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Kloster Lorsch - Unesco Welterbe

Ein Klick auf die Bilder, und sie vergrößern sich


Am 22.08.2018 besuchten wir das UNESCO Welterbe "Kloster Lorsch". 29 Mitglieder sind meiner Einladung gefolgt um das Kloster Lorsch und die Stadt bei einer Führung kennen zu lernen.
Die Sonne hatte es wieder zu gut mit uns gemeint. Hier muss ich den beiden Gästeführerinnen mal ein Lob aussprechen, sie haben jeden schattigen Platz gesucht um uns die Geschichte Lorsch´s näher zu bringen.


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Museumszentrum Lorsch

Die Gästeführerin Andrea Klitsche-Hiebel empfing uns um 13:30 im Kloster Museum um uns die Geschichte des Klosters näher zu erzählen.
1995 öffnete nach zehn Jahren der Planung das Museumszentrum Lorsch seine Pforten. Aus der seit langem leerstehenden Marmeladen- und Kunsthonigfabrik gegenüber der Königshalle wurde ein Museum. Heute befindet sich im Erdgeschoß sowohl die klostergeschichtliche Abteilung und das Tabakmuseum. Das erste Obergeschoß wird als Wechselausstellungsraum genutzt.
Die Geschichte des Klosters Lorsch ist von den Anfängen 764 bis zu seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg spannend und wechselvoll. Sein steiler Aufstieg beruht auf mehreren klugen Schachzügen der Klosterleitung: Früh wurden Reliquien des Heiligen Nazarius gesichert und die Benediktinerabtei unter den persönlichen Schutz des Königs gestellt. Grundherrschaft, Baugeschichte und Geisteswissenschaften sind die drei Pfeiler, auf denen die herausragende Bedeutung ruht, die dem ehemaligen Reichskloster Karls des Großen bis heute zugeschrieben wird.


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Königshalle & Klosterareal

Die sogenannte Tor- oder Königshalle ist das einzige aus der Karolingerzeit erhaltene Bauwerk des Klosters und hat als eines der bekanntesten Beispiele frühmittelalterlicher Baukunst wesentlich dazu beigetragen, dass der Name Lorsch über den engeren regionalen Raum hinaus ein fester Begriff ist. Ungeachtet des außergewöhnlich guten Erhaltungszustandes des Gebäudes, das im 14. Jahrhundert sein heutiges Erscheinungsbild erhalten hat, verbinden sich noch immer sehr viele Unsicherheiten mit der „Königshalle“. Abgesehen von der schon Anfang des 19. Jahrhunderts konstatierten karolingischen Zeitstellung (seit Georg Moller, 1815) ist sich die Forschung heute noch immer nicht sicher, wann genau und zu welchem Zweck das Bauwerk entstanden ist.

Der Auffassung, die „Königshalle“ sei für Karl den Großen, der 774 als Sieger über die Langobarden aus Italien heimkehrte, erbaut worden, ist in letzter Zeit mit recht überzeugenden Argumenten entgegengetreten worden. Aus im wesentlichen baugeschichtlichen Argumenten resultiert die Annahme einer im späten 9. Jahrhundert angesetzten Datierung, zeitgleich mit der ecclesia varia, die als Gruftkapelle für die Dynastie der ostfränkischen Karolinger bald nach 876 erbaut worden ist. Möglicherweise hatten beide Bauwerke einen ähnlichen Fassadenschmuck, der als durchaus auffällige Besonderheit im Falle der Gruftkapelle sogar ausschlaggebend für die Namensgebung der ecclesia varia (= bunte Kirche) geworden sein könnte.

Mehr Info über die Königshalle hier

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Die in den 1930er Jahren von Friedrich Behn erarbeitete Theorie von freistehenden Türmen mit Mittelbau hat sich durch die Untersuchungen bestätigt. Wahrscheinlich hat es im Bereich des Kirchenfragments einen Vorgängerbau oder –bauten gegeben. Dies wird zur Zeit noch archäologisch untersucht. An dieser Stelle wird deshalb nur auf die Bauphasen eingegangen, welche im Bestand des aufgehenden Mauerwerks nachweisbar sind.
Mehr Info hier

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Wie schon geschrieben war es an diesem Tag sehr heiß.
Frau Klitsche-Hiebel hat das sehr gut gemacht und immer wieder den Schatten gesucht und wie man sieht, haben auch einige Mitglieder eine kleine Ruhepause eingelegt.

