Was bringt Kinesiotape?
Bei größeren Sportevents sieht man das Kinesiotape bereits an zahlreichen Spitzensportlern - doch was hat es damit eigentlich auf sich? Ursprünglich stammen die Tapes aus der Heilkunde Japans, doch inzwischen wird es auf der ganzen Welt geschätzt. Sowohl im Profi-Sport als auch in Physiotherapiepraxen kommt es immer häufiger zum Einsatz. Wir zeigen, was das Tape wirklich kann und für wen es sich lohnt.
Kinesiotape - was ist das eigentlich genau?
Beim Kinesiotape handelt es sich genau genommen um eine Art sehr elastisches Pflaster, mit dem sich schmerzende Sehnen- und Muskelentzündungen effektiv behandeln lassen. Entwickelt wurde es vor etwa 30 Jahren von einem renommierten japanischen Chiropraktiker: Kenzo Kase kam auf die Idee, ein atmungsaktives, hautfreundliches Pflaster mit hoher Elastizität zu entwickeln. Kinesiotapes sind äußerst dehnbar und ziehen sich auch schnell wieder zusammen - ohne dass sie dabei die Bewegungsfreiheit des Trägers einschränken. Durch das Tragen des Tapes sollen der Stoffwechsel in Schwung gebracht und körperliche Beschwerden gelindert werden. Die Wirkung des Tapes ist zwar bislang noch nicht wissenschaftlich belegt, dennoch schwören viele Sportmediziner und Physiotherapeuten darauf.

Wie Kinesiotape auf den Körper wirkt
Natürlich ist das Tape an sich keine Innovation, doch für unsere Muskulatur ist es deutlich effektiver als normale Pflaster. Während diese nämlich nur dazu dienen, um Wunden vor äußeren Einflüssen zu schützen und relativ starr sind, kann das Kinesiotape die Muskeln deutlich stabilisieren. Gleichzeitig werden diese entlastet und können sich somit optimal entspannen. Angewandt wird das Kinesiotape häufig bei Prellungen oder Zerrungen: Das Gewebe ist entzündet, geschwollen und tut weh. Dank des elastischen Kinesiotapes wird die Haut leicht gestrafft und gleichzeitig immer ein wenig massiert, so dass die Durchblutung und der Lymphfluss in Gang kommen. Dies sorgt wiederum für ein schnelleres Abheilen von Entzündungen und lindert den Schmerz oft schon nach kurzer Zeit. Kinesiotape wirkt gleichzeitig unterstützend für unsere Gelenke und erhält unsere Flexibilität sowie Belastbarkeit während einer Verletzung.
Welche Körperregionen lassen sich tapen?

Kinesiotape lässt sich an den verschiedensten Körperstellen zur Behandlung einsetzen - ganz egal, ob Rücken, Beine, Arme, Knie oder Knöchel. Es ist äußerst vielseitig verwendbar und wirkt dadurch zahlreichen körperlichen Beschwerden wirksam entgegen. Eingesetzt werden kann es beispielsweise bei Verspannungen in Nacken, Schultern und Rücken, bei einem Tennisarm oder auch bei einer schmerzhaften Sehnenscheidenentzündung. Selbst grobe Sportverletzungen wie Muskelfaserrisse heilen durch den Einsatz von Kinesiotape um bis zu 50 % schneller ab als mit einem Pflaster oder einem gewöhnlichen Verband. Ein Nebeneffekt: Da Schmerzen durch den leichten Druck des Pflasters schneller nachlassen, werden typische Schonhaltungen verhindert, die für den Betroffenen zwar angenehmer sind, aber den Heilungsprozess verlangsamen.
Es kann unter Umständen sogar von Vorteil sein, das Tape präventiv anzuwenden. Trainiert man zum Beispiel auf einen Marathon, lässt sich durch das Tapen von Waden das Risiko von Krämpfen reduzieren, da diese Körperregion besser durchblutet wird.
Somit zeigt sich: Der Einsatz von Kinesiotape kann sich in vielerlei Hinsicht lohnen. Am besten lässt man sich das erste Mal von einem Physiotherapeuten, einem Sportmediziner oder auch dem Hausarzt zeigen, wie man es richtig verwendet.
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