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mutzje

Karins Tagebuch "Bella Italia"

Ankunftstag Sonntag, 6.6.10
Nach einem sehr angenehmen Flug bei guter Sicht sind Maria, Karin und Manfred wohlbehalten in Rom gelandet und trafen dort Sigi, Helmut, Ursel, Doris, Anne, Heidi und Annette. Der bestellte Bus brachte uns ins Hotel, wobei wir auf der Fahrt dorthin die ersten Eindrücke von der umbrischen Landschaft sammeln konnten: Berge, viel Wald und vor allem viel Sonne. Die Anfahrt durch das alte Spoleto hat uns gut gefallen, auch das Hotel machte einen guten Eindruck mit großen weißen Sitzmöbeln und fein gedeckten Tischen vor dem Haus. Nach der Schlüsselübergabe trafen wir uns wieder und die Begeisterung war einiger Enttäuschung gewichen. Die Zimmer waren sehr klein und z.T. im Keller und des Nachts sehr laut. Das ist halt italienisches Temperament. Trotzdem machten wir uns guter Dinge auf die erste Erkundungstour und waren sehr angetan von der hübschen Stadt. Nach dem Abendessen machte sich der lange Tag bemerkbar und ab gings in die Federn (sprich Lumpen!)

2.Tag, Montag, der 7.6.10
Nach dem Frühstück 10.00 Treffpunkt Hotel und über den Piazza de Libera und den Corso Mazzini zum Reisebüro gegangen und dort Zug-Fahrkarten für morgen nach Perugia gekauft. Nach einer ausgedehnteren Erfrischungspause Aufstieg zum Castell Rocca Albornoziana di Spoleto. Erbaut wurde es 1355 bis 1370 von Matteo di Giovanello im Auftrag des papsttreuen Kardinals Gil Alvarez Carillo de Albornoz, eines tiefreligiösen Spaniers. Zahlreiche Fresken sind zu bewundern und der Ausblick auf die Stadt ist wunderbar. - Danach kam der Abstieg durch die alten Gassen zum Piazza del Mercato, wo der Wagen mit dem gebratenen Wildschwein uns erwartete. Die Riesenportion war nicht zu schaffen, aber trotzdem warn wir gestärkt für neue Erkundungen. Wir spazierten zum Dom, der leider mittags geschlossen war. So liefen wir durch die herrlichen alten Gassen bergauf und bergab. Helmut und Anne haben wir dabei verloren, aber am Piazza Garibaldi trafen wir uns wieder. Auch dort war die Chiesa di S. Gregorio Maggiore geschlossen. Wir wußten noch nicht, wie ernst die Italiener ihre Siesta nehmen. Also suchten wir das Anfiteatro Romano, aber siehe da, auch da hatten wir Pech: das existiert nicht mehr. So machten wir uns auf den Weg bergauf zurück zum Dom „Cattedrale di S. Maria Assunta“, der 1175 auf den Resten der von Barbarossa zerstörten romanischen Kirche (8.-11.Jh.) erbaut wurde und 1198 geweiht wurde. Bemerkenswert sind außen ein prachtvolles Mosaik (Thronender Jesus zwischen Maria und Johannes vom 1207) und zwei kleine Außenkanzeln. Innen können wir einen schönen Steinfußboden mit Einlegearbeiten bewundern und in der Apsis ein Fresko „Marienkrönung“. Gleich am Eingang rechts gibt es zwei Kapellen mit herrlichen Fresken und links ein bemaltes Kruzifix von 1187. - Am Abend entdeckten Ursel und Annette ein hübsches Lokal, der Rest von uns aß in einem anderen gemütlichen Altstadtrestaurant.

