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Weilburg-Stadtpfeiferführung.

Am 14.10.2022 besuchten wir Weilburg mit einer Stadtpfeifer-Kostümführung durch Frau Alexandra Neuhoff, die uns hervorragend ein Stunde lang führte, vielen Dank von uns allen.
Brigitte "julibrig" brachte die Gruppe von Frankfurt nach Weilburg wo ich dann alle am Bahnhof begrüßte.
Von hier ging es über die neue Fußgängerbrücke an den drei Weilburger Tunnel´s vorbei, hoch zum Schloss. Nach einem kurzen Besuch in der Schlosskirche hatten wir noch Zeit für Kaffee und Kuchen bis die Führung um 15:00 Uhr begann.
Nach einer kurzen Begrüßung von Frau Neuhoff ging es zur oberen Orangerie wo wir viel über Weilburg´s Geschichte erfuhren.

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Das Weilburger Schloss.

Im oberen Schlossgarten (obere Orangerie) angekommen erklärte uns Frau Neuhoff die Geschichte des Weilburger Schlosses.

Hoch oben über Weilburg, auf der Spitze des Bergsporns, den die Lahn umfließt, thront das Weilburger Schloss mit angrenzendem Bereits um das Jahr 900 n. Chr. erstmals besiedelt, errichten Graf Philipp III und sein Sohn Albrecht von Nassau-Weilburg an dieser Stelle zwischen 1533 und 1572 ein vierflügeliges Schloss, das noch heute Weilburgs Stadtansicht bestimmt und den Grafen von Nassau-Weilburg über 200 Jahre als Residenz diente. Durch Graf Johann Ernst (1675 – 1719) und seinen Baumeister Julius Ludwig Rothweil wurde der Komplex in der Barockzeit um- und ausgebaut sodass Schloss, Nebengebäude und die Schloss- und Stadtkirche noch heute wie „aus einem Guss“ wirken.

Der letzte hier residierende Herzog, Adolph zu Nassau-Weilburg, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg.
Schloss Weilburg, eindrucksvoll auf einem Bergsporn hoch über der Lahn gelegen, geht auf eine mittelalterliche Burg aus dem 10. Jahrhundert zurück. Mit der Erbteilung des Hauses Nassau im Jahr 1255 gehörte Weilburg fortan zur walramschen Linie. Infolge weiterer Teilungen und Wiedervereinigungen des Grafenhauses wurde Weilburg schließlich Residenzstadt. Dies machte den Umbau der Burg zu einem repräsentativen Schloss erforderlich. Im 16. Jahrhundert ließ Graf Philipp III. von Nassau-Weilburg zunächst eine Vierflügelanlage im Renaissancestil errichten. Die Arbeiten wurden zunächst unter seinem Nachfolger Albrecht und dann noch einmal ab 1661 unter Graf Friedrich fortgesetzt. Graf Johann Ernst veranlasste zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Erweiterung des Schlosses zu einer barocken Residenz mit zahlreichen Nebengebäuden, einer Kirche und einem repräsentativen Garten.
Zwar verlegte Karl August von Nassau-Weilburg, der seit 1737 den Fürstentitel führte, die Residenz nach Kirchheim - Bolanden, doch war das Weilburger Schloss weiterhin Regierungssitz. Nach der Vereinigung der letzten beiden Linien zum Herzogtum Nassau im Jahr 1806 blieb das Schloss auch nach der Eingliederung durch Preußen in Familienbesitz und gehörte dadurch bis zum Rückkauf 1935 durch den preußischen Staat dem Großherzog von Luxemburg.

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Die evangelische Schlosskirche.

Die evangelische Schlosskirche in Weilburg ist ein monumentaler Barockbau, der 1707-13 unter Graf Johann Ernst und nach den Plänen von Julius Ludwig Rottweil errichtet wurde. Im protestantischen Kirchenbau des 18. Jahrhunderts nimmt sie eine zentrale Position ein, da erstmals auf die bis dahin üblichen Emporen und auf Stützen verzichtet wurde. Die Überwölbung des großen, querrechteckigen Raumes stellte hohe Anforderungen an den Architekten, die er mit einer weitgespannten kühnen Holzkonstruktionen erfüllen konnte. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich weiträumiger, hervorragend proportionierter Raum. In der Mitte der südlichen Langseite des überkuppelten Saals wurden der Kanzelaltar und die Orgel in einer Halbrundnische untergebracht, gegenüber befindet sich die Fürstenloge. In den übrigen vier quadratischen Eckräumen sind in drei Geschossen verglaste Logen eingezogen. Blendbögen und abgetreppte ionische Pilaster gliedern die Wände des Innenraums, der für eine protestantische Kirche ungewöhnlich aufwendig ausgestattet ist. In den Jahren 1991 und 1992 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Restaurierung der Kuppel.

