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Höchster Perlen-Porzellan-Manufaktur & Peter-Behrens-Bau

Ein Klick auf die Bilder, und sie vergrößern sich


Am 24. Juni 2016 besuchten wir auf Einladung von Gisela "Naheda" die Höchster Porzellan-Manufaktur sowie den Peter-Behrens-Bau im Industriepark,Frankfurt-Höchst.
Treffpunkt war um 9.00 Uhr vor dem Zeitschriftenladen in der Halle des Bahnhofs Frankfurt-Höchst. Von dort aus spazierten wir zur Porzellan-Manufaktur in der Palleskestrasse. Um 10.00 Uhr begann die einstündige Führung durch die Fertigungsräume.

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Um 10:00 Uhr wurden wir von Frau Raffel zu der ca.einstündigen Führung durch die Fertigungsräume der Porzellan-Manufaktur begrüßt.

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Geschichte der Porzellan-Manufaktur


Die Höchster Porzellan-Manufaktur wurde 1746 als kurfürstlich-mainzische Porzellanmanufaktur gegründet und ist damit die zweitälteste Porzellanmanufaktur in Deutschland. Gründungsprivileg erteilt vom Kurfürsten von Mainz, Johann Friedrich Carl von Ostein, zusammen mit der Monopolstellung in Kurmainz und dem Privileg, das Mainzer Rad als Markenzeichen für Höchster Porzellan zu führen. Produktion zunächst bis 1796, in diesem Jahr Schließung der Höchster Porzellanmanufaktur in Folge der Französischen Revolutionskriege und der Besetzung und Belagerung von Mainz. Nach Zwischenperioden in Damm (1840-1884), Bonn (1884-1903) und Passau (1903-1942) erfolgte die Neugründung der Höchster Porzellan-Manufaktur 1947 in Frankfurt.
1977 wird das Dalberger Haus in Frankfurt-Höchst, ehemals Eigentum des Mainzer Erzbischofs Wolfgang von Dalberg, Firmensitz der Höchster Porzellan-Manufaktur.
Mehr Info hier

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Produktionsprogramm


Die Produktpalette der Höchster Porzellan-Manufaktur umfasst Biskuitporzellan, weiß glasiertes Porzellan und farbig bemaltes Porzellan in den Bereichen Geschenke und Accessoires, Figuren und Skulpturen, Service.
Reproduktion historischer Porzellankunst, im Wesentlichen Höchster Formen des 18. Jahrhunderts, exklusives Design und Sonderentwicklungen, limitierte Editionen und Sammelstücke, zeitgenössische Porzellankunst. Hochwertige technische Dekoration für die gehobene Gastronomie. Individualentwicklungen in Form und Dekor für höchste Ansprüche.

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Hier wird uns einmal am Beispiel des Löwen gezeigt, wieviele Arbeitsgänge bis zum Endprodukt nötig sind.

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Ottmar Hörl - seine Skulptur "Dürer-Hase" gibt es nun auch erstmals als Porzellanskulptur, geschaffen in der Höchster Porzellan-Manufaktur. In seiner wohl bekanntesten Aktion dem "Großen Hasenstück" bei der im Jahr 2003 über 7.000 Hasen nach dem weltberühmten Hasenaquarell auf dem Hauptmarkt zu Nürnberg zum Einsatz kamen. Mehr Info hier

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Diese beiden Teller hat Frau Raffel bemalt, sie ist als Porzellanmalerin in dem Unternehmen beschäftigt.

