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Kassel - UNESCO-Welterbe

Nach der Vortour nach Kassel am 21.08.2019 war es dann endlich am 02.10.2019 soweit, dass 26 FA-Mitglieder nach Kassel fuhren, um die Wasserspiele im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe zu erleben. Nach der Zugfahrt, Straßenbahn- und Bussfahrt war erst einmal eine Mittagspause in den "Herkules Terrassen" bis kurz vor Beginn der Wasserspiele um 14:30 Uhr angesagt.

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Herkules Monument

In 530 Meter Höhe krönt das Wahrzeichen Kassels – der Herkules – den Bergpark mit einem einmaligen Blick über die Stadt Kassel und das Umland.
Das monumentale Bauwerk besteht aus drei Teilen: dem felsartig gestalteten Grottenbau – hier haben auch die Wasserspiele ihren Ausgang –, dem offenen Belvedere und der Pyramide mit der 8,30 Meter hohe kupfergetriebenen Herkulesfigur. Von der Aussichtsplattform in 33m Höhe kann man einen einzigartigen Ausblick auf den Bergpark, die Stadt Kassel und die weitere Umgebung genießen.
In Auftrag gegeben wurde die Anlage Ende des 17. Jahrhunderts von Landgraf Carl (reg. 1677–1730), der ab 1701 den italienischen Architekten und Wasserbaumeister Giovanni Francesco Guerniero (1665–1745) mit der weiteren Planung betraute. Unter seiner Leitung wurde das Bauwerk bis 1717 fertiggestellt. Die Figur des Herkules schuf der Augsburger Goldschmied Johann Jacob Anthoni als eine der frühesten kupfergetriebenen Monumentalstatue weltweit.

Mehr über Herkules hier.

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Blick vom Herkules zum Schloss und Kassel

Die Großen Kaskaden

Ausgangspunkt der Wasserspiele ist am Fuße des Oktogons, auf dem der Herkules thront. Hufeisenförmig umschließen zwei Wassertreppen die Grottenanlage. Hier beginnen die Wasserkünste mit den Fontänen im Artischokenbecken und den krummen Kaskaden.

Vom Riesenkopfbecken bis hinunter zum Neptunbassin werden die Kaskaden von insgesamt drei ovalen Wasserbecken unterbrochen. Die gewaltige Kaskadenanlage wird beidseitig von 535 bzw. 539 Treppenstufen gesäumt.
Der steinerne Kopf des Giganten Encelados speit seinem Bezwinger Herkules eine zwölf Meter hohe Wasserfontäne entgegen.
Die Kaskaden sind 210 Meter lang und 12 Meter breit. Die großen Querterrassen sind beidseitig mit hohen abfallenden Stufen eingefasst. Wenn man vor dem Wasser am Neptunbassin eintrifft, kann man den römischen Meeresgott noch gut erkennen. Danach wird er vom herabstürzenden Wasser verdeckt.
Der Inszenierung vom Herkules über die Kaskaden zum Neptunbasion wird auch als "barocke Wasserspiele" bezeichnet.

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Links und rechts in den Nischen stehen Figuren. Links ein "Faun" und rechts ein "Zentaur". Mit ihren Hörnern geben sie das Signal zum Beginn der Wasserkünste. Wie die Fontänen, wird auch das Tönen der Hörner durch natürlichen Wasserdruck erzeugt. Das Signal kann man bis weit unten im Park hören.

Der Bergpark Wilhelmshöhe ist der größte Bergpark Europas und "ein Landschaftspark mit Weltgeltung".
In erstaunlichem Ausmaß gibt es künstliche Felsnischen und unterirdische Räume, die gerne als "Grotte" bezeichnet werden. Ein paar haben Namen: "Vexierwassergrotte", "Grotte des Neptun", "Grotte des Pluto". Auch der Zentaur, wohl Chiron, hat einen echten Höhlenbezug, heißt es doch er habe im Piliongebirge in Griechenland einstmals in einer Höhle gelebt.
Ausgekleidet sind die Wände mit dunklem Basaltgestein, das einen düsteren Eindruck macht. Früher sollen sie reichlich ausgestatten gewesen sein, heute ist davon kaum mehr etwas zu bemerken.

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Der Steinhöfer Wasserfall .

Der Steinhöfer Wasserfall aus dem Jahr 1793 wurde nach dem "Architekt" der Wasserkünste, Karl Steinhöfer, benannt. Er ist Teil des Wassersystems zur Versorgung der romantischen Wasserkünste, zu denen die Teufelsbrücke, der Aquädukt und die große Fontäne zählen.
Um das Wasser der Drusel in den mittleren Teil des Parks zu leiten, wurde ein befestigter und mit Kaskaden gestalteter Wasserlauf an diesem Hang angelegt. Die Wirkung beeindruckte so sehr, dass hier ein weiteres großartiges Landschaftsbild zur Inszenierung der Urgewalt des Wassers entstand.
Der Wasserfall stellt einen Steinbruch dar, der wegen Wassereinbruchs aufgegeben werden musste und nun von der Natur zurück erobert wird. Während der Inszenierung wird er nach und nach vom Wasser überströmt, welches sich unaufhaltsam über den gesamten Hang erstreckt.

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Die Teufelsbrücke.

