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Gedenkstätte Point Alpha

Ein klick auf die Bilder und sie vergrößern sich.

Am 06.09.2016 besuchten 35 Mitglieder von FFM-City die Gedenkstätte Point Alpha, das "Haus auf der Grenze" und machten einen Spaziergang auf dem "Weg der Hoffnung". Die Gedenkstätte liegt zwischen Rasdorf/Rhön-Hessen und Geisa/ Thüringen.
Die Gedenkstätte Point Alpha, der einstige US-Beobachtungspunkt am Eisernen Vorhang, dokumentiert die strategische Bedeutung des Standortes im Schatten des Kalten Krieges in einer spannenden, multimedialen Dauerausstellung.
Die heutige Gedenkstätte besteht aus zwei Ausstellungsorten und einem Teilstück der einstigen Grenze, das beide verbindet.
Neben dem US-Camp Point Alpha zeigt das "Haus auf der Grenze" eine vielseitige, sehr gut verständliche Ausstellung zur innerdeutschen Grenze.
Am runden Tisch wurde unsere Gruppe von Helmut Henkel empfangen.

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Der runde Tisch

Der Runde Tisch erinnert an die Gesprächsrunden und dramatischen Ereignissen der friedlichen Revolution von 1989 in der DDR. Er steht unmittelbar auf der ehemaligen Trennungslinie zwischen dem geteilten Deutschland, als Symbol für die wiedergewonnene Einheit der sechzehn Bundesländer in Frieden und Freiheit.
Die Betonteile bestehen aus Resten der ehemaligen Grenzbefestigungsanlagen.
Der Runde Tisch wurde in Respekt und Dankbarkeit am 17. Juni 2013 zum 50. Jahrestag des ersten Volksaufstandes in der DDR von der Gedenkstätte Point Alpha errichtet.

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Spirale des Friedens

Rund 40 Jahre lang trennte eine Frontlinie des kalten Krieges unser Land. Hier trafen zwei politische Systeme und Militärblöcke aufeinander, die USA und die Sowjetunion.
Dann sorgte der Wind des Wandels dafür, dass wieder zusammenfand, was zusammengehört. Friedlich und vom Volk gewollt.

Die dreiteilige Friedensspirale mit drei Fügeln, welche die Botschaft "Frieden", verdeutlicht durch die Worte "Frieden-Mir und Peace", in den Himmel schraubt.
Die Friedensspirale aus Stahl und Polyester des Künstlers Friedel Deventer symbolisiert seit Juni 2003 die raumgreifende Dynamik der Veränderung. Das energetische Kraftfeld der Spirale steht für die Vision-oder Utopie einer friedlichen Welt.

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Das Haus auf der Grenze

Das "Haus auf der Grenze" ist in sich bereits ein Stück deutsch-deutsche Erfolgsgeschichte. Nachdem Anfang der 1990er Jahren engagierte Bürger beiderseits der ehemaligen Grenze die Renaturierung des US-Beobachtungsstützpunkts Point Alpha verhindert hatten, kamen immer mehr Besucher auf das dortige Gelände. Der Wunsch, an diesem einmaligen Ort der vergangenen Blockkonfrontation auch über das Grenzregime der DDR informieren zu können, war groß – ebenso wie das Bedürfnis, das eigene Leben und Leiden an der ehemaligen Grenze darzustellen. Das US-Camp verbot sich für eine solche Ausstellung. Um eine realistische, auch für spätere Generationen nachvollziehbare und ausgewogene Darstellung der Verhältnisse auf der östlichen Seite der innerdeutschen Grenze zeigen zu können, wurde schließlich das „Haus auf der Grenze" gebaut. Die beiden Fördervereine auf hessischer und thüringischer Seite hatten mit Erfolg um öffentliche Aufmerksamkeit und Fördermittel gekämpft. Mehr info hier

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Grenzsteine wie dieser markieren seit dem 19.Jahrhundert die Grenze vom Königreich Preußen und dem Kurfürstentum Hessen zum Großherzogtum Sachsen-Weimar und dem Stiftsamt Walkenried. 1920 wird Sachsen-Weimar Bestandteil des neuen Landes Thüringen. Die Demarkationslinie zwischen den Besatzungszonen und später zwischen der BRD und der DDR verläuft genau wie die historische Verwaltungsgrenze.
Viele der alten Steine bleiben auch während der deutschen Teilung und darüber hinaus stehen. Heute sind sie auf der Grenze zwischen den Bundesländern Thüringen und Hessen zu finden.

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Hier erklärt uns Helmut Henkel die Splittermine SM-70.
Die SM-70 verschießt nach ihrer Auslösung rund 80 scharfkantige Stahlsplitter. Sie hat eine Reichweite von bis zu 120 Metern. Die Wirkung ist so stark, dass selbst Löcher in Metall gerissen werden.
Die Steuung und die vielen kleinen Metallsplitter, die den Flüchtenden treffen, verursachen eine Vielzahl von Verletzungen.
Später wurden statt der Splitter 20 Wälzlagerkugeln verwendet.

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Die in der Sowjetunion und in Bulgarien hergestellten Infanterieminen des Typs PMN-1 lässt das SED-Regime von 1963 bis 1985 an der innerdeutschen Grenze verlegen. Diese Sprengkörper zählen zu den weltweit am meisten verbreiteten Landminen. Der Körper besteht aus Plastik. Daher ist die PMN-1 im Vergleich zur Holzkastenmine relativ langlebig.Die Sprengladung der Antipersonenmine hat eine Masse von 200 bis 240 Gramm, wird durch einen Druckzünder ausgelöst und wirkt in den meisten Fällen tödlich.

