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Schloss Sayn mit Schmetterlingsgarten

Ein Klick auf die Bilder, und sie vergrößern sich


Für den 09.06.2016 hatte ich zu einer Fahrt nach Bendorf-Sayn in das Schloss mit Führung und zu einem Rundgang in den Schmetterlingsgarten eingeladen. 42 Mitglieder sind der Einladung gefolgt. Abfahrt war um 10:30 ab Hbf Frankfurt mit dem Bus.

In Sayn um 12:15 angekommen, war bis zur Schlossführung um 14:00 auf Empfehlung von Frau Kirstein, von der Gaststätte Lindenhof wo wir den Abschluss machten, ein Kaffee-Kuchen Empfang im Kreuzgang der Abtei Sayn vorbereitet worden, einfach Super diese Idee.

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Das Kuchenbuffet mit fünf verschiedenen Kuchen und ein großer Teller mit "Hüftgold" Schlagsahne stand für uns bereit, dazu wurde uns von dem Personal noch reichlich Kaffee eingeschenkt.
Ein Danke von uns allen, dafür.

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Geschichte der Abtei Sayn


Als die Grafen von Sayn um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert auf der Höhe ihrer Macht standen, fasste Graf Heinrich II. (gest.1205) den Entschluss, "zur größeren Ehre Gottes und in der Hoffnung auf ewige Vergeltung" in der Nähe seiner Burg ein Kloster zu gründen und mit dem nötigen Besitz auszustatten. Dazu schien sich besonders ein Platz zu eignen, der einige hundert Meter taleinwärts, oberhalb des Ortes Sayn, in der Nachbarschaft zur Grafenburg, lag. Hier stand bereits, umgeben von bewaldeten Höhen, eine größere, dem hl. Nikolaus geweihte Kapelle, die zur Pfarrei Engers gehörte.

Graf Heinrich konnte für seine Klostergründung Chorherren des Prämonstratenserordens gewinnen. Dieser Reformorden, den Norbert von Xanten 1120 in Prémontré in Frankreich gegründet hatte, verband klösterliches Leben mit aktiver Seelsorge in den Gemeinden.

Mehr über die Abtei hier.

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Foto: nina364

Um 1230 wurde der eindrucksvolle romanische Kreuzgang mit seinem reizvollen Brunnenhaus errichtet, in dem der aus 2 Schalen gebildete, mit einem Pinienzapfen bekrönte romanische Brunnen steht. Die farbenfrohe Ausgestaltung des Kreuzgangs sollte für den Betrachter wie die wie die Außenbemalung an der Nordwand ein Symbol des himmlischen Jerusalem sein.

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Der abgebildete hausförmige Schrein wurde um 1200 in einer Trierer Werkstatt angefertigt. Er enthält eine Armreliquie, die seit 1206 hier in Sayn als der Arm des heiligen Apostels Simon verehrt wird. Die Reliquie ist ein Geschenk von Graf Bruno von Sayn, der um diese Zeit Erzbischof von Köln war, an die kurz zuvor,1202 geweihte Abtei-und Pfarrkirche seines Heimatortes.

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Der heutige Altar der Abteikirche wurde erst nach der Tieferlegung der Kirche in den 1980er Jahren in Auftrag gegeben und an Allerheiligen 1997 geweiht.

Er ist eine Rekonstruktion des Reliquienaltars des ehemaligen Prämonstratenserinnenklosters Altenberg bei Wetzlar aus dem frühen 14.Jahrhundert. Dieser Altar, der wohl von der Meisterin (Oberin) Gertrud, der Tochter der heiligen Elisabeth von Thüringen, nach 1300 in Auftrag gegeben wurde, existiert nicht mehr als Ganzes. Die Flügelbilder, die Szenen aus dem Marienleben und der heiligen Elisabeth darstellen, sind im Städelmuseum in Frankfurt, die hochgotische Marienfigur im Bayerischen Nationalmuseum in München ausgestellt. Die gotische Architektur als Umrahmung des Schreins befindet sich im Elisabeth-Zimmer des Schlosses Braunfels

Die Sayner Rekonstruktion beinhaltet in den Gefachen des Schreins, den Simonssschrein aus dem Jahr 1220 und weitere Reliquien. Das ursprünglich ebenfalls hier ausgestellt Armreliquiar der heiligen Elisabeth von ca. 1240 ist im Jahr 2007 in den Altar der Kapelle von Schloß Sayn zurückgekehrt.