Das Wasser fließt unter der Brücke in den 10 Meter tiefer gelegenen "Höllenteich", welcher 1792/93 von Heinrich Christoph Jussow angelegt wurde. Das Brückengitter der Teufelsbrücke wurde 1826 in der durch den Lokomotivbau berühmt gewordenen Firma Henschel gegossen. Zu Jussows Zeiten war das Brückengeländer noch aus Holz.
Die Namen von Teufelsbrücke und der Höllenteich stehen in Zusammenhang mit der angrenzenden Plutogrotte. Laut einer Sage soll Pluto, der römische Gott der Unterwelt, in dieser Grotte gesessen haben.

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Das Aquädukt .

Das Aquädukt ist die Nachahmung einer römischen Wasserleitung und wurde von 1788 bis 1792 unter Leitung von Heinrich Christoph Jussow erbaut. Es ist bis heute der höchste künstliche Wasserfall in einem künstlerisch gestalteten Garten.
Als künstlich verfallenes Bauwerk geplant und gebaut, bricht das Aquädukt nach dem 14. seiner hohen Bogen jäh ab. Das ankommende Wasser fällt hier 30 Meter in die Tiefe. Dort liegen Trümmer der Wasserleitung, so als seien sie von einem ehemals intakten Bau hinabgestürzt.
Der Ruinenbau war zur Entstehungszeit des Aquäduktes modern. Man hatte die Originale in Italien und Frankreich besichtigt und wollte daheim an das römische Reich mit seiner Fortschrittlichkeit erinnern. Über die Peneuskaskaden fließt das Wasser am Jussowtempel vorbei in den Fontänenteich.

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Der romantisch am Fontänenteich liegende Apollotempel wird auch Jussow Tempel genannt, nach einem der Baumeister des Bergparks. Er gehört im Bergpark zu einer ganzen Reihe von antik gestalteten Tempeln, zu denen auch die Halle des Sokrates und der Merkurtempel gehört.

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Die Große Fontäne.

Höhepunkt und grandioser Abschluss ist die Große Fontäne.
Der natürlich erscheinende Teich wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts künstlich angelegt. Hier finden die Wasserkünste in der 52 Meter hoch aufsteigenden Fontäne ihren grandiosen Abschluss.

Das Wasser für die Fontäne kommt aus dem oberhalb der Plutogrotte gelegenen Fontänenreservoir. Dieses Reservoir hat bereits das Wasser des ersten Wasserlaufes, unterhalb des Neptunbassins aufgenommen, ebenso wie das Wasser, welches den Steinhöfer Wasserfall herabstürzte.

Um die Fontäne in Form eines Geysirs aufsteigen zu lassen, muss der Fontänenkopf verschlossen und die Leitung aus dem 80 Meter höher gelegenen Fontänenreservoir mit Wasser gefüllt werden. Wenn die Leitung vollständig gefüllt ist, wird durch einen Mechanismus ein Deckel gelöst und die Fontäne steigt fulminant aus der Felseninsel in die Höhe.
Mehr in diesem Video

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Schloss Wilhelmshöhe .

Schloss Wilhelmshöhe steht an historischer Stelle, denn schon 1140 stand hier das Augustinerklostern Weißenstein. Von 1606 bis 1610 ließ Landgraf Moritz der Gelehrte an gleicher Stelle das Jagdschlösschen "Moritzheim Weißenstein" bauen.

Erst ab 1786 entstand in mehreren Bauetappen Schloss Wilhelmshöhe, Parallel zur Umgestaltung der barocken Parkanlage in einen englischen Landschaftsgarten entwickelte Landgraf Wilhelm IX., der spätere Kurfürst Wilhelm I., das Schlossprojekt. Der angestrebte erhabene und würdevolle Charakter des Parks sollte eine markante bauliche Entsprechung erhalten und das Schloss in das Gesamtkunstwerk Bergpark Wilhelmshöhe eingebunden werden. Dem barocken Herkules-Monument und den Kaskaden wurde diese Wirkung zuerkannt. Das alte Jagdschloss von Landgraf Moritz musste dafür dem Schlossneubau weichen.

Nach Plänen von Simon Louis Du Ry entstand der heute sogenannte Weißensteinflügel. Ursprünglich als Solitär geplant, entschied sich Wilhelm IX. noch während des Baus zu einem nördlichen Pendant, dem heutigen Kirchflügel, und schließlich auch zu einem Mitteltrakt. Das Hauptgebäude wurde durch einen Portikus und eine vom römischen Pantheon abgeleitete Kuppel gegenüber den Seitenflügeln monumental erhöht. Seine geschlossene Form erhielt das Schloss erst unter Kurfürst Wilhelm II., der 1829 Verbindungsbauten zwischen den drei separierten Flügeln errichten ließ.

Mehr Info hier

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Den Abschluss des Tages, an dem wir Sonne und auch etwas Regen hatten, verbrachten wir in der "Alten Wache". Ich hoffe der Tag und auch das Lokal hat euch gefallen.

Das Gebäude wurde 1824-1826 erbaut. Die Alte Wache in Kassel liegt inmitten des UNESCO Weltkulturerbes Bergpark Wilhelmshöhe und wurde nach den Plänen des Hofarchitekten Johann Conrad Bromeis im Berliner Stil errichtet.
Der rote Ziegelbau mit dorischen Säulen entstand zur Zeit des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen.
Seit den 1950er Jahren gibt es den Café-Betrieb in der Alten Wache. Sie ist damals wie heute ein Ort zum Verweilen, abseits der Hektik der Stadt.

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Text: kassel.de/buerger/kunst_und_kultur/parks

Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

*** Zur Diashow von Ulf "SeutenJunge" ***

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