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Nachtwächterführung-Limburg.

Ein Klick auf die Bilder, und sie vergrößern sich


Ich hatte schon lange vor einmal eine Nachtwächter-Führung in der Limburger Altstadt zu buchen.
Das hätte beinahe nicht geklappt, da es Tage vorher geregnet hatte. Am Tage der Anreise hatten wir wieder einmal schönes FA-Wetter mit Sonne über Limburg.
Am Bahnhof in Limburg holte ich die Teilnehmer ab, um vor der Nachtwächterführung noch einen kleinen Altstadt-Rundgang mit Ziel St. Georgs Dom zu machen. Anschließend hatten wir noch genügend Zeit um im bekannten Café Kosmol, Limburgs ältester Zuckerbäckerei eine Kaffee- und Kuchenpause zu machen.
1995 übernahmen Martin und Gudrun Kosmol den inzwischen über die Grenzen Limburgs bekannten Konditorei – Café-Betrieb.

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Der Limburger St. Georg-Dom .

Sein Standort auf dem Limburger Felsen hoch über dem Lahntal mit den sieben mächtigen Türmen machen den Limburger Dom sicherlich zu einer der eindrucksvollsten Kirchen in Deutschland. Eine der bekanntesten Kirchen ist er zudem auch, zierte doch der Limburger Dom von 1964-92 die Rückseite des Tausend-Mark-Scheins.
Die Geschichte der Stadt Limburg ist eng mit der Geschichte des Limburger Doms verknüpft. Im Jahr 910 schenkte der deutsche König Ludwig IV. dem Grafen des Niederlahngaus die Mittel zur Gründung des Georgsstifts. Der heutige Dombau stammt wahrscheinlich aus der Zeit um 1175 und gilt heute als eine der schönsten Schöpfungen spätromanischer Baukunst.
Blick von der alten Lahnbrücke in Limburg auf den Dom hoch über der LahnSeit der Weihe 1235 fungierte die Georgskirche zugleich auch als Pfarrkirche für Limburg, was darin begründet lag, dass die wohlhabenden Limburger Kaufleute wesentlich zur Realisierung des Bauwerks beitrugen. Dieser Doppelfunktion der früheren Stiftskirche ist es zu verdanken, dass hier ein Taufbecken benötigt wurde – eine reine Stiftskirche bräuchte das nämlich nicht. Und so zählt heute das Sandstein-Taufbecken aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu den schönsten Resten staufischer Kunst in Deutschland.

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Die Orgel .

Die erste Erwähnung einer Orgel im Jahre 1331 gehört zu den frühesten Nachweisen dieses Instrumententyps in Hessen. Im Jahre 1471 ist eine Orgelreparatur eines Werkes mit 13 Registern nachgewiesen (Orgel aus Wißbach?). Vertraglich belegt ist ein größerer Umbau 1581 durch Johannes Scholl (Köln). Durch Johann Christian Köhler (Frankfurt) erhielt der Dom 1750/ 52 eine neue Orgel (III+P/36). 1773 wurde das Werk durch den Organisten Harras aus Koblenz repariert, was allerdings der Orgel eher schadete. Im Zuge der „Purifizierung“ des Doms erhielt die Köhler-Orgel 1877 ein neues Gehäuse, innerhalb dessen auch das ehemalige Rückpositiv untergebracht wurde; Bälge, Windladen und Pfeifen wurden weitgehend übernommen.

In das Gehäuse von 1877 baute Johannes Klais 1912 ein neues Instrument mit III+P/45. Diese Orgel wurde 1935 durch Klais umgebaut und erweitert auf IV+P/54. Die Orgel stand nun aufgeteilt in den seitlichen Turmhallen, war daher vom Kirchenschiff aus nicht sichtbar.

Da diese Orgel sich auf die Dauer nur als unzureichend für das musikalische Wirken in einer Domkirche erwies, fiel der Entschluss zu einem Neubau. Ein Teil des Pfeifenwerks und der Windladen gelangten nach St. Pankratius in Oberhausen-Oserfeld. Die neue Orgel, die abermals aus der Bonner Werkstatt Johannes Klais stammt, konnte zu Pfingsten 1978 eingeweiht werden. Die Register Wienerflöte 8’ und Hohlflöte 4’ von 1912 im Hauptwerk wurden wiederverwendet. Der Entwurf des Gehäuses stammt von Josef Schäfer.