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Das Landtor.

Im Verlauf der Stadterneuerung unter Graf Johann Ernst und seinem Architekten Julius Rothweil wurden die alten Stadttore (1704 die Mappestheißenpforte und 1712 das äußere Tor) niedergelegt und durch einen zweistöckigen Bruchsteinbau mit 6 m breitem Durchlass, an dessen Seiten sich Wohnungen für Pförtner und Hirten befanden, ersetzt.
Dieses Tor wurde 1758 niedergelegt und für den geplanten Bau eines Zuchthauses zwei Gebäude abgerissen. Dem Wunsch der Stadt, den Neubau in der Art des abgerissenen Tores mit Wohnungen für Pförtner und Hirten auszuführen, kam der regierende Fürst Karl Christian von Nassau- Weilburg (1753-1788) nicht nach; es wurde ein monumentales, repräsentativen Eindruck vermittelndes, Eingangstor gewünscht.

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Schloss Weilburg mit unterer Orangerie..

Die Untere Orangerie stellt als eingeschossiger Terrassenbau zusammen mit den beiden seitlichen Freitreppen aus Lahnmarmor die Verbindung von der oberen zur unteren Gartenterrasse dar. Sie wurde im Zusammenhang mit der Anlage der unteren Schlossgartenterrasse in den Jahren 1710-1714 erbaut. Wie mit der gesamten Neuanlage des Schlossgartens war auch mit ihrem Bau der Hofarchitekt Rothweil betraut, dem die Versailler Orangerie als Vorbild diente.
Der durch die untere Orangerie und die seitlichen Marmortreppen überbrückte Höhenunterschied beträgt 7,50 m. Die Orangerie wurde als Gewächshaus genutzt und diente zur Überwinterung kälteempfindlicher Pflanzen. Mit ihrem Bau wurde die teilweise Nutzung der oberen Orangerie als Überwinterungsraum entbehrlich, was vermutlich auch ein wesentlicher Grund für die Entscheidung zum bau dieser Orangerie war.

Die untere Orangerie beherbergt heute das Schloss-Café, in den Wintermonaten dient sie noch immer zur Unterbringung der Kübelpflanzen.

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Die Obere Orangerie..

Im Zuge der Erweiterung des barocken Schlosses in Weilburg wurde in den Jahren 1703-1705 als erster Bau die obere Orangerie errichtet. Von der Orangerie wurde die Funktion eines seit der Renaissance bestehenden Kirchengangs zwischen Hochschloss und Hofkirche übernommen. Vor allem diente sie aber gleichzeitig auch als festlicher Gartensaal und zu repräsentativen Zwecken. Während der kalten Jahreszeit wurden in den Seitenflügeln kälteempfindliche Gartenpflanzen überwintert, evtl. diente ein Flügel auch als Warmhaus für tropische Pflanzen. Diese Nutzung entfiel nach dem Bau der unteren Orangerie, womit die obere Orangerie ausschließlich für die Hofhaltung zur Verfügung stand. In einem Halbrund öffnete sich die Orangerie dem Schlossgarten und schuf so die die Verbindung zwischen Zeremoniell, Architektur und der gestalteten Natur barocker Gartenanlagen. Die Rückseite der Orangerie stellte zugleich eine städtebauliche Abgrenzung gegenüber Stadt und Marktplatz her.

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Der Schlossplatz..

Hier auf dem Schlossplatz finden die "Weilburger Schlosskonzerte" statt, bei schlechtem Wetter in der Oberen Orangerie.

