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Ursachen und Bewältigung von Stress

Stress – was ist das eigentlich?

Stress kennt wohl jeder von uns. So empfinden wir manche Aktivitäten oder Tage vielleicht als stressig und freuen uns, wenn wir keinen Stress haben. Manche Menschen scheinen im Stress aber auch richtig aufzublühen und gehen voller Tatkraft ans Werk. Doch wie lässt sich dieses unterschiedliche Stressempfinden eigentlich erklären und wie können Menschen sinnvoll mit Stress umgehen?

Frau stützt vor dem PC sitzend ihren Kopf erschöpft in die Hand

Bis heute anerkannt ist dabei das Stressmodell von Lazarus, der seine Theorie bereits 1984 veröffentlichte. Nach Lazarus bewerten Menschen jede Situation nach den drei Kategorien positiv, gefährlich und irrelevant. Falls eine Situation positiv oder irrelevant eingeschätzt wird, kommt es zu keinem Stressempfinden. Schließlich gibt es hier nichts zu befürchten. Wenn eine Situation allerdings als gefährlich gewertet wird, kommt es zu einer zweiten Situationsbewertung. Hier legt der Betroffene unterbewusst fest, ob die eigenen Ressourcen ausreichen oder mangelhaft sind, um die Situation zu bewältigen. Falls der Betroffene zum Ergebnis kommt, dass die eigenen Ressourcen kaum oder nicht zur Bewältigung der Situation ausreichen, kommt es zum Stress. Nun ist jeder Mensch bestrebt, den eigenen Stress zu reduzieren, was nach Lazarus auf zwei Wege möglich ist. So kann der Betroffene nun entweder problemorientiert handeln, um die Situation zu bewältigen und damit den Stress zu reduzieren. Oder aber er kann eine emotionsorientierte Neubewertung der Situation vornehmen, damit das Stressniveau sinkt.

Eustress und Distress – guter und krankmachender Stress

Gestresster älterer Mann auf dem Bett sitzend

Es ist damit klar, warum wir Stress empfinden und auf diesen entweder lösungsorientiert oder emotionsorientiert reagieren.

Nun ist aber nicht jeder Stress negativ, sondern sorgt im Falle des Eustress für eine gesteigerte Leistungsfähigkeit, Optimismus und innere Stärke. Hierzu ist die Voraussetzung, dass der Betroffene zeitlich begrenzte Situationen erlebt, die er mit Hilfe seiner eigenen Ressourcen effektiv lösen kann. Um den krankmachenden Distress handelt es sich wiederum, sobald die Situation nicht oder nur unbefriedigend gelöst werden kann oder dauerhaft besteht. Folgen von Distress sind eine Schwächung des Immunsystems und eine langfristige Erhöhung des Risikos für Schlaganfälle, Herzinfarkte und anderer Erkrankungen.

Ob Menschen Stress als Eustress oder Distress wahrnehmen, hängt damit letztlich maßgeblich von ihrer Bewertung der Situation sowie deren Vermögen ab, die Situation zu lösen.


Folgen für den Alltag

Kalender auf einem Tisch

All diese Erkenntnisse können wir nutzen, um gezielt im Alltag unser Stressempfinden zu reduzieren.

So ist es einerseits hilfreich, Probleme nicht aufzuschieben, sondern Konflikte möglichst zeitnah zu lösen. Dabei ist es ratsam, mit Hilfe von Tages- und Wochenplänen zu arbeiten und komplexe Ziele auf kleine erreichbare Zwischenziele aufzuteilen. Wem das gelingt, regelmäßig so zu handeln, steigert auch seine eigene Selbstwirksamkeit. Schließlich merkt sich unsere Psyche, dass wir in der Vergangenheit in der Lage waren, schwierige Probleme zu lösen. Zukünftige stressvolle Reize aus der Umwelt, so genannte Stressoren, nehmen wir dann vielleicht schon mit sehr viel mehr Gelassenheit hin.


Allerdings ist es nicht immer möglich, eine unangenehme Situation aufzulösen. Wer beispielsweise mit der Ungewissheit einer chronischen Krankheit lebt, kann oft nur bedingt etwas dagegen tun. Damit es nun nicht zu einem dauerhaften Stresserleben kommt, kann erneut ein Blick auf das Modell nach Lazarus helfen. So macht in solchen Fällen eine emotionsorientierte Neubewertung der Situation Sinn. In diesem Fall kann eine Akzeptanz des Umstands der Krankheit erreicht werden. Anschließend kann sich der Betroffene vor allem auf positive Ressourcen konzentrieren. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang Gespräche mit Freunden und Familie, Meditations- und Achtsamkeitsübungen sowie bei Bedarf die Inanspruchnahme eines psychologischen Gesprächs. All diese Maßnahmen können dabei helfen, eine unbefriedigende oder bedrohliche Situation mit mehr Abstand und am Ende auch mehr Gelassenheit zu sehen.

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