Mehr über die Orgel hier

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Das Taufbecken aus der Bauzeit des Domes ist aus Sandstein. Es ist geziert mit reichem Figurenschmuck und gehört zu den qualitätvollsten, die sich aus staufischer Zeit in Deutschland erhalten haben. Vorne erkennt man die Taufe Jesu im Jordan, oben bildhafte Darstellungen zu den Tugenden und auf den kurzen Rundstützen unten die Laster. Ein sich bekämpfendes Paar und ein sich küssendes Paar verweisen auf die Laster des Zornes und der Unkeuschheit. Seit 1965 befindet es sich in der Erasmuskapelle.
Der moderne Bronzedeckel (1967) und die dahinter in die Wand
eingelassenen Bronzegitter sind Werke des Limburger Bildhauers
Karl Matthäus Winter (+2012). Relief und Figuren des Deckels
zeigen die vielfältige Fruchtbarkeit der Schöpfung. Die Bronzegitter an den Wänden verschließen Wandnischen, in denen sich die in der Karwoche bei der Chrisam Messe vom Bischof geweihten Öle befinden (Chrisam, Katechumenenöl, Krankenöl). Auf den Git-
tern sind „die Salbung Jesu“ (1969), „die Frauen am Grabe“ und
„Pfingsten“ (2011) dargestellt.

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Der hinter einer hohen Mauer verborgene Sitz des ehemaligen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst soll mindestens 31 Millionen Euro gekostet haben. Für uns blieben die Türen verschlossen.

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Der für etwa 790 000 Euro umgestaltete Privatgarten des früheren Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst ist jetzt für Besucher geöffnet. Das Bistum hat den «Mariengarten» am Samstag 24.05.2014 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Anlage gehört zu dem kostspieligen Bauprojekt auf dem Limburger Domberg.

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Nach unserer kleinen Stadtführung kehrten die meisten von uns im Café Kosmol ein.
Seit über 100 Jahren besteht nun die Bäckerei – Konditorei – Café Kosmol in Limburg. In Limburgs historischer Altstadt, der Franziskaner Kirche (Limburger Stadtkirche) genüberstehend und im Schatten des Domes gelegen. Durch eine einladende große Sonnenterasse wird der Gast an einer 5m langen Wienerkaffeehaustheke entlanggeführt, die keine Wünsche übrig lässt.

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Für 17:00 Uhr hatte ich die Nachtwächterführung durch die Limburger Altstadt gebucht.
Unser "Nachtwächter" Ludwig Ries, der pünktlich am Ritter Hattstein Brunnen unsere Gruppe begrüßte muss ich noch einmal ein Lob für die gute Führung aussprechen.
Los ging es am Brunnen „Ritter Hattstein“ an der Plötze. Der Raubritter Friedrich von Hattstein war den Limburgern ein Dorn im Auge gewesen. 1353 ernannten sie ihn kurzerhand zum Stadthauptmann mit Polizeigewalt. Was auf den ersten Blick aussah, als ob man den Bock zum Gärtner gemacht hatte, erwies sich als Glücksgriff. Denn er war nicht nur groß und stark, sondern konnte mit seiner einschlägigen Erfahrung auch die hiesigen Langfinger in die sprichwörtliche Tasche stecken. So lugt dann auch an der Brunnenstatue ein Kopf aus seiner Jackentasche.

Die große Stunde des Ritters schlug aber, als es darum ging, ein Fass des begehrten Weines „Runkeler Rote“ zu besorgen. Denn die Runkeler wollten ihren kostebaren Wein nicht einfach verkaufen. Stattdessen willigten sie ein, ein Fass abzugeben, falls es einem Limburger gelänge, den gesamten Inhalt auf einmal auszutrinken. Deshalb steht der Ritter heute noch mit Weinfass und weit aufgerissenen Mund auf der Plötze.

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Friedrich von Hattstein.

