Mögliche Auswirkungen einer Gürtelrose auf die Lebensqualität
Gürtelrose, auch als Herpes Zoster bekannt, ist eine Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird - dasselbe Virus, das auch Windpocken auslöst. Mehr als 95% der über 60-Jährigen in Deutschland hatten in ihrer Kindheit Windpocken und tragen damit das Virus lebenslang in sich. Nach der Windpocken-Infektion zieht sich der Erreger in die Nervenenden des Rückenmarks zurück und kann später als Gürtelrose erneut ausbrechen. Obwohl Gürtelrose potenziell in jedem Alter auftreten kann, ist das Risiko für ältere Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht. Bereits ab Erreichen des 50. Lebensjahres wird das Immunsystem altersbedingt schwächer, weshalb gerade ältere Menschen anfälliger für Infektionskrankheiten wie Gürtelrose sind.

Mögliche Komplikationen und Langzeitfolgen einer Gürtelrose können unter anderem langanhaltende Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie), bei einer Gürtelrose im Kopfbereich auch Komplikationen am Auge und Gehör sein.
Die für eine Post-Zoster-Neuralgie typischen, oftmals als brennend oder stechend beschriebenen Schmerzen sind die häufigsten Komplikationen einer Gürtelrose und betreffen 10-20 % der PatientInnen. Diese Schmerzen entstehen an Hautstellen, die von Nerven versorgt werden, die mit Herpes Zoster infiziert sind. Selbst nachdem der Hautausschlag abgeklungen ist, können diese Schmerzen über Monate oder Jahre anhalten. Dies kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu Schlafstörungen, Ängsten und Depressionen führen. Das zeigt auch eine aktuelle Erhebung: Der Studie „Herpes Zoster – Klinische Aspekte und Auswirkung auf die Lebensqualität“ aus dem Jahr 2022 zufolge besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Herpes-Zoster-bedingten Schmerzen und Lebensqualität. Viele Betroffene meiden alltägliche Aktivitäten und soziale Interaktionen. Dies kann wiederum zu Isolation und Einsamkeit führen, was die psychische Gesundheit weiter negativ beeinflussen kann.
Wenn Gürtelrose in der Nähe des Auges auftritt, kann das Virus das Auge infizieren und zu dauerhaften Sehproblemen oder sogar Blindheit führen. Eine schnelle Behandlung ist entscheidend, um das Risiko von Augenschäden zu reduzieren.
Darüber hinaus kann Gürtelrose im Kopfbereich das Gehör beeinträchtigen und Hörverlust, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen verursachen. Auch diese Komplikationen können erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Unabhängigkeit von Menschen haben.
Prävention und Behandlung
Insgesamt ist es wichtig, dass gerade ältere Menschen und ihre Angehörigen sich der möglichen Auswirkungen einer Gürtelrosen-Erkrankung bewusst sind und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Durch eine Impfung kann einer Gürtelrose vorgebeugt werden. Die Standardimpfung gegen Gürtelrose wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Menschen über 60 Jahren empfohlen und kann das Erkrankungsrisiko deutlich reduzieren. Für Menschen mit Grunderkrankungen wie z. B. Diabetes oder Asthma empfiehlt die STIKO eine Schutzimpfung bereits ab 50 Jahren.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.impfen.de/guertelrose
NP-DE-HZU-ADVR-230084; 07/23