Dienstag, 8.6.10
Heute machten wir uns mit dem Zug auf nach Perugia. Am Bahnhof angekommen, suchten wir erst mal nach einer Weiterfahrt in die Oberstadt und entdeckten die Minimetro, ein praktisches Gefährt. Mit ihr fuhren wir hinauf und nahmen dann die Rolltreppen weiter zur Via Oberdan. In der Info holte sich jeder erst mal einen Stadtplan. Manfred, Karin und Annette trennten sich von der übrigen Gruppe, um den Stadtbummel zu machen. Von der Piazza Matteotti durch die Via Fani ging es zum Piazza IV. Novembre mit dem Palazzo die Priori von 1293 ( im Inneren die Originale des Greifs von Perugia und des welfischen Löwen) und zum Fontana Maggiore von 1278. Dahinter befindet sich die Kathedrale San Lorenzo (um 1300) mit einer wertvollen Kanzel aus dem 15.Jh., Gemälden und anderen sehenswerten Kostbarkeiten. Hinter dem Dom ist der Piazza Dante, von dem die Via Rocchi steil nach unten zum Etruskischen Bogen mit der mächtigen etruskischen Mauer aus dem 3.Jh.vor Chr. führt. Dann wanderten wir die Via Battisti wieder hinauf durch die alten Gassen und trafen die andere Gruppe wieder auf dem Corso Vannucci, wo wir Mittagspause machten. Nach der Rast machen wir drei uns wieder auf Richtung Piazza Italia mit dem mächtigen Rocca Paolina, einer Festung von 1540. Von dort hat man einen grandiosen Blick über die weite Landschaft. Am Piazza Italia entdeckte Annette einen kleinen Stadtrundfahrt-Bus, den wir natürlich sofort bestiegen, und der uns glücklicherweise auf Deutsch alle Sehenswürdigkeiten erklärte. So lernten wir auch die äußeren Bereiche entlang der alten Stadtmauern kennen, den Universitätsbereich und vieles mehr. Auch durch die steilen, engen Gassen wurden wir gefahren. Nach dieser tollen Rundfahrt stärkten wir uns wieder auf dem Corso Vannucci mit einem Gläschen Prosecco und Espresso. An der Info trafen wir die anderen und wieder ging es mit Rolltreppen und der Minimetro zum Bahnhof. Mit den Fahrkarten war alles ein wenig kompliziert, aber gewitzte Feierabendler wissen sich zu helfen. – Das Abendessen nahmen wir in einem schönen Lokal ein, es gab köstliche Kleinigkeiten zum Probieren. Leider gab es beim Bezahlen Probleme, da in Italien immer alles pro Tisch abgerechnet wird, und schon war alles im schönsten Durcheinander. Aber auch das haben wir gemeistert.

Mittwoch, den 9.6.10
Heute unternahmen wir nach einem gemütlichen Tagesbeginn eine Wanderung rauf ins Städtchen, vorbei am Arco di Druso e Germanico. Wir wanderten um die Festung zur Ponte delle Torri aus dem 13.Jh. Sie ist ein römisches Aquädukt, das früher Wasser vom Monteluco nach Spoleto brachte. Diese Brücke überquerten wir in 80 Meter Höhe. Über angenehme Waldwege wanderten wir zur Chiesa di S.Pietro mit ihrer kostbaren Außenfassade .Schon im 5.Jhd. stand hier eine Kirche. Die heutige Form geht auf das 12.Jhd. zurück. - Dann waren wir gleich in der Stadt und waren froh, daß wir in der Mittagshitze ein gutes Lokal fanden, das S’Angelo Antico, in dem wir etwas essen und trinken konnten. Dann ging es „Marsch zur Siesta“.

Donnerstag, 10.6.10
Heute war Orvieto angesagt. Diesmal wurden wir vom Bus abgeholt. Nach unserem leckeren Frühstück mit lauwarmem Kaffee und hartem Brot machten wir uns auf zum Bahnhof. Mit unserem astreinen Italienisch erstanden wir die „carta unica“, die uns Tür und Tor öffnete. Zuerst ging es mit der Standseilbahn nach oben. Zur Stärkung der Kondition ging es zuerst zum Brunnen des San Patrizio, der 1527 von Papst Clemens VII in Auftrag gegeben wurde. 248 Stufen führten in 63 m Tiefe und keiner von uns machte schlapp, eine Hochleistung! Vorbei an den Resten des etruskischen Tempels gings wieder zum Parkplatz und mit dem Bus ins Städtchen. Dort beeindruckte uns zuerst der Anblick des wunderbaren gotischen Domes mit der Cappella di San Brizio, in der die wunderbaren bekannten Fresken wie z.B. „das jüngste Gericht“ von Luca Signorelli zu bestaunen sind. - Danach machten wir uns auf in die „Tuff- Unterwelt“ von Orvieto. Wir waren etwas enttäuscht, da die Führung in einem rasanten Englisch stattfand und außer einer alten Ölmühle und Taubenschlägen nicht viel mehr zu sehen war. – Nun brauchten wir unbedingt eine Stärkung. Das ausgesuchte Lokal entsprach nicht den Erwartungen aller und so ergaben sich einige Diskussionen. Aber letztendlich fanden wir uns beim „Pozzo della Cava , 16.Jhd., wieder zusammen. Dies ist ein privates Museum, in dem man den 25m tiefen Brunnen, ebenfalls unter Papst Clemens VII in Auftrag gegeben, samt der verwinkelten Gänge besichtigen kann. Das war ausgesprochen beeindruckend. – Wieder zurück in der heißen Mittagssonne, wanderten wir an der Stadtmauer entlang, um einen Blick auf den etruskischen Friedhof zu werfen. Eine tolle Anlage! Auch in die kleine, in den Tuffstein geschlagene Kappelle „Croscifisso del Tufo“ konnten wir einen Blick werfen. Dann erforschten wir die schöne Stadt und entdeckten eindrucksvolle Palazzi, enge Gassen etc. und erfrischten uns auf dem Domplatz endlich mit Eis und kaltem Wasser und hatten dabei einen wunderbaren Blick auf den Dom. Zum Schluß warteten wir wieder auf den Bus, der uns müde Feierabendler gut ins Hotel brachte.