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Für 14:00 hatte ich eine Führung im Schloss Sayn bestellt.
Am Fuße des Sayner Burgberges erbauten die Herren von Reiffenberg, Ministerialen der Sayner Grafen, im 14. Jh. ein mittelalterliches Burghaus. 1753 fiel es durch Heirat an die Freiherren Boos von Waldeck, die es zu einem barocken Herrenhaus umbauten. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz durch Erwerb der unmittelbar benachbarten Güter und Weinberge des Reichsfreiherren vom und zum Stein vergrößert.
Als Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn mit seiner schönen russischen Gemahlin, Fürstin Leonilla, 1848 aus Russland wieder in die alte Heimat der Familie zurückkehrte, kaufte er das Anwesen mit den gesamten zugehörigen Liegenschaften von dem damaligen Koblenzer Landrat Graf Clemens Boos von Waldeck. Das barocke Herrenhaus, dessen Kern das spätmittelalterliche Burghaus bildete, ließ das Fürstenpaar zum standesgemäßen Schloss umgestalten und vergrößern. Mit dem Umbau wurde der Architekt Girard (1806-1872), der spätere Generalintendant des Louvre, betraut. Girard wählte, dem Zeitgeist und den Wünschen seiner Auftraggeber entsprechend, den neugotischen Stil. Es gelang ihm, ein einheitliches und harmonisches Werk zu schaffen, das die hohen Erwartungen der Zeitgenossen übertraf.

Mehr über Schloss Sayn hier

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Annita "atinna", Melanie "Zardos" und Uschi "urmel002" gönnten sich vor der Schlossführung noch ein Sonnenbad in dem herrlichen Schlosspark.

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Zur Führung in dem Schloss wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt, die von Frau Stephanie Geifel und Frau Gudrun Peifer geführt wurden. Unsere Gruppe wo ich dabei war hat Stephanie Geifel übernommen. Hier gilt mein Dank für die gute Führung den beiden Damen.

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Dieses Ölgemälde von Franz Krüger gemalt 1850, stellt Feldmarschall Peter Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg mit seinen Generälen "Diebitsch", "Dooran" und anderen Generalstabsoffizieren dar.

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Die Schlosskapelle, ein Paradebeispiel neugotischer Raumgestaltung. Die Wanddekoration wurde bis 2006 originalgetreu rekonstruiert.
Die neugotische Rautenmalerei und die bemalten textilen Wandbehänge mit dem Sayner Löwen aus Fürst Ludwigs Wappen sowie dem russischen Adler und dem hl. Michael aus Fürstin Leonillas Wappen wurden sorgfältig nach originalen Vorlagen erneuert.
Die Glasfenster der Kapelle entstanden in der Königlichen Glasmalereianstalt in München.
Den Altarbereich trennt eine gusseiserne Chorschranke, eine Arbeit aus der Sayner Hütte. Dahinter erstrahlt der "goldene Altar". Dieser Altar entstand 1861 in Paris.

Mehr über die Schloss Kapelle hier

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Auf der rechten Seite der Kapelle ist „Filippas Engel“, nach einer Skizze aus den Tagebüchern der jungen Prinzessin Filippa die 2001 verstorben ist, zu sehen.
Filippa Sayn-Wittgenstein stammt aus einem alten deutschen Adelsgeschlecht. Mit 21 Jahren, nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit mit Vittorio Mazzetti d’ Albertis starb sie bei einem Autounfall in England. Einige Monate später fanden Fürst Alexander und Fürstin Gabriela die Tagebücher ihrer Tochter.

Mehr über Filippas-Engel hier

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Der große Gobelinsaal im zweiten Obergeschoss erhielt wegen des barocken Wandteppichs aus dem Familienbesitz von Fürstin Gabriela seinen Namen.
Dargestellt ist eine Szene aus der griechischen Mythologie, wohl eine Herakles-Episode.

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Der prachtvolle rote Salon ist mit exzellenten Gemälden ausgestattet.
Die den Fenstern gegenüber liegende Wand beherrscht das große Gemälde Leonilla, hoch zu Ross mit einem Falken, umgeben mit ihrer Familie.
Über dem Kamin mit weißer Einfassung aus Carrara-Marmor hängt in ovalem Goldrahmen ein Porträt der Fürstin Leonilla.

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Der Blaue Salon wird auch Kleines Speisezimmer genannt. Bemerkenswert sind die venezianischen Spiegelglasbilder und Wandleuchter aus Murano-Glas.

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Der grüne Salon hält Erinnerungen an die russische Heimat des Fürstenpaares wach.
In diesem Salon steht auch eine Marmorbüste der Zarin Alexandra Feodorowna, Schwester von Friedrich Wilhelm IV.