Die bei der Neugestaltung von Schloss und Stadt unter Graf Johann Ernst und seinem Baumeister Rothweil ebenfalls neu angelegte Neue Schloßgasse (heute Neugasse führte ankommende Gäste und Besucher geradewegs auf den früher als Empfangshof fungierenden Schloßplatz.
Östlich wird dieser begrenzt durch den Westflügel des Hochschlosses wo sich auch der Zugang in den Schlosshof befindet, die Rückseite des Nordflügels der oberen Orangerie begrenzt die Südseite des Platzes mit dem Delfinbrunnen, die Nordseite grenzt an die Futtermauer des darunter liegenden Viehhofs und die westliche Platzbegrenzung zur Stadt wird durch zwei Gebäude der ehemaligen herrschaftlichen Verwaltung gebildet.

Der Weilburger Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch erschien auch kurz auf dem Schlossplatz und wurde so für kurze Zeit unser "Schirmherr" siehe Bild mit Elisabeth "Stromi"


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Die Löwen von Weilburg.

Seit dem Hessentag 2005 stehen diese Löwen überall in Weilburg.

Die Skulptur eines Löwen, die der Künstler Dieter Boger geschaffen hatte, begleitete den Hessentag 2005 in Weilburg und ein anschließendes Stadtjubiläum. Zum 70. Jahrestag der Gründung Hessens stellen wir diese Figur jetzt landesweit vor. Sie wird in zwei Größen auftreten. Bunt bemalt repräsentieren sie unser Land mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in seiner ganzen Vielfalt. In der großen Ausführung wirbt der Löwe für die Veranstaltungsreihe „70 Jahre Hessen“. Die kleine, etwa 40 Zentimeter lange Ausführung, gesellt sich an vielen Orten dazu. Vor 70 Jahren, am 1. Dezember 1946, gaben sich die Bürgerinnen und Bürger Hessens in einer Volksabstimmung eine neue, demokratische Landesverfassung, die die Menschenrechte gewährleistet und Freiheit und Rechtsstaatlichkeit garantiert. Das Wappen mit dem Löwen ist dafür ein Sinnbild.

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Piseebau in der Niedergasse.

Dieses Wohnhaus ist in Deutschland - und vermutlich darüber hinaus - ebenso einmalig wie der Schifffahrtstunnel, im Gegensatz zu diesem ist die Einmaligkeit dieses Hauses aber sehr viel weniger bekannt und auch vielen Weilburgern nicht bewusst.

Dieses Wohnhaus ist das höchste in Piseebauweise (Lehmstampfbau) (s. Abschnitt "Piseebau") errichte Gebäude Deutschlands. Gebaut wurde das Haus auf dem steil in die Hainallee und zur Lahn hin abfallenden Berghang, weshalb von der Straßenfront an der Niedergasse auch "nur" drei Stockwerke des Gebäudes sichtbar sind. Vom Grund der Hainallee ragt das Wohnhaus sechs Stockwerke in die Höhe.

Das Gebäude ist weit gehend noch im Originalzustand erhalten. Lediglich die obere Hälfte der Südseite (Wetterseite) mit Giebel wurde verschiefert, sonst ist Gebäude verputzt. Der Sockel und Keller sind in Bruchstein ausgeführt. Trotz der Gebäudehöhe, die auf der Rückseite fast 20 m einschließlich des Kniestocks beträgt, ist die Stärke der tragenden Wände nur geringfügig dicker, als bei mehrstöckigen und gemauerten Wänden gefordert wurde.

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Am Hotel Lahnschleife ging es vorbei zur Steinernen Brücke.
Das Hotel Lahnschleife in Weilburg ist ein modernes Businesshotel mit luxuriösem Flair. Die umfassende Ausstattung des eleganten 4,5-Sterne Hotels ist für Geschäftsaufgaben geeignet und bietet höchsten Wohnkomfort.
Weitere Besonderheiten des Hotels sind seine abwechslungsreiche Gastronomie und die guten Verkehrsanbindungen.

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Die steinerne Brücke.

