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mutzje

"Russland 1900.
Kunst und Kultur im Reich der letzten Zaren" mit zahlreichen Meisterwerken aus den Bereichen Kunsthandwerk, Film, Fotografie und Architektur.

Ich bin ganz ehrlich und vielleicht habe ich mir auch etwas anders ganz anderes vorgestellt.
Ich dachte an etwas mehr Möbel oder mehr an Schmuck und noch mehr in die Geschichte.
Aber die Führung hat wieder mal bewiesen, dass man erst zuhört und dann sich eine Meinung bilden sollte.

Und das wir das alles sehen und begreifen, ohne im Geschichtsbuch nach zu schlagen, das hat der Chef von der Mathildenhöhe Ralf Beil in dieser Ausstellung sehr gut dargestellt und für jeden verständlich gemacht. Was er durch jahrelange Vorbereitung alles vom Kreml bis hin zu bedeutenden Museen aus Petersburg nach Darmstadt brachte, war selbst in Russland noch nie so zusammen zu sehen. Nicht zu vergessen die Leihgaben der Hessischen Hausstiftung und vielen bedeutenden Museen aus England und Frankreich.

Er hat 300 Exponate aus Avantgarde, Volkskunst, Politik und Historie zusammengetragen. Noch nie wurden diese 21 Jahre so ausführlich dargestellt. Voller Widersprüche und Triumphe, vom Armenhaus der Welt bis zum Pomp der Zarenfamilie.

mutzje

Wir sahen wie russische Kunst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert sich präsentierte in verschiedenen Facetten. Geprägt wurde die Kunstszene jener Zeit durch das Spannungsverhältnis zwischen der Orientierung an der westeuropäischen Moderne und der Suche nach einem spezifisch "russischen Stil", der die eigenen kulturellen Wurzeln betonte: das Folkloristische, Märchenhafte und Farbenfrohe wurden so zu einem charakteristischen Merkmal der russischen Kunst um 1900

Der erste Saal empfängt den Besucher mit einer riesigen Karte, die, die gewaltigen Ausmaße Russlands
anschaulich macht.. Auffällig sind die großen farbigen Porzellanfiguren von 1912, die den schwer regierbaren Vielvölkerstaat repräsentieren. Russland das ein Sechstel der gesamten Landflächen bedeckt, mit 150 Millionen Einwohner, davon 76 % Analphabeten und einer Lebenserwartung von 32 Jahren. Ein Land voller Wiedersprüche und Triumphe, .das bis 1913 aufgrund fortschreitender Modernisierung zum weltweit größten Weizenexporteur aufsteigt.

Deutlich zeichnet sich schon im ersten Saal der Gegensatz zwischen einer tiefreligiösen, rückständigen Landbevölkerung und einem wachsenden Großbürgertum mit prunkvollem Zarenhof ab – Gegensätze, die, die folgenden Jahre prägen werden.

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Die Hoffnungen Russlands Ende des 19. Jahrhunderts liegen auf dem neuen Zaren, Nikolaus II.

Er galt damals als der mächtige Mann der Welt und trieb Russland durch den Ausbau der Bahnlinie von St. Peterburg bis nach Wladiwostok weiter voran.
.Seine Krönung 1896 wird zu einem gewaltigen Ereignis und erstmals in der Weltgeschichte filmisch dokumentiert. Aber sonst hatte der Zar wenig Glück, denn schon bei seiner Krönung kam eine große Menschenmenge ums Leben, weil eine Massenpanik ausbrach. Abends erscheint der Zar zum Ball als sei nichts geschehen.
Als 1905 auf friedliche Demonstranten geschossen wurde, erhob sich Valentin Serow - noch Krönungsmaler - gegen den Zaren. Und eine Streikwelle nach anderen brandet auf.
Von der Krönung des Zaren 1896 bis zur Oktoberrevolution von 1917 spannt sich der Bogen dieser Übersichtsschau, die entsprechend chronologisch aufgebaut ist.

Höhepunkt des dritten und größten Saals ist Viktor Wasnezows monumentaler Bildfries „Freude der Gerechten über den Herrn vor dem Paradies“. Der 14 Meter lange und drei Meter hohe Entwurf für die Ausmalung der Wladimirkathedrale in Kiew wurde eigens für die Ausstellung restauriert. Eine Empore ermöglicht eine detaillierte Bildbetrachtung.

Bevor man die Ausstellung verlässt ein letzter Blick auf ein kleines Medaillon mit Bildern des Zarenpaars.
Zar Nikolaus II. und die aus Darmstadt stammende Zarin Alexandra Fjodorowna, vormals Alix von Hessen, die, so Beil, eine Epoche gestaltet haben, letztlich aber von ihr überholt wurden
Spasibo Rossija – Danke Russland

mutzje

Auf dem Rückweg noch ein Blick zur Russischen Kapelle
Der Legende nach wurde Erde aus allen Teilen Russlands angekarrt, damit die einzige Hofkirche des Zaren außerhalb Russlands auf heimischen Boden errichtet werden konnte. Mittlerweile ist die Kapelle restauriert und in ihrer vollen Pracht zu bewundern. Die Verbindung mit Russland und Darmstadt ist schon sehr alt. Stammte doch die letzte Zarin Alexandra aus Darmstadt.
Aber sie hatte kein Glück in ihrer neuen Heimat. Alles war im Umbruch und Aufruhr, den ihr ungeschickt agierender Mann noch förderte.
Do swidanija
Sigi60 (Mutzje pflegt noch immer sein Grippe)

mutzje

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