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Bolongarogarten

Nun führte uns Gisela in den Bolongarogarten mit dem Bolongaropalast.
Ein gartenkunsthistorisches Schmuckstück aus der Zeit des Barocks befindet sich in Höchst nur wenige Schritte vom Main entfernt. Hinter dem Bolongaropalast erstreckt sich eine terrassenförmig angelegte Gartenanlage, die zum Fluss hin mit Balustraden und zwei geschwungenen Treppen versehen ist. Besonderer Blickfang sind die Sandsteinfiguren auf der Balustradenmauer, die eine türkische Kapelle darstellen sowie die Muschelgrotte mit dem so genannten Drachenbrunnen zwischen den beiden Treppenaufgängen. Im Zentrum des oberen, größeren Teils des Bolongarogartens befindet sich ein Brunnen-Oval mit einer imposanten Neptun-Figur.

Der Bau dieser einzigen in Frankfurt noch erhaltenen Barock-Gartenanlage wurde 1775 durch die Familie Bolongaro begonnen. Die Gebrüder Bolongaro (Schnupftabak-Fabrikanten und Bankiers) wanderten im Jahr 1737 aus Stresa am Lago Maggiore in das kurmainzische Höchst aus. Die Stadt Frankfurt verweigerte ihnen damals die Bürgerrechte. 1768 hatte Kurfürst Emmerich Josef von Breidbach-Bürresheim eine komplette barocke Neustadt neben der Altstadt von Höchst konzipieren lassen. Realisiert wurde von dieser idealisierten Barockstadt jedoch nur die Palastanlage der Familie Bolongaro. 1783 stellte die Familie den prächtigen Palast, die beiden Gartenpavillons sowie den repräsentativen Garten fertig.
Mehr Info unter www.frankfurt.de

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Nun ging es gleich hinter dem Bolongarogarten an den Main, wo das "Hotel-Schiff Schlott" angelegt hat.
Eine Erfrischung und eine kleine Mahlzeit vor dem Weg zum Industriepark hat uns allen gut getan.
Mehr über das Schiff hier

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Auf dem Weg zum Industriepark noch ein Gruppenfoto unter dem Maintor und dann weiter an dem Höchster Schloss vorbei.
Das Maintor mit den Hochwassermarken aus vier Jahrhunderten war ehemals die einzige Stadtzufahrt vom Main. Diether von Isenburg, der1463 seinem Rivalen Adolf II. von Nassau im Streit um den erzbischöflichen Stuhl in Mainz hatte weichen müssen und bis 1475, dem Beginn seiner zweiten Amtsperiode, in Hoechst residierte, hatte das Tor und die anschließende Mauer in rotem Sandstein errichten lassen.

Mehr über das Tor hier

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Das Alte Schloss Höchst


Höchst war spätestens seit dem 8. Jh. ein wichtiger Vorposten des Erzbistums und späteren Kurfürstentums Mainz. Im 12. Jahrhundert gab es nachweislich in Höchst erstmals Burggrafen, die dem Mainzer Bistum unterstanden. Ob Höchst von Anfang an als Zollstelle diente, ist nicht bekannt, überliefert ist die Mainzer Zollerhebung erst ab dem 14. Jahrhundert.
Die Burg des 12. Jahrhunderts ist nicht mehr erhalten. Sie wurde durch eine mächtige Anlage aus Steinbauwerken ersetzt, die in die neue, ab 1355 errichtete Stadtbefestigung einbezogen wurde.
Der Ort war wegen seiner Lage am Main und der Fernhandelsstraße zur Messestadt Frankfurt für das Mainzer Erzbistum wichtig, um Zölle zu erheben. Da dies vor allem zu Lasten der Frankfurter Kaufleute ging, ließ der Frankfurter Rat die Burg 1396 schleifen. Sie wurde aber wenig später wieder hergestellt.

Mehr Info hier

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Vor der Führung im Peter Behrens Bau konnten wir uns noch die Ausstellung "Zeitstreifen" anschauen, die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Industriestandortes Höchst von den Anfängen im Jahre 1863 bis heute. Sie veranschaulicht die Entwicklung von einer Farbenfabrik zu einem international führenden Industriepark für Pharmazie, Chemie und Biotechnologie.
Gisela "Naheda" hat uns noch einiges über ihren ehemaligen Arbeitgeber erzählt, was ich hier aus ihren Notizen wiedergebe.