Freitag, 11.6.10
Heute war Assisi angesagt. Wieder sorgte Helmut für Bus- und Zugkarten. Die wunderschöne malerische Stadt sah man schon von weitem aus dem Zugfenster auf ihrem Hügel liegen. Mit einem Bus fuhren wir die wenigen Kilometer hinauf bis zur Piazza Matteotti. Auf dem Weg zum Duomo San Rufino passierte Annette leider ein Mißgeschick, sie knickte mit dem Fuß um, fiel hin und verletzte sich am Knie. Die restliche Zeit des Tages verbrachte sie auf dem Piazza del Comune. Wir anderen erkundeten die Stadt. Zuerst besichtigten wir den Dom, der schon im 9.Jhd. begonnen wurde und dem Märtyrer und ersten Bischof von Assisi geweiht ist. – Auf der gleichnamigen Piazza steht die wunderbare Klosterkirche Santa Chiara, die 1257 begonnen wurde und heute das Grab Klaras beherbergt. Assisi ist so reich an Sehenswürdigkeiten, daß es den Rahmen meines kleinen Tagebuchs sprengen würde, wenn ich sie alle aufzählen wollte. Besonders zu erwähnen sind
Der Portikus des früheren Minerva-Tempels, seit 1539 die Kirche Santa Maria sopra Miverva, der gotische Palazzo del Capitano del Popolo aus dem 13.Jhd. mit dem Stadtturm, das Kloster San Pietro und vieles mehr. – Ganz wunderbar ist der Anblick von San Francesco, der Kirche des hl. Franziskus, mit der Ober- und Unterkirche, in der die 28 Fresken von Giotto den Lebensweg von Franziskus erzählen. In der Unterkirche befindet sich das Grab von Franziskus, an dem man zahlreiche Pilger und Betende antrifft. Alles erstrahlt in vollem Prunk, was nicht zu dem Armutsgelübde des Fr. paßt, aber sehr beeindruckend ist. –
Unser Nachhauseweg war etwas aufregend, der Bus zum Bahnhof fuhr erst nicht rechtzeitig und dann in die falsche Richtung, aber Feierabendler erreichen immer zur rechten Zeit ihren richtigen Zug. Alles in allem war es ein wunderschöner Tag mit Eindrücken, die uns noch lange begleiten werden.

Samstag, 12.6.10
Heute brachte uns der Zug nach Terni, in dem der hl. Valentin geboren wurde, 273 enthauptet wurde und der Schutzheilige der Liebenden ist .Seine Kirche liegt am Stadtrand, war aber leider wegen einer Trauerfeier nicht zu besichtigen. Ansonsten machte Terni keinen schönen Eindruck, da die Stadt sehr industrialisiert ist und vor allem Stahlwerke am Stadtrand das Bild prägen. Das hat sie dem eindrucksvollen Bauwerk aus der Römerzeit zu verdanken, dem Cascata delle Marmore, einer genialen Ingenieurskunst aus früher Zeit. Es ist mit 165m Europas größter Wasserfall. 5 FA-ler machten sich auf den Weg nach oben. Ausgepumpt und verschwitzt, aber unverdrossen, stiegen wir endlose Stufen hinauf und konnten den Anblick von oben genießen. Es hatte sich gelohnt.

Sonntag, 13.6.10
Es war wieder ein sonniger Tag und Freizeit war angesagt. Wie jeden Morgen genossen wir unser immenses Frühstück mit lauem Kaffee. Jeder unternahm das, was er sich noch mal zum Anschauen gewünscht hatte: der Weg ums das Castell, die Einkaufsstrasse, die engen Gassen, der Domplatz etc. Es gab genug zu sehen.

Montag, 14.6.10
Der letzte Tag war angebrochen. Anne und Doris führten uns zu einem gegenüber der Stadt liegenden Spazierweg, von dem wir einen wunderschönen Blick auf Spoleto hatten. Der Abend verlief nicht ganz nach Wunsch, denn wir hatten ein Lokal mit einem völlig übernervösen Kellner erwischt. Auch der Fernseher mit der Übertragung des italienischen Fußball-Weltmeisterschaftsspiel trug nicht grade zur Erbauung bei. Jedenfalls strebten alle etwas mißmutig Richtung Hotel.

Dienstag Abreisetag, 15.6.10
Jeder schöne Urlaub geht zu Ende. Morgens nach dem Kofferpacken hatte jeder Zeit, von Spoleto Abschied zu nehmen. Manfred und Karin besichtigten noch mal eingehend den wunderschönen Dom. Um die Mittagszeit trafen wir uns zum Essen in unserem Lokal an der Ecke (Name vergessen) und es wurde eine richtig schöne gemütliche Runde.
Um halb zwei erwarteten wir den Bus, der uns nach Rom zum Flughafen brachte. Die Wartezeit wurde etwas lang, aber der Abschied fiel uns nicht so schwer, da es draußen zu regnen begonnen hatte. Der Himmel weinte, weil wir abreisen mußten. - Jedenfalls sind alle gut zu Hause angekommen und Dank noch mal an Sigi und Helmut, die alles so schön organisiert haben.

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