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Malereien im Inneren der Königshalle

Die kunstwissenschaftliche Untersuchung der Malereien im Inneren des Obergeschosses schließen eine Datierung in die Zeit Ludwigs des Deutschen oder seines Sohnes Ludwigs des Jüngeren nicht aus: Das Fragment einer gemalten Inschrift mit beachtenswert qualitätvoller Kalligraphie kann mit den derzeit gegebenen Möglichkeiten der Paläographie in die Zeit zwischen 820 und 900 eingeordnet werden (Sebastian Scholz) – ein Zeitrahmen übrigens, der auch eine frühere Datierung, etwa in das erste Drittel des 9. Jahrhunderts, wie sie Matthias Exner aus der Beobachtung der karolingischen Wandmalereien ableiten möchte, keineswegs ausschließt.

Mit der Funktionsbestimmung der „Königshalle“ sind sogar noch größere Unsicherheiten verbunden. Als von der Architektur römischer Triumphbögen inspiriertes Denkmal des durch Karl den Großen wiederbelebten lateinischen Kaisertums, als Stätte des Gerichts, als Ort herrscherlicher Aufenthalte ist das Gebäude ebenso diskutiert worden wie zuletzt als Bibliothek und schließlich gar als ein ins Architektonische übertragener Schrein für die öffentliche Ausstellung der im Kloster gehüteten Reliquien. Am meisten Plausibilität dürfte aber derzeit die von Achim Hubel erörterte Möglichkeit für sich beanspruchen, dass die Lorscher „Königshalle“ für das nicht zuletzt ja auch liturgisch begangene Ereignis und Zeremoniell des Herrscherempfangs errichtet worden sein dürfte. Damit gewinnt die Vorstellung einer dem Herrscher zugedachten Baulichkeit inmitten des „Prozessionsweges“ zur Klosterkirche zusätzliches Gewicht. Nur eben die Kennzeichnung als profanes Bauwerk müsste dann revidiert werden.

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Noch schnell einen Eiscafé oder ein kühles Getränk, bevor um 16:00 Uhr die Stadtführung beginnt.

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Pünktlich um 16:00 Uhr wurden wir an der Königshalle von unserer Stadtführerin Birgit von Loewis empfangen, die mit der Geschichte Lorschs natürlich mit dem Kloster kurz begann.
Weiter ging es mit den Geschichten rund um die schönen Fachwerkbauten am Marktplatz, zum Renaissance-Rathaus mit seinem beeindruckend ausgemalten Nibelungensaal und nicht zuletzt wurde auch die über 300-jährige Tabakgeschichte in Lorsch angesprochen.

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Kloster Apotheke

Das eindrucksvolle Fachwerkgebäude wurde im Jahre 1717 erbaut. Es ist errichtet auf älterer Bausubstanz aus dem Mittelalter; die Wetterfahne des mit einem Türmchen gekrönten Erkers zeigt die Jahreszahlen MDL "1550" und 1717.
Seit 1843 hat die Kloster-Apotheke als erste Apotheke in Lorsch hier ihren Sitz.


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Der Tabakbrunnen

Der von Siegfried Speckhardt (geb. 1937) gestaltete Tabakbrunnen wurde 1991 zum Hessentag in Lorsch aufgestellt. Der begehbare Brunnen steht direkt vor dem Alten Rathaus und zeigt eine Tabaknäherin bei der Arbeit. Der Brunnen erinnert an die mühevolle Arbeit der Lorscher Tabaknäherinnen, die (bis zur Einführung der Tabaknähmaschinen ab 1956) als Vorbereitung für die Trocknung die Tabakblätter noch per Hand mit Nadel und Faden zu einem „Bandelier“ zusammennähten und so bündelten.
Doch die Arbeit brachte auch etwas Gutes: das Tabaknähen war damals ein geselliges Ereignis. In der Runde der Näherinnen wurde viel erzählt, die letzten Neuigkeiten verbreitet und gesungen. Auch die Alten und Kinder halfen damals mit. Der Brunnen erinnert also nicht nur an die aufwendige Arbeit, sondern auch an diesen schönen Brauch.
Hier noch etwas über das Tabakmuseum

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Altes Rathaus

Im Jahre 1715 wurde das Alte Rathaus auf den Erdgeschossmauern eines früheren Rathauses aus der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Man nimmt an, dass es nach den Bauplänen der Baumeister und Handwerker errichtet wurde, die 164 Jahre zuvor schon das Heppenheimer Rathaus gebaut hatten, denn beide Rathäuser zeigen bis auf geringe Ausnahmen die gleichen baulichen Merkmale. Heute zählt es zu den schönsten Fachwerkhäusern der Region.

