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Unsere Muskeln als "Motoren des Lebens"

Im menschlichen Körper befinden sich unzählige Muskeln, die mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt sind. In jungen Jahren trainieren und starken wir unsere Muskulatur durch sportliche Aktivität und tägliche Bewegung. Diese Kräftigung der Muskulatur dient jedoch nicht dem reinen Selbstzweck. Neben ästhetischen Aspekten sind vor allem die vielfältigen Aufgaben zu beachten, die unsere Muskeln übernehmen.

Mann beim Joggen

Vereinfacht lässt sich sagen, dass ohne Muskeln keine Bewegung stattfinden kann. Jede Aktivität, der wir nachgehen, erfordert Muskelkraft. Das Bewegen der Finger, das Tragen von Einkäufen und das Gehen – bei all diesen Tätigkeiten sind wir auf unsere Muskeln angewiesen.

Erreicht werden die Bewegungen durch Kontraktion und Erschlaffung der jeweiligen Muskeln bzw. Muskelgruppen. Doch nicht nur die Bewegung wird durch die Muskeln gesteuert. Auch die Tatsache, dass wir unseren Körper ohne Anstrengung aufrechhalten können, ist auf Muskeln zurückzuführen. Hierfür kommuniziert das Nervensystem mit der Muskulatur und weist sie an, eine gewisse Grundspannung, den sog. Muskeltonus, permanent aufrechtzuerhalten.

Darüber hinaus können die Muskeln als „interne Heizung“ des Körpers gesehen werden. Selbst bei Reglosigkeit verbraucht die Skelettmuskulatur ein Viertel des Energieumsatzes, um den Muskeltonus aufrechterhalten zu können. Im Rahmen dieses Energieverbrauchs entsteht als „Nebenprodukt“ Wärme. 45 Prozent der dabei entstandenen Wärme verbrauchen die Muskeln zur Kontraktion. Die anderen 55 Prozent steht als Körperwärme zur Verfügung. Hierdurch erklärt sich im Übrigen auch das Zittern bei Kälte: Durch die kurze Muskelkontraktion, die das Zittern darstellt, entsteht Körperwärme.

Abnehmende Muskulatur im Alter

Mit zunehmendem Alter sehen sich die Menschen mit einer starken Abnahme der Muskelmasse konfrontiert. Zunächst mag dies harmlos wirken. Tatsächlich stellt der Verlust eines großen Teils der Muskulatur jedoch ein großes Problem dar, das nicht selten zu Beeinträchtigungen im Alltag führt. Der Masseverlust beginnt bereits mit Mitte 20. Bis zum 80. Lebensjahr ist etwa die Hälfte der bis zu Beginn des Abbaus vorhandenen Muskelmasse verschwunden.

Hintergrund des Muskelmasseverlustes sind biochemische Veränderungen, die mit dem zunehmenden Alter einhergehen. Vor allem Umstellungen des Hormonhaushalts tragen zum Verlust der Muskelmasse bei. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass unsere Muskulatur ebenfalls hormonähnliche Stoffe, sog. Myokine, produziert, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken.

Probleme, die sich durch abnehmende Muskulatur ergeben

Frau zeigt Bizeps

Durch den Verlust eines großen Teils der Muskulatur ergeben sich somit Probleme. Ältere Menschen berichten häufig von abnehmender Kraft, häufigen Stürzen, der Unfähigkeit, Erledigungen selbst zu tätigen und weiteren Beschwerden, die allgemeinhin als normale Alterserscheinungen gelten. Tatsächlich kann ein Großteil dieser Beschwerden auf die Abnahme der Muskulatur zurückgeführt werden.

Steht uns nur noch ein kleiner Teil unserer einstmals existenten Muskulatur zur Verfügung, verlieren wir Kraft – denn für jeden „Kraftakt“ wird Muskelkraft benötigt. Dies führt dazu, dass Einkaufstüten nicht mehr selbst getragen werden können, längere Spaziergänge unmöglich erscheinen und anstrengende Tätigkeiten wie beispielsweise das Putzen der Wohnung nicht mehr adäquat erledigt werden können. So schränkt der Verlust der Muskulatur die Betroffenen in ihrem Alltag stark ein. Sie sind auf Hilfe angewiesen und können unter Umständen nicht mehr selbstbestimmt leben.

Darüber hinaus steigt die Gefahr von Stürzen stark an. Verlieren wir Muskulatur, fehlt uns der vormals als selbstverständlich gesehene Halt. Das Aufrechthalten des Körpers fällt schwer, wir neigen zu Stürzen. Hiermit steigt die Gefahr schwerer Verletzungen und somit die Gefahr, zum Pflegefall zu werden.

Auch unser Stoffwechsel leidet unter dem Verlust der Muskelmasse. Unsere Muskeln verbrauchen einen großen Teil der aufgenommenen Energie – weniger Muskeln bedeuten somit weniger Energieverbrauche. Senken wir unsere Energiezufuhr nicht – was selten geschieht und in der Regel kaum praktikabel ist – nehmen wir zu. Parallel zur Abnahme unserer Muskelmasse steigt also unser Körperfettanteil an.

Körperlicht fit bleiben

Mann trainiert an Ringen im Fitnessstudio

All dem kann gezielt entgegengewirkt werden. Durch regelmäßige sportliche Aktivität und ein auf die individuellen Gegebenheiten abgestimmtes Krafttraining ist es möglich, die Muskulatur größtenteils zu erhalten. Insbesondere Senioren sollten daher in ihrem eigenen Interesse durch gezieltes Training für den Erhalt der Muskulatur sorgen, um möglichst lange gesund, fit und eigenständig zu bleiben.

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