1.4.2009
Frühlingssonne pur und Frau...... von der Stadtführung brachte die Geschichte von Michelstadt genau richtig für FA`ler.
Die Stadt hat eine lange Geschichte. Keltische Funde ca. 800 bis 500 vChr. und ab dem 1. Jahrhundert kamen die Römer.
Um die Mitte des 3. Jahrhunderts wurden die Römer von den Alemannen verdrängt. Diese wiederum wurden gegen Ende des 5. Jahrhunderts von den aus Norden vordringenden Franken besiegt. Christianisierung durch den Hl. Kilian und seiner Gefährten.
So zählt Michelstadt zu den ältesten Siedlungen des inneren Odenwaldes. Eine bezaubernde Stadt und bekannt durch eine Briefmarke.
So weit Frühgeschichte bis Gegenwart und nun zum originellsten Fachwerkbau Deutschland, der1484 errichtet wurde.
Das Rathaus
Der Baumeister des prachtvollen Gebäudes ist unbekannt. Der eigentliche Bau ruht auf wuchtigen, schweren Eichenpfosten. Die schöne Westfront mit dem abgekanteten Giebel und den Erkertürmchen gibt ein einmaliges Bild mittelalterlichen Charakters. In der unteren, ursprünglich ganz offenen Halle fanden die Gerichtssitzungen statt. Bei schlechtem Wetter wurde hier auch Markt gehalten. In der Halle hängt noch die alte Stadtwaage. In einem mächtigen Eichenpfosten an der Nordseite ist eine eiserne Elle eingelassen. Hier wurden früher die im Gebrauch befindlichen Maßstäbe geeicht und jedermann konnte die auf dem Markt gekaufte Tuchware nachmessen.
Das einmalig schöne und malerische Bild vom Marktplatz mit Rathaus wäre ohne den im Renaissance-Stil erbauten Marktbrunnen nicht vollständig. Er wird mit Recht als der schönste der zahlreichen Michelstädter Brunnen bezeichnet und wurde 1575 von Graf Georg II. zu Erbach gestiftet. Der mit Schmiedeeisen verzierte, mit Löwenköpfen und Ornamenten behauene hohe Sandsteinblock zeigt im oberen Teil das Michelstädter Wappen. Die krönende Figur stellt den Erzengel Michael mit der Seelenwaage dar, wohl als Sinnbild der Gerechtigkeit oder als Anspielung auf den Namen der Stadt.
Die zweite bedeutsame Stätte von Michelstadt ist die Stadtkirche. Der Bau wurde 1461 begonnen und mit dem Kirchturm 1537 beendet. In der Michelstädter Schenkungsurkunde aus dem Jahr 815 wird ausdrücklich eine in der Mitte des Ortes gelegene, hölzerne Kirche erwähnt. Diese stammte vielleicht aus den ersten Jahren der Christianisierung. Einhard ersetzte diese Kirche durch einen Steinbau, der im Jahre 821 geweiht wurde. Aus Fundamentresten konnte man feststellen, dass diese Steinkirche mehrmals erweitert wurde, bevor im 15. Jahrhundert die heutige spätgotische Stadtkirche an ihre Stelle trat.
Ein paar Schritte weiter zur restaurierten Synagoge mit Informationen über den „Wundermann“ von Michelstadt.
.Seckel Löb Mattes wurde um 1768 in Michelstadt geboren. Er studierte mit 16 Jahren an der Talmudschule in Frankfurt, kehrte nach 6 Jahren nach Michelstadt zurück, wo er ein bescheidenes Leben führte und sein Ziel, die Gründung einer Thoraschule, verwirklichte. Einige Mitglieder seiner Gemeinde lehnten ihn aufgrund seiner asketischen Einstellung und der Beschäftigung mit der jüdischen Mystik (Kabbala) ab. Seine Freunde und Bewunderer rühmten seine aufrechte und hilfsbereite Art und die ihm nachgesagten wundersamen Eigenschaften bis über Deutschlands Grenzen hinaus.
Im Kellereihof war die Stadtführung beendet und Frau Herzing erwartet uns bereits zur Ostereierausstellung im Odenwald- und Spielzeugmuseum. Ein Vortrag der Spitzklasse über dieses alte Brauchtum folgte. Sie organisiert nicht nur seit Jahren die Ausstellung in Michelstadt, sondern auch im Kloster Seligenstadt.
Alle Ausstellungsstücke (manche Einzelstücke kosten mehrere Hundert Euros) gehören zu Ihrer privaten Sammlung.
Sigi60 und Mutzje
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