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1965 stiftet der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht Blücherorden-und-medaille,um Verdienste in einem künftigen Krieg auszuzeichnen. Namensgeber ist der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht Blücher. Im Krieg gegen Napoleon trugen die von ihm geführten Truppen 1815 zum entscheidenden Sieg in der Schlacht bei Waterloo bei. Blüchers Porträt schmückt die Vorderseite. Da es jedoch zu keinem Krieg kommt, wird die Auszeichnung bis zum Ende der DDR nie verliehen. Erst nach dem Ende der DDR wird die Existenz der Medaillen der Öffentlichkeit bekannt.

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Zeitgeschichte in Stein

Dieses Original Segment der Berliner Mauer stand zwar weit von diesem Teil der Grenze, hatte aber eine ganz besondere Bedeutung für die deutsche Teilung.
Mit der Errichtung der Mauer im August 1961 begann der massive Ausbau der rund 1400 km langen innerdeutschen Grenze zum nahezu unüberwindbaren Bollwerk. Und mit der Öffnung der Mauer im November 1989 fiel auch der Rest des Eisernen Vorhangs.
Dieses 1,20m breite und mit Sockel 3,60m hohe Mauersegment wiegt 3 Tonnen. Es ist ein Geschenk des Berliner Senats an die Gedenkstätte Point Alpha.

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Am Kolonnenweg entlang

Nach der Führung im Haus auf der Grenze führte uns Herr Henkel auf dem Weg zwischen dem „Haus auf der Grenze" (Gemarkung Geisa/Thüringen) und dem ehemaligen US-Beobachtungsposten Point Alpha (Gemarkung Rasdorf/Hessen).
Hier wurden an authentischer Stelle die DDR-Grenzanlagen aus den 1950er und 1960er Jahren in ihren einzelnen Ausbaustufen rekonstruiert. Der Teil aus den 1970er/ 1980er Jahren, wie auch der Beobachtungsturm sind originalgetreu. Vom ehemaligen Kolonnenweg aus, entlang am heutigen Grünen Band, kann man nachvollziehen, wie sich das Gesicht der Grenze im Laufe der Jahre änderte und immer unüberwindlicher wurde.
Vom „Haus auf der Grenze" kommend befindet sich auf der rechten Seite ein Beobachtungsturm der Grenztruppen der DDR. Auf der linken Seite konnten wir Beispiele für Grenzsperranlagen aus vier Jahrzehnten sehen, angefangen vom Kriegsende bis zum Ende der DDR. Eine einfache Straßensperre mit dem russischen Wort STOI (deutsch: Halt) veranschaulicht die Situation nach dem Krieg. So wurden die Straßen zwischen den Besatzungszonen gesperrt.

Mehr info hier

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Unmittelbar vor dem heutigen Betonturm des OP Alpha ereignete sich am Heiligabend 1975 ein tragischer Vorfall. Zwei junge Männer versuchten in den Morgenstunden über den Zaun von der DDR in die Bundesrepublik zu flüchten. Dabei lösten sie eine am Zaun befestigte Splittermine (SM-70)aus; einer der beiden Männer wurde getroffen, lag leblos und stark blutend am Boden und wurde von den Grenztruppen abtransportiert. Der andere konnte zunächst flüchten.
Der BGS meldete am 12.01.1976, dass der Verletzte, ein 18jähriger Mann, am gleichen Abend verstorben war.
Erst nach der Widervereinigung kam Licht in das Dunkel der Geschichte und zwar durch den Flüchtling selbst. In einem Zeitungsartikel las er seine eigene Geschichte, dass er an Weihnachten 1975 an den Folgen seiner Verletzungen verstorben sei.
Daraufhin meldete er sich in der Gemeinde Rasdorf und berichtete, dass er überlebt habe und sein Freund damals ebenfalls gefasst wurde.

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An diesem Platz hielten die Truppen ihren Fahnenappell ab. Die Soldaten waren verpflichtet, vor den "Stars and Stripes" zu salutieren. Bei Anbruch der Dunkelheit musste die Flagge eingeholt werden. Seit sie aber Nachts angestrahlt wurde, konnte sie ununterbrochen wehen. Nach einem Gerücht berührt der Fahnenmast nicht den Erdboden, um zu zeigen, dass die Amerikaner nur zu Gast seien und das Land nicht in Besitz genommen hätten.

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Helmut Kohl, Michael Gobatschow und George Bush Sen. werden 2005 für die Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit mit dem "Point-Alpha-Preis" geehrt.

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Dieses Denkmal der deutschen Teilung und Wiedervereinigung wurde entworfen und errichtet von Absolventen der Schnitzschule Empfertshausen am Berufbildungszentrum Bad Salzungen.
Die Einweihung und Übergabe an die Öffentlichkeit fand statt am 13.August 2000 dem 39.Jahrestag der Errichtung der Berliner Mauer und des Beginns des befestigten Ausbaus der innerdeutschen Grenze, im Beisein der Ministerpräsidenten von Thüringen und Hessen,
Dr. Bernhard Vogel und Roland Koch, im zehnten Jahr der wiedererbauten deutschen Einheit.

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Nach einer kleinen Pause haben Brigitte Heller und Helmut Henkel aus ihrer Vergangenheit als Zeitzeugen erzählt.

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Für den Abschluss des Tages hatte ich im Landgasthof Zum Adler Plätze reserviert, danke dem Personal für die Bewirtung, es war sehr gut.
Ich denke unsere Fahrt an die Grenzgedenkstätte Point Alpha zwischen Rasdorf und Geisa hat bei den Teilnehmern unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Dazu trugen auch die Zeitzeugenberichte von Frau Brigitte Heller und Helmut Henkel bei, danke euch beiden.

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Text-Quellen: http://pointalpha.com/gedenkstaette

Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger ***

*** Zur Diashow von Nina ***

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