Von 1764 bis 1769 erfolgte der Bau der bis heute erhaltenen Brücke. Für ihren Bau mussten um die 600 Bäume gefällt werden. Aus den so gewonnenen Buchenstämmen und Eichenplanken wurde dann der Pfahlrost als Fundament errichtet, auf den anschließend die Brücke erbaut werden konnte. Die Brücke ruht auf sechs Pfeilern und besitzt fünf weite Bögen. Die Pfeiler besitzen beidseits kielförmige Wellenbrecher mit kuppelförmigen Abtreppungen. Die Schalung und Verkleidung der Brücke besteht aus Lahnmarmor.
Die Pflasterung der Brücke erfolgte erst im Jahre 1770 und 1774 wurden die seitlichen Brustmauern errichtet. Um die noch bestehende Gefahr der Zerstörung der Brücke durch Hochwasser zu minimieren, wurden zwischen 1782 und 1785 an die Brücke anschließende, seitliche Flügelmauern erbaut. Zusätzlich existierte an der Ostseite der Brücke ein Flutgraben, der spätestens 1787 bis 1789 ausgehoben wurde. Dieser führte die durch die Flut zunehmenden Wassermassen um die Brücke herum und sorgte somit für eine zusätzliche Abflussmöglichkeit.

Am 27. März 1945 sprengten deutsche Truppen die Brücke, um den Alliierten den Übergang zu verhindern. Dies geschah zeitgleich mit der Sprengung des Ernst-Dienstbach-Stegs in Weilburg. Die Brücke wurde nur beschädigt.

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Die drei Tunnel-Stadt.

Eine einzigartige Bauleistung stellt auch das Weilburger Tunnel-Ensemble dar: Drei nebeneinander gebaute Trassen, die unter der Altstadt hindurchführen. Zuerst wurde 1844-47 der Schiffstunnel gebaut. Er ist 195m lang, hat eine Höhe von 6,30m über dem Wasserspiegel bei einer Wassertiefe von 1,75m. Somit konnten auch die mit Erz oder Eisen beladenen Lastkähne aus der Region um Wetzlar passieren. Dieser in Deutschland einmalige Schiffstunnel war allerdings nach nur zehn Jahren nicht mehr modern, denn jetzt rollte die Eisenbahn und ein zweiter Tunnel wurde 1858-63 gestochen. 2004 schließlich kam als dritter Tunnel die Teilortsumgehung der B 456 hinzu.

Hier die Bilder aller drei Tunnel.

Zugtunnel-Bahnstrecke Gießen-Koblenz.

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Schiffstunnel-Lahn.

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Autotunnel-Richtung Weilmünster.

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Für den Abschluss des Tages hatte ich im Griechisches Restaurant Poseidon ab 16:00 Uhr Plätze reserviert.
Mit dem Lokal hatte ich ein gute Wahl getroffen, denke ich mal.

In der Schwanengasse der schönen Weilburger Altstadt, im alten Weilburger Hof, hat das griechische Restaurant Poseidon seine Tore geöffnet. Durch die zwei Etagen gibt es auch die Möglichkeit, für Feiern und größere Gruppen.

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Stadtpfeifer-Kostümführung in Weilburg .

Ein schöner Tag (trotz leichtem Regen) mit einer hervorragenden Gästeführung durch Alexandra Neuhoff geht zu Ende.
Ein Dankeschön von uns Allen für die tolle Führung

Stadtpfeifer wurden die Schlosstürmer, erstmalig erwähnt 1597, und Stadtmusikanten in Weilburg genannt. Sie wohnten auf dem Pfeiferturm im Schlosshof und hatten das Amt des Turmwächters inne.
Aufgaben und Tätigkeiten der Stadtpfeifer war alle Viertelstunde um den Turm gehen und bei Tag und Nacht Umschau halten. Bei Ausbruch von Feuer hatte er eine Glocke zu läuten, war verpflichtet bei den Hofkonzerten mitzuspielen und musste alle Konzerte im Gymnasium mit seinen Gesellen bestreiten.
Die Aufgaben als Stadtmusikanten, an Kirmestagen zum Tanz aufspielen und für die Bürgerschaft beim Ausmarsch die Musik machen, traten ab ca. 1750 mehr in den Vordergrund.

Dies und vieles mehr erzählte uns der Stadtpfeifer (Frau Neuhoff) persönlich, die uns im historischen Kostüm empfing.

Wir erlebten die Geschichte der Stadtpfeifer in Weilburg zu deren Ehren eine lebensgroße Bronzeskulptur gestaltet wurde, siehe Bild.

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Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

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