprünglich eine Barockanlage, die Mitte des 18.Jh. in einen Landschaftspark umgewandelt und erweitert wurde. Wir werden überrascht von lauschigen Buchenbogengängen, von Sichtachsen auf Urnen, dem Pavillon mit den „Vierjahreszeiten“, bestaunen einen Obelisken, der die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges ehrt und stehen an der großen Sphinxtreppe an der Hauptallee.
Ein kleiner Stadtbummel beschließt unseren Ausflug nach Rheinsberg.
Während unserer Rückfahrt fängt es wieder heftiger mit regnen an, und wir freuen uns auf die Rast im Restaurant „Krim“ in Joachimsthal (Schorfheide).
Am Montag fahren wir bei schönem Sonnenschein wieder nach Hause.



Autor: dorism (36201)

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