Auf der Limburger Plötze, dem sogenannten Plätzchen, steht das Denkmal des ehemaligen Raubritters Friedrich von Hattstein. Diesen Edelmann konnten die Limburger im Jahre 1353 "bekehren" und als Stadthauptmann verpflichten. Zuvor hatte der Ritter ein bewegtes Leben in Saus und Braus verbracht.
Es war im Jahr 1353, als Siegfried von Rheinberg auf dem Eichelbacher Hof Hochzeit hielt. Der Raubritter Friedrich von Hattstein, der auf seiner Burg bei Schmitten von dem Fest erfahren hatte, wollte es für seine Zwecke nutzen. Bei Nacht und Nebel verließ er also mit ein paar Männern seine Burg und überrumpelte das Hochzeitsgelage, so dass der Rheinberger nur mit knapper Not durch einen Geheimgang entkommen konnte.

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Einige Schritte weiter am Erker des „Weinhauses Schultes“ konnten wir an den dortigen Verzierungen die biblische Geschichte von „Noa und dem Wal“ entdecken. Wobei der Wal mit Schnauze, Zähnen, Beinen und Ohren nicht wirklich wie ein Wal aussieht. Aber woher sollten die Limburger damals auch wissen, wie ein Wal aussieht. Der Form halber hatten sie ihm jedoch noch eine Fischflosse verpasst.

Am Walderdorffer Hof erfuhren wir die Geschichte vom jungen Schmied, der einen Bund mit dem Teufel geschlossen hatte. Für einen Sack Gold sollte dieser die Seele erhalten. Es gab aber auch eine Ausstiegsklausel: „Schmiede mir etwas, was ich noch nie gesehen habe, dann kannst Du deine Seele behalten“, sagte der Höllenfürst. Der Schmied präsentierte ihm daraufhin einen „Karst“. Ein Werkzeug, das wie eine umgebogene dreizackige Mitgabel aussieht und wie eine Hacke zur Bodenlockerung verwendet wird. So gewann der Schmied schließlich den Handel und durfte Seele und Gold behalten.

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In der Brückenstr.9 steht das 1567 erbaute "Haus der sieben Laster" die geschnitzten Köpfe stellen von rechts nach links die "sieben Laster" dar - Hoffart, Geiz, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit.

Haus der 7 Laster

Ältestes freistehende Fachwerkhaus.

Mit dem Baujahr 1289 zählt der Römer 2-4-6 zum ältesten freistehenden Fachwerkhaus in Deutschland und damit hat das Gebäude eine große nationale Bedeutung. Jahrelang befand sich in dem Gebäude das Zentrum der Deutschen Chormusik. Doch die Papiere der Noten wurden zu schwer für das Gebäude und entzogen zudem dem Fachwerk die Feuchtigkeit. Derzeit steht das Gebäude leer, doch in Zukunft soll es für alle zugänglich sein. In den Räumen soll eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses, zum Fachwerk allgemein und zum Fachwerk aus Limburg im speziellen verwirklicht werden.

Seit 1986 gilt das Gebäude als Objekt mit besonderer nationaler und kultureller Bedeutung. Alleine durch seine Größe wirkt es sehr imposant, gehört es doch mit zu den größten Häusern in der Altstadt.

Der Keller für sich alleine ist bereits absolut sehenswert. Über einige Stufen geht es nach unten und man gelangt in ein riesiges Gewölbe, in dessen Mitte sich ein Mikwen Schacht befindet. Eine Mikwe ist ein jüdisches Tauchbad für die rituelle Reinigung.
Siehe auch das Bild von 2016.

Mehr über den Römer 2-4-6 hier

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Unsere Führung hätte noch eine halbe Stunde gedauert, wir haben dann aber abgebrochen weil der Zug um 18:50 nach Frankfurt ging.
Normal endet die Nachtwächterführung am Dom. Es war schon sehr anstrengend, so waren einige und auch ich sehr froh dass die sehr gut geführte Nachtwächterführung mit Herrn Ries zu Ende war.

Bis bald in Rüdesheim beim Weihnachnachtsmarkt

Hans-Rüdiger

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Text:www.fnp.de/lokales/limburg , Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

Zur Erinnerung noch einmal den Bericht von 2016

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