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Anlagenring II
Ein kleiner Imbiss am Schillermarkt mit Kartoffelpuffer und „Grie Soss“. Gestärkt ging es zur Eschenheimer Anlage, wo unser Teil II des Anlagenrings (Wallanlagen) begann, der von Sebastian Rinz ab 1806 gestaltet wurde.

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Die Ursprünge der Wallanlagen liegen in der Stadterweiterung von 1333.
Vor der Altstadt entstand eine sechs bis acht Meter hohe und etwa 2,5 bis drei Meter dicken Mauer mit einem vorgelagerten acht bis 10 Meter breiten Wassergraben, der vom Main und verschiedenen kleinen Bächen gespeist wurde - nicht vom Äppler!!!
Zur Verstärkung der Mauer wurden im 14. und 15. Jt rund 40 Türme errichtet, darunter die der fünf Stadttore, von denen heute nur noch der Eschenheimer Turm steht.
Im 16. Jahrhundert war die Mauer schon veraltet. Mann ging auch sehr lässig mit Sicherheitsfragen um. Man verfügte zwar über ausgezeichnete Bastionen, aber kaum Wachpersonal geschweige Kanonen.
1705 wurden die ersten Lindenbäume an den Wallanlagen gepflanzt.
1802 Abriss der Befestigungsanlagen mit ein paar Dutzend Tagelöhner. Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg beauftragte dann 1806 Jakob Guiollett mit der Entfestigung. Dieser entwickelte die Idee eines Volksparks um die Innenstadt und beauftragte Sebastian Rinz mit der Gestaltung.

„Die alten Wälle sind abgetragen, die alten Thore eingerissen. Um die gantze Stadt ein Parck, man glaubt, es sey Feerrey".
Schreibt am 1. Juli 1808 Frau Rat ihrem Sohn nach Weimar über seine Vaterstadt Frankfurt.

Und man höre und staune, denn dieser Park um die Stadt wird Gegenstand des Neides aller Europäischen Städte. Es setzt die Fremde in Erstaunen „ über die Schönheit in Frankfurt“.

Auch Heinrich Heine sollte seinen Senf dazu geben haben, denn so meinte er ganz ironisch:

"Dass dieser Umgang um die Stadt interessanter sei, als der Umgang in der Stadt!“
Das bekommt irgendwie bekannt vor.

Der Frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz wurde1782 in der Nähe von München geboren. Dort betreute sein Vater einen Park im Rokokostil eines gräflichen Schlosses.
1796 ging Sebastian in die Lehre bei der Kurfürstlichen Hofgärtnerei in Schleißheim. 1801 nach Schönbusch bei Aschaffenburg, wo er unter dem Hofgärtner Bode in den „Englischen Gartenstil“ eingearbeitet wurde.
Er zählte bereits zu den bedeutendsten Landschaftsarchitekten seiner Zeit als man ihn nach Frankfurt holte
Es sollte um die ganze Stadt ein Park entsehen, so sein Auftrag.
Er gestaltete zunächst die Bockenheimer Anlage und die Eschenheimer Anlage, bevor er wieder nach Aschaffenburg zurück ging. Wurde aber bald zurückgerufen, denn die Frankfurter Gärtner waren mit der Pflege eines Landschaftsgartens überfordert. Sie konnten zwar Wege rechen und Hecken stutzen - sie hatten aber keinerlei gartenarchitektonisches Talent. So wurde er der Stadtgärtner von Frankfurt.
1861 starb Sebastian Rinz in Frankfurt. Er wurde auf dem Hauptfriedhof begraben, unter einer Libanonzeder, die er selbst einst gepflanzt hatte.

So weit unsere Info zum Frankfurter Stadtgärtner und ganz gemütlich ging es zum Denkmal eines ganz großen Frankfurter Bürgers, den J.W. Goethe so beschrieben hat:

„Kirchners Kopf paßt nicht zu seinem Rumpf und Leib. Schleppte er nicht an letzterem eine so große Last herum, so würde er noch viel mehr Teufelszeug machen, noch viel lebendiger sein. Er ist ein kluger Schelm, der klügste in Frankfurt. Dort herrscht der krasseste Geldstolz, die Köpfe sind dumpf, beschränkt, düster. Da taucht nun auf einmal so ein Lichtkopf wie Kirchner auf!“