1863 (vor 150 Jahren) begann hier die kleine Teerfarbenfabrik Meister Lucius & Co., später: Farbwerke Hoechst und Hoechst AG.
1999 ging aus der Hoechst AG Infraserv hervor.
Infraserv ist ein sog. Standortbetreiber, also Eigentümer von Grund und Boden sowie der Gebäude, in denen Pharma- und Chemiefirmen forschen, produzieren und Produkte verarbeiten, lagern und transportieren. Hierfür schafft Infraserv die Rahmenbedingungen.
Insgesamt 90 Firmen mit zusammen 22.000 Mitarbeitern arbeiten hier auf 4 Quadratkm Fläche.
Seit ihres Einzugs hier sind im Industriepark Höchst ein neues Mehrzwecklaborgebäude, ein neunstöckiges Bürogebäude, und eine neue Insulinanlage errichtet worden.
Es gibt auf dem Gelände jetzt die Provadis School of International Management of Technology", eine private Hochschule mit internationalem Abschluss für das Management von Technologie.
Der Trimodalport entstand am südlichen Mainufer und verknüpft Verkehrsträger Wasser, Schiene und Strasse miteinander.
Ein neues Biozentrum für Medikamente entstand, eine Wasserstoff-Tankstelle, eine Fermentationsanlage zur Erzeugung von Biogas aus Klärschlamm und organischen Abfällen.

Mehr über die Entwicklung hier

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Peter Behrens Bau


Um 15:00 Uhr wurden wir von Frau Caren Groose begrüßt, die uns nach der Personenkontrolle zum Peter Behrens Bau zu einem einstündigen Rundgang führte. Hier noch einmal ein Dankeschön für diese tolle Führung.

Innerhalb weniger Wochen entwarf der Architekt und Designer Peter Behrens das kantige Gebäude, das zwischen 1920 und 1924 bauliche Gestalt annahm.
Seine äußeren Formen sind der Architektursprache des Burgenbaus entnommen. Turm und Brücke, einst Symbol der ehemaligen Hoechst AG, bildeten so das Tor zu Fabrik und Stadtteil gleichermaßen.
Im Inneren befinden sich der spektralfarbig gestaltete Lichthof mit drei kristallartig angelegten Glaskuppeln sowie die 2008 wieder hergestellte Ausstellungshalle. Das Gebäude diente lange als technisches Verwaltungsgebäude der ehemaligen Hoechst AG.

Hier kannst du alles nachlesen

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Der Blick vom Haupteingang führt direkt zur Statue des "Aufbruch" in der Austellungshalle.
Nach dem Konzept von Peter Behrens sollte der Blick des Eintretenden vom Eingang geradeaus durch das Untergeschoss der Kuppelhalle in die Ausstellungshalle bis hin zur Bronzeskulptur des "Aufbruch" geführt werden. Auch hier spielen die Spektralfarben grün und gelb ein wichtige Rolle.

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Die Skulptur des Bildhauers Richard Scheibe verkörpert den Behauptungswillen der Menschen in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg.

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Die Tür am Haupteingang der Brüningstraße zeigt ein Schmuckgitter, das Werkzeuge aus Industrie und Handel symbolisiert.

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Nach dem Besuch des Peter Behrens Bau spazierten wir zurück zum Schlossplatz, wo wir in dem traditionsreichen Lokal "Zum Bären" (Anno 1799) unseren Abschluss machten.
Von den 19 Teilnehmern waren noch 11 Tln. anwesend, was bei dieser Hitze auch verständlich ist.
Hier möchte ich mich auch im Namen aller, die dabei waren, bei Gisela für diesen schönen und erlebnisreichen Tag bedanken, du hast das einfach "super" gemacht, mit all deinen Informationen.

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Text, Fotos & Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger ***

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