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Regionaltreffen im Liebfrauenkloster-Franziskustreff
am 9.10.2012
Dienst an den Armen mitten in der Stadt

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SEELENBAD MITTE war das Ziel der Regionalgruppe Frankfurt City, Treffpunkt Innenhof Liebfrauen. Das war für viele praktisch, denn die öffentlichen Verkehrsmittel halten fast vor der Tür. In freudiger Erwartung versammelte sich die Truppe unter einem strahlend blauen Herbsthimmel, die Sonne wärmte, es wurde munter geplaudert. „Wenn Engel reisen“, hätten wir gesagt. Hier war es umgekehrt, wir reisten zu den Engeln. Engel gibt es sicher viele, aber die, zu denen wir eingeladen waren, haben ihr Domizil mitten im Zentrum zwischen Zeil und Paulskirche, zwischen Konstabler- und Hauptwache. Sie tragen keine weißen Kleidchen und keine Flügel, sie tragen ein schlichtes braunes Gewand mit Kapuze, sind Menschen unter Menschen und für jeden ansprechbar. Hautfarbe, Religion, Weltanschauung spielen keine Rolle, jeder ist willkommen.

Plötzlich stand er zwischen uns – der Bademeister des Seelenbades Mitte. Begrüßung jedes einzelnen mit Händedruck, dann Informationen über die uns umgebenden Gebäude, etwas Allgemeines zum Leben im Orden und zur täglichen Arbeit und auch Aufklärung über die drei Knoten an seinem Zingulum (Gürtel), die erinnern sollen an das Gelöbnis zur Armut, zur Keuschheit und zum Gehorsam.

Anschließend führte uns unser Gastgeber ins Haus, vorbei am Gemeindebüro und einigen Gesprächsräumen, die für Ratsuchende zur Verfügung stehen, weiter durch den Gemeindesaal in einen kleinen Innenhof des Klosters. Von hier aus erklärte Bruder Paulus die Aufteilung des Gebäudes, in dem er und die Brüder wohnen. Danach ging es wieder zurück in den Gemeindesaal. Und dort wurde es dann interessant.

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Der Kapuzinermönch, Priester und Leiter des Klosters Liebfrauen, Bruder Paulus Terwitte, erzählte außer über die Ursprünge der Ordensgeschichte und die Grundlagen des Kapuzinerordens in so packender und faszinierender Weise ebenso von seinem Leben mit Gott – aber auch der Welt –, dass alle beeindruckt waren. Uns wurde klar, dass wir es hier nicht mit einem Fernseh-Star zu tun haben, sondern mit einem Christen, der alle modernen Möglichkeiten ausschöpft, um Menschen mit seiner Botschaft zu erreichen. Und dass er sie erreicht, beweist die große Zahl der Kirchenbesucher, die im täglichen Großstadt-Trubel eine Oase der Besinnung und der Ruhe in Liebfrauen finden.

Nach diesem Vortrag, der durch Fragen und aufklärende Antworten ergänzt wurde, ging es zum „Abendmahl“ in den Franziskustreff. Normalerweise wird hier gefrühstückt. Ab 7.30 Uhr morgens servieren ehrenamtliche Helfer an Obdachlose gegen Zahlung von 50 Cent nicht nur fünf Sorten frisches Brot, sondern alles, was dazu gehört – Butter, Käse, Wurst, Schmalz, Nutella, Marmelade, Kuchen, und an diesem Tag für jeden noch eine große Tüte gezuckertes Popcorn. Der obdachlose Gast bestellt, was er gern haben möchte, wird am Tisch von netten Menschen bedient und fühlt sich bei heißem Kaffee oder Tee von dieser Gemeinde angenommen. Wir haben es uns ausnahmsweise am Abend gut gehen lassen und ebenso unseren kleinen 50-Cent-Beitrag für Essen, Trinken und eine freundliche Bedienung entrichtet. Viel zu wenig für das, was geboten wurde. Als dann jedoch ein Körbchen für freiwillige Spenden herumging, war jeder mit einem Scheinchen dabei. Anders kann es nicht gewesen sein, denn im Korb hat es nicht geklimpert, sondern nur geraschelt.

Dass Bruder Paulus nicht nur gut erzählen kann, sondern auch noch virtuos Gitarre spielt und professionell singt, durften wir zusätzlich erleben. Natürlich ist es seine Aufgabe, die christliche Botschaft zu vermitteln und natürliche haben seine Lieder religiösen Hintergrund, aber Melodie und Texte haben wohl alle von uns angesprochen.

Zum Abschied versammelte sich nicht nur Frankfurt City noch einmal im Innenhof der Liebfrauen-Kirche; die große Bank brennender Kerzen vor dem Marienaltar zog auch einige Besucher in ihren Bann, als Paulus das Schlusslied aus den Evangelienspielen anstimmte und zusätzlich in Gebärdensprache übertrug.

Bleibe bei mir, wenn der Abend kommt,
was auch geschieht, du bist da.
Du setzt das Herz in Flammen,
führst uns mit Gott zusammen,
Christus lebt! Halleluja!

Danke, Paulus, für diese Stunden der Information, aber auch der Wärme.

Wer noch weiter helfen möchte, egal ob durch Mitarbeit oder finanzielle Unterstützung findet Ansprechpartner hier: www.franziskustreff.de

Text: Karin (100Lakritze) / Bilder: Hans-Rüdiger (Lahnelster)

***Zur Diashow von Hans-Rüdiger***

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