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Nach der Schlossführung besuchten wir noch den Garten der Schmetterlinge.
Eingebettet im romantischen Schlosspark von Sayn mit alten Baumriesen, Teichen und Bächen liegt der Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn. 1987 wurde dieses kleine exotische Paradies, das in zwei Glaspavillons untergebracht ist, von Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gegründet.

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Der Rundweg führt zunächst zu den Schaukästen. Die große "Puppenstube" beherbergt viele verschiedene Schmetterlingspuppen, die oft wie vertrocknete Blätter oder Holzstückchen aussehen, aber lebende Puppen sind, in denen die geheimnisvolle Umwandlung, die so genannte Metamorphose, von der Raupe zum Schmetterling stattfindet. Ist der Falter fertig entwickelt, bricht die Puppenhülle auf und der Schmetterling klettert langsam und eindrucksvoll heraus. Meist geschieht dies in den Morgenstunden – mit etwas Glück kann der Besucher diesen faszinierenden Vorgang miterleben.

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Der Rundweg durch den Schmetterlingsgarten führt über die Filippa-Brücke. Sie trägt ihren Namen nach der zweitältesten Tochter von Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Die anderen sechs Brücken wurden nach den weiteren Kindern der Fürstenfamilie, Alexandra, Sofia, Louis, Heinrich sowie Casimir und Christian Peter benannt.
Die meisten Schmetterlinge ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar. Im Schmetterlingshaus finden wir deshalb immer viele blühende Pflanzen wie z.B. das Wandelröschen oder den Hibiskus. Beide Sträucher sind wertvolle Nektarspender für unsere Falter. Die Schmetterlinge halten sich mit ihren Beinen am Blütenrand fest oder schweben wie ein Kolibri davor und saugen mit ihrem langen Rüssel den Nektar aus den Blüten. Einige Arten bevorzugen allerdings gärenden Obstsaft statt Blütennektar. Am Dschungelpfad befindet sich deshalb einer von vier Futtertischen, auf denen verschiedene Früchte als Zusatznahrung für die Schmetterlinge, vor allem für die Bananenfalter, ausgelegt sind.


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Die Heimat des Bananenfalters ist Südamerika.
Dieser zu den Edelfaltern gehörende Schmetterling lebt normalerweise in tropischen Wäldern.
Er erreicht eine Flügelspannweite von ca. 9 bis 15 cm.
Die Flügelunterseiten des Bananenfalters sind fein braunweiß marmoriert und weisen ein großes "Eulenauge" auf, daher nennt man ihn auch "Eule".

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Der Neon Schwalbenschwanz ist zu Hause in Malaysia, Indonesien und Burma. Er lebt in gebirgigen Gegenden der Inseln. Dieser Schmetterling kann Flügelspannweiten von bis zu 10 cm erreichen. Mit den Farben schwarz und grün passt er sich ausgezeichnet der Umgebung an. Selbst das leuchtende Grün ist in seinem Umfeld im Farbenspiel mit der Sonne eine gute Tarnung.
Ein Video von dem Schmetterlingsgarten

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Sabine "Pausi" hat wohl Nektar im Knie, weil sich ein Schmetterling dort niedergelassen hat ??

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Foto: PicolinaVit

Beim Gang über die Sofia-Brücke konnte ich eine Wachtelfamile mit ihren bloß hummelgroßen Kindern vorbeihuschen sehen. Laut nach ihrer Mutter piepsend, laufen die wenige Tage alten Küken der chinesischen Zwergwachteln durch das Haus. Die nach ca. 23 Tagen ausschlüpfenden Nestflüchter können sofort nach dem Abtrocknen laufen und Futter picken. Sie brauchen aber dennoch etwa 10-14 Tage lang den wärmenden Schutz der Eltern.

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Oben auf der Sofia-Brücke lässt sich der Blick über den Garten genießen, hier konnte ich auch die australischen und afrikanischen Zierfinken beobachten.

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Zum Abschluß des Tages hatte ich im nahe gelegenen "Restaurant Lindenhof" für uns Plätze reserviert. Frau Kirstein mit ihrem Personal hatte auch den Kaffee & Kuchen Empfang im Kreuzgang der Abtei Sayn vorbereitet, hier möchte ich mich noch einmal bei Ihr bedanken.
Es bleibt nicht aus, dass, wenn 42 Personen zu bedienen sind, dass einer/eine immer der letzte ist, deshalb muss man das Essen nicht zurück geben, weil es später kommt.

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Foto: PicolinaVit
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Text-Quellen: http://www.sayn.de/schloss-sayn
Text, Fotos & Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Bilder Teil I Schloss Sayn von Hans-Rüdiger ***

*** Bilder Teil II Schloss Sayn von Hans-Rüdiger ***

*** Dia Show von nina364***

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