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Villmar Unica-Bruch & Hofener Mühle

Ein Klick auf die Bilder, und sie vergrößern sich

Am 17.05.2019 besuchten wir das Lahn-Marmor-Museum mit seinem Kulturdenkmal dem Unica-Bruch. Der Zug aus Frankfurt war um 11:23 in Villmar, so konnten wir die Führung pünktlich um 11:45 beginnen. Nachdem uns Frau Angelika Meuser im Museum empfangen hatte gingen wir in Richtung Unica-Bruch.

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Der Unica - Bruch

In Villmar findet sich auf der rechten Lahnseite 380 Meter hinter dem Lahn-Marmor-Museum der Aufschluss „Unica-Bruch“, der mit einer glattgesägten und geschliffenen Wand einen weltweit einmaligen Einblick in ein mitteldevonisches Stromatoporenriff in Lebendstellung bietet.

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Entstanden ist der Lahnmarmor vor rund 380 Millionen Jahren. Weite Teile Deutschlands waren zu dieser Zeit von einem Meer bedeckt. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich durch Stromatoporen aufbauten, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, mittlerweile ausgestorbene Art von Meereslebewesen. Aber auch Korallen, Muscheln und Schnecken beteiligten sich am Aufbau der Riffe. Diese Tiere benötigten eine durchschnittliche Wassertemperatur von 24° C. Da der heutige Kontinent Europa zu dieser Zeit durch die Verschiebung der Kontinentalplatten auf Äquatorhöhe lag, waren diese Voraussetzungen gegeben. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1000 Metern verfestigt.

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So entstand der schöne Lahnmarmor, der geologisch gesehen kein Marmor, sondern Massenkalk ist.

Er fand vielfache Verwendung an "prominenter" Stelle, so z.B. in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms, beim einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St.Matthias in Trier, zu der Villmar gehörte. Lahnmarmor wurde verwendet im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses, an den Altären der Mannheimer Jesuitenkirche, in der Klosterkirche Amorbach, im Berliner und Würzburger Dom, in der Eremitage in St.Petersburg und im Kreml, in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York, im Wiesbadener Kurhaus und im Palast des Maharadjas von Tagore in Indien.

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Im Natur- und Kulturdenkmal Unica-Bruch in Villmar kann man in die Zeit vor 380 Mio. Jahren zurückblicken, als marine tropische Korallen und Schwammriffe das Material bildeten, das im letzten Jahrhundert als Lahn-Marmor Weltruhm erlangte und weltweit verbaut wurde.
Aus dem Devonmeer stiegen die ersten Wirbeltiere an Land; seine Temperatur konservieren wir bis heute in unserem Blutkreislauf.

Der hohe Kalkgehalt des Devonmeeres begünstigte das Wachstum von Muscheln, Krebstieren und Schnecken sowie der Riffbildner: Schwämme, Stromatoporen und Korallen. In flachen Lagunen verrottete ein reicher Pflanzenwuchs; der im Faulschlamm entstehende Kohlenstoff färbte den sich bildenden Kalkstein schwarz und grau. Eine lebhafte vulkanische Tätigkeit ließ eisenhaltiges Wasser über den sich bildenden Kalkstein fließen und in ihn eindringen - es färbte ihn hell- und dunkelrot, braun und gelb. So entstanden die vielen Varietäten des Lahnmarmors, vom schwarzen, weiß- oder goldgeäderten
Schupbacher bis zum schwarz-rot-geflammten Unica und zum hellrot
geschleierten Bongard in Villmar.

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Entdeckt und abgebaut wurde der Lahnmarmor nach bisheriger Meinung seit dem 16. Jahrhundert.
Die Entstehung eines Stromatoporen-Riffs im Devonmeer ist nirgends in der Welt so klar zu sehen wie im Unica-Bruch in Villmar. Der Aufschluß im Villmarer Unica-Bruch - eine in zwei Terrassen gegliederte, etwa 6 Meter hohe, 15 Meter breite, gesägte Wand - gilt als ein sehr seltenes, vielleicht in der ganzen Welt sogar einmaliges Zeugnis der Entwicklung eines Stromatoporen-Riffs Der UNICA-Steinbruch gehört heute zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands.

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Frau Angelika Meuser hat uns an diesem Tag einiges über die Entstehung des Lahn-Marmors erzählt, dafür möchte ich mich noch einmal bei ihr auch im Namen der Gruppe bedanken.

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Nach der Führung im Unica-Bruch hatte ich eine Wanderung durch das Kerkerbachtal von Kerkerbach bis zur Hofener-Mühle geplant. Um 13:32 fuhren wir mit dem Zug zwei Stationen bis nach Kerkerbach um dann auf der ehemaligen Bahntrasse der Kerkerbachbahn ca. 3Km zur Hofener Mühle zu wandern.

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Die Hofener Mühle ist ein 300 Jahre altes, malerisch, denkmalgeschütztes Anwesen mit Fachwerkfassaden, alter Getreidemühle und Wasserkraftwerk zum Besichtigen.
Die Stromerzeugungsanlage mit der Ossberger Durchströmturbine und dem asynchronen 380 Volt Drehstromgenerator wird modernisiert und mit einer automatischen elektronischen Regelung versehen. Die Anlage erzeugt 50.000 bis 60.000 kWh Strom im Jahr, was dem Strombedarf von 12 bis 15 Haushalten entspricht. Strom, der nicht selbst verbraucht wird, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Heute ist die Hofener Mühle vor allem in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel und Veranstaltungsort für Familienfeiern, Seminare und Tagungen. Eine besondere Attraktion sind die von Gernot Dorn durchgeführten Mühlenführungen, eine Mischung aus Mühlengeschichte und Mühlentechnik und der Energiegewinnung aus Wasserkraft.
Mehr Info über die Mühle hier

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Für die Rast auf der Hofener Mühle hatte ich Kaffee und Kuchen bestellt. Es war etwas windig, so haben wir in der Scheune gesessen die mit Strahler beheizbar war. Einige haben auch den schönen Hof beim Kaffee trinken (oder einem Bier)vorgezogen. Hier möchte ich mich einmal bei der super schnellen Bedienung bedanken.

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Nachdem wir die Kaffeepause beendet hatten traten wir den Weg ca.1,5 Km zum Landgasthof Schaaf in Schadeck an, wo ich für den Abschluss des Tages das Essen bestellt hatte. Auch hier hat alles reibungslos funktioniert. Ich hoffe ihr wart alle mit eurem Essen zufrieden.
Mehr Info über den Landgasthof hier

Landgathof Schaaf
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Auf dem Weg zum Bahnhof Runkel ging ich mit der Gruppe noch an dem ehemaligen Haus meines Vaters vorbei (siehe Familenwappen), um allen auch einmal den schönen Blick auf die Burg Runkel und die Lahn zu zeigen. Die 174 Stufen schafften alle ohne Probleme.
Unten angekommen nutzten einige noch die Pause bis der Zug kam, für eine Erfrischung, siehe Bilder.

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Zum Schluss noch ein Gruppenfoto als Erinnerung. Wir hatten an diesem Tag auch mit dem Wetter Glück gehabt. So freuten sich alle schon auf die nächste Veranstaltung.
Bis Bald Hans-Rüdiger.

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Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

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Regional > Frankfurt-City > 25 Berichte ab 2016 > 04 Veranstaltungen 2019 > 09 Villmar & Hofener Mühle 17.05.2019