Anton Kirchner war der Sohn eines Frankfurter Galanteriewarenhändlers. Nach dem Besuch des Städtischen Gymnasiums studierte er an der Universität Erlangen Theologie. Rückkehr nach FFM. Hauslehrer eines Weinhändlers am Römerberg. Außerdem wurde Kirchner als Lehrer an das Waisenhaus und als Prediger an das Irrenhaus der Stadt berufen.
1801 bis 1811 war Kirchner Herausgeber des Bürgerblattes und 1803 bis 1804 Redakteur des Frankfurter Journals.
Lehrer an der Musterschule,
Seine bedeutendsten Beiträge leistete Kirchner als Historiker und Schulreformer.
1813 gründete Kirchner, noch unter Großherzog Dalberg, die Weißfrauenschule, die besonders für die Söhne der Handwerkerfamilien vorgesehen war.
1824 wurden die letzten aus dem Mittelalter stammenden Quartierschulen (Privatschulen mit städtischer Konzession, die vererbt und verkauft werden konnten) aufgehoben und drei neue städtische Volksschulen sowie eine Mittelschule gegründet.
Kirchner galt als glänzender Prediger und volkstümlicher Festredner. Zeitgenossen beeindruckte er sowohl mit seiner ungeheuren Leibesfülle als auch mit Intelligenz und Witz.

Weiter Richtung Bethmannpark am Odeon vorbei. Es gehörte ehemals der Familie Bethmann, die dort das erste Frankfurter Museum errichteten. Das heute unter dem Namen Odeon bekannte Gebäude zählt zu den wenigen erhaltenen klassizistischen Bauwerken Frankfurts.

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Anschließend zum Chinesischen Garten.
"Ein friedlicher Platz zum Ausruhen und der Stille findet man Kraft zu neuem Denken",

Der Ursprung chinesischer Gartenkultur ist im Taoismus entstanden (6. - 4. Jh. v. Chr. in China). Die legendenumwobene Gründergestalt ist Lao-Tse. Das zentrale Element des Taoismus wird oft wörtlich-konkret als der "Weg" oder die "Straße" übersetzt.

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Aus dem Zwang der weisen Einsiedler, zur Erfüllung ihrer Pflichten in die Städte zu gehen, entstand vermutlich die Idee, die Landschaften in die Gärten zu übertragen. Dabei soll die Harmonie der Welt mit einem ausgewogenen Verhältnis der „Sieben Teile“ Erde, Himmel, Wasser, Steine, Gebäude, Lebewesen und Pflanzen verdeutlicht werden.

Im Frankfurter Chinesischen Garten sind auch die typischen prägenden Elemente wie der steinerne Ehrenbogen, die hölzerne „Brücke des halben Bootes“, der „jaspisgrüne Teich“, der „Wasserpavillon des geläuterten Herzens“ und die traditionelle Zickzackbrücke zu finden. Und warum Zickzack?
Nun, das wusste Jule zu beantworten: „Der Ursprung liegt darin, dass die alten Chinesen glaubten, dass ihre Geister nur gerade Wege gehen können und deshalb baute man Zickzackbrücken!"

Restlos zufrieden mit dem wirklich toll restaurierten Chinesischen Garten ging es die Friedberger Anlage weiter zur Obermainanlage, die gerade mit viel Aufwand saniert wird.
Dort grüßten wir noch Lessing, denn er war ja ein führender Vertreter der deutschen Aufklärung und wurde so zum Vordenker für das neue Selbstbewusstsein des Bürgertums, aber mit O. Kolle hat das nichts zu tun!!!
Ganz in der Nähe haben wir auch das Denkmal von Schopenhauer gesehen. Da fällt uns natürlich sofort ein: „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will!“

Obwohl die Sanierung der Obermainanlage noch in vollem Gang ist, ließ es sich die Stadt nicht nehmen, uns mit einer Fontäne im Rechneigrabenweiher zu grüßen. Der Bauzaun störte zwar aber wir wollen ja nicht meckern.

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Blick zum Literaturhaus und runter an den Main zur Weseler Werft. Was hier so alles entstanden ist. Vor allem der Spielplatz lädt zum „Testen“ ein. Ein Päuschen in voller Herbstsonne und dann schafften wir es glatt durch bis zur „Schönen Müllerin“.

Ach ja, da haben doch Feierabendler in verschiedenen Dialekten

(frankforterisch, berlinerisch, sächsisch (aha 1. Übung für Dresden) und voll verständlich in der Sprache der Nordeutschen)

die Geschichte vom Suppen-Kaspar aus dem „Struwwelpeter“ vorgetragen.
Zum Glück hatte Manfred den Text zuvor klar verständlich gelesen, sodass jeder alles verstanden hatte.

Der Kaspar ist für die FA`ler mahnendes Beispiel, dass sie ja immer ihre Suppe essen sollen. Na, dass ist doch klar wie „Klässbrie".

Sigi60 und Mutzje

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