Das Erdgeschoss ist gemauert und besitzt große Fensteröffnungen. Beide Fachwerkobergeschosse sind dekorativ gestaltet. 1902 wurde das Rathaus gegen Westen hin durch den in Lorsch gebürtigen Architekten und Frankfurter Baumeister Hans Rummel erweitert. Im so genannten "Nibelungensaal" ist dort sowohl die Geschichte des Klosters Lorsch, als auch der Mord an Siegfried auf einem Wandgemälde aus den 1930-er Jahren dargestellt.

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Im so genannten "Nibelungensaal" im Alten Rathaus ist sowohl die Geschichte des Klosters Lorsch, als auch der Mord an Siegfried auf einem Wandgemälde aus den 1930-er Jahren dargestellt.

Die Verschränkung der Nibelungensage mit der Geschichte des Klosters Lorsch findet ihre bildliche Darstellung im Nibelungensaal im Anbau an das 1715 erbaute Lorscher Fachwerk-Rathaus. Dieser Anbau wurde 1902 nach Westen hin errichtet nach den Plänen des in Lorsch geborenen Architekten und Baumeisters Hans Rummel. Die Ausmalung des großen Saals erfolgte allerdings erst eine Generation später durch Georg Behringer.
Mit der Pastellkreide erreichte Behringer bei dieser Auftragsarbeit des Magistrats den gewünschten Effekt, die historisierenden Malereien alt und verblasst wirken zu lassen.

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St. Nazarius Kirche

In den Jahren 1725/26 entstand nach Plänen von Johann Weydt aus Mainz die damals einschiffige Saalkirche St. Nazarius. Sie entstand anstelle eines älteren Gotteshauses, das in den Wirren der Reformation und des 30-jährigen Krieges zerfiel und abgerissen wurde. Die Baumeister des neuen Gotteshauses waren Ignaz Bohrer aus Mainz und Georg Schneller aus Lorsch. Die Stuckarbeiten an der Decke stammen von Johann Georg Stubenrauch aus Lorsch. Das Westportal (außen) stiftete der damalige Bischof Lothar Franz von Schönborn (Wappen). Darüber befand sich früher die steinerne Schrifttafel, die heute im Chorraum auf der linken Seite hängt. Der Dachreiter wurde 1727/28 aufgesetzt. Ihre Weihe erhielt die Kirche allerdings erst am 09.09.1753. In den Jahren 1929/30 wurde die Kirche nach Plänen von H. und Chr. Rummel im Basilikastil erweitert. Dieser erweiterte Kirchenbau wurde am 06.09.1930 eingeweiht. Die letzte größere Renovierung war 1990.

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Der Heilige Nazarius

Am 11. Juli 765, also vor 1253 Jahren, kamen Reliquien des Heiligen Nazarius nach Lorsch und gaben dem Kloster großen Aufschwung durch die vielen Schenkungen, die zu Ehren des Hl. Nazarius dann innerhalb weniger Jahrzehnte gemacht wurden.
Im Dreißigjährigen Krieg kamen die Reliquien bei der Zerstörung des Klosters durch die Schweden abhanden, doch die alte Pfarrkirche des Dorfes bewahrte den Namenspatron. 1964 wurde zur 1200-Jahresfeier der Reliquienaltar in der Lorscher Kirche aufgestellt, und aus Mailand kam erneut eine beglaubigte Reliquie, die aus dem Schädel des Heiligen Nazarius entnommen wurde.

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Darstellung einer Maria Immaculata mit dem Fuß auf dem Kopf einer sich um die Weltkugel windenden Schlange.

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Für den Abschluss des Tages hatte ich in dem Lokal Back- und Brauhaus Drayß Plätze reserviert.
Ich glaube wir waren alle zufrieden mit dem Essen und den Getränken.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei den beiden Gästeführerinnen und bei dem Personal des Lokals bedanken, die bei dieser Hitze einen guten Job machten und natürlich auch bei Euch, die mit nach Lorsch gekommen sind.

Bis zum nächsten Mal
Euer Hans-Rüdiger

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Text:www.kloster-lorsch

Text,Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***

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