Restless Legs-Syndrom
Symptome
Das „Restless Legs-Sydrom“ (RLS), auf Deutsch „unruhige Beine Syndrom“, ist eine chronische neurologische Erkrankung, die sich durch einen unangenehmen und starken Bewegungsdrang in den Beinen äußert. Seltener sind andere Körperregionen durch das Syndrom betroffen. Die Beschwerden treten meist gegen Abend beziehungsweise nachts und in ruhendem Zustand auf. Sie werden als unangenehm bis schmerzhaft wahrgenommen. Betroffene klagen über ein spannendes, ziehendes, kribbelndes oder auch krampfendes und pulsierendes Gefühl in den Beinen, besonders in den Unterschenkeln. Auch Druck-, Kälte oder Wärmegefühle werden geschildert. Als Folge dieser Empfindungen stellte sich der Drang ein, die Beine bewegen zu müssen. Bewegung und Belastung mildert die Symptome. Betroffene haben dadurch Probleme ein- und durchzuschlafen, was tagsüber zu Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit führt. Selten treten im Schlaf periodische Beinbewegungen auf, was jedoch nicht mit Muskelzuckungen oder Muskelzittern zu verwechseln ist. Da das RLS die Lebensqualität je nach Stärke einschränken und vermindern kann, hat es auch einen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden Betroffener.
Auftreten
Das RLS ist eine der am häufigsten auftretenden neurologischen Erkrankungen. Schätzungen gehen davon aus, dass 5-10% der europäischen Bevölkerung darunter leiden. Frauen sind statistisch häufiger davon betroffen als Männer. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit zudem zu. Erste Erscheinungen treten erstmalig schon mit dem 30. Lebensjahr auf, wobei die Beschwerden sich anfangs nur sporadisch äußern. Beschwerdefreie Phasen werden mit steigendem Alter weniger und können dauerhaft auftreten.
Ursachen
Über die genauen Ursachen des RLS sind sich Expert*innen noch nicht einig. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Gehirn die Ursache für das Auftreten sein kann. Denn Dopamin ist als Botenstoff unter anderem für die Bewegungssteuerung im Gehirn zuständig. Eine erbliche Veranlagung als Auslöser gilt jedoch als gesichert. Ist ein Elternteil betroffen, so ist das Risiko der Kinder, auch unter dem RLS zu leiden, erhöht. Zudem ist zu beobachten, dass das Auftreten von RLS im Zusammenhang mit verschiedenen anderen Krankheiten steht. Eisenmangel, Nierenversagen, eine Störung der Schilddrüsenfunktion, Polyneuropathie und rheumatoide Arthritis sind hier die häufigsten Krankheiten. Laut Forscher*innen hat auch der eigene Lebensstil Einfluss auf das Auftrete. Lange Sitzzeiten, Stress und sogar Schichtarbeit gilt als begünstigend für RLS. Auch in der Schwangerschaft kann das RLS auftreten, wobei dies nach der Geburt zumeist verschwindet. Weitergehend stehen verschiedene Medikamente im Zusammenhang mit dem Auftreten des RLS. Dazu zählen verschiedene Antidepressiva, Schlafmittel, Neuroleptika und Betablocker.
Diagnose
Die Diagnose ist aufgrund fehlender eindeutig messbarer Kriterien oft schwierig. Zwingend notwendig Kriterien sind jedoch ein spürbarer Bewegungsdrang in den Beinen, oftmals verbunden mit unangenehmen Gefühlen in den Gliedmaßen, das Auftreten der Beschwerde in Ruhesituationen, eine Verbesserung der Beschwerden durch Bewegung und eine Zunahme der Beschwerden gegen Abend oder in der Nacht. Eine Untersuchung im Schlaflabor kann zur besseren Diagnostik herangezogen werden. Familiäre Veranlagungen und Tests für Mangelerscheinungen helfen zumeist Klarheit zu schaffen.
Behandlung
Tritt das RLS im Zuge von Mangelerscheinungen auf, so werden Präparate verabreicht, um diese zu beheben. Bei unbekannter Ursache ist die Einnahme von Medikament zur Linderung der Symptome möglich. Das Syndrom selbst ist jedoch nicht heilbar. Diese symptomatische Therapie wird vor allem bei ausgeprägten Beschwerden und einem starken Leidensdruck in Erwägung gezogen. Verschiedene Medikamente, wie zum Beispiel Dopamin-Präparate, können das Problem jedoch verstärken. Die Symptome treten dann früher am Tag, intensiver und großflächiger auf. In diesem Fall ist die ärztliche Rücksprache zwingend erforderlich. Betroffene erzählen von positiven Auswirkungen durch Gymnastik, Bewegung und Wechselduschen auf die Symptome. Belegt ist dies jedoch nicht und zu viel und ungewohnte Bewegung können unter Umständen das RLS verstärken.
Wenn Du selbst Symptome des RLS aufweist, wende Dich direkt an fachkundige Ärzt*innen.
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