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FFM-City bevölkert den Vogelsberg


Am 11.05.2015 hatte Roswitha "Stadtwaldfee" zu einer Überraschungsfahrt in den Vogelsberg eingeladen.
Menschentrauben vor Blumen-Hanisch, die FA-City-Gruppe wird immer größer. Der Bus aber hatte das richtige Format, so dass jeder sitzen und sich anschnallen kann.
Roswitha, die gute Fee vom Stadtwald, macht uns kurz nach der Abfahrt mit einigen Regularien vertraut, und Ursula, Ureinwohnerin bei dene Fichtegickel, verteilt schon mal die Speisekarte für das Abendessen. Die Verantwortung für diesen Tag, das war schnell klar, lag auf jeden Fall in bewährten Händen.
Unter strahlender Sonne schnurrt der Bus vorbei an den versprochenen gelben Rapsfeldern, an noch ungemähten Frühlingswiesen und frischem Maigrün.
Erster Halt und Ausstieg am Kloster Arnsburg. Hier muss nun jeder für sich entscheiden: Sofort beten, später beten oder überhaupt nicht beten, denn der Weg in die Ruine der Klosterkirche kostet 2 € Eintritt und ist deshalb einer Überlegung wert.

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Verzichtet man auf das Gebet und kommt nach einigen Schritten auf den kleinen Friedhof innerhalb der Klosterruine, steht man mit Entsetzen und voller Trauer vor der Gedenktafel für 87 Zwangsarbeiter, die einen Tag vor dem Einmarsch der US-Armee von Frankfurt nach Hirzenhain transportiert und dort am 25. März 1945 in ein Massengrab geworfen und danach erschossen wurden.

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Es ist nicht einfach, nach dieser Lektüre die Unbefangenheit des Morgens wieder zu finden. Doch die Sonne, die mit Grün umrankten Ruinen, die gepflegte Parkanlage und vor allen Dingen das laute Zwitschern und Singen der Vögel in den Bäumen führt in die Gegenwart zurück.
Wir klettern wieder in den Bus, fahren noch ein kurzes Stück und werden dann ganz ungewöhnlich überrascht. Im Freilufttheater von Schloss Laubach, umgeben von Wiesen und blühenden Bäumen, warten Tische und Bänke. Und Roswitha, Ursel und einige fleißige Helfer schleppen aus den Stauräumen des Busses Kisten und Kasten, gekühlt und ungekühlt, für unser leibliches Wohl. Es geht los mit einem Sektempfang, dann folgt die Bedienung am Buffet. Neben Fleischwurst, Brot und Brötchen warten riesige Schüsseln mit Kochkäse, Spundekäs und Meerrettichdipp. Nicht zu vergessen die kleinen Brezzelchen, die immer wieder dazu verleiten, noch mal zu dippen und noch mal zu lecken. Wer am nächsten Tag ein Kilo mehr drauf hat, der weiß warum.


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Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, den Bauch zu entlasten und ein Nickerchen zu machen. Aber nein, es geht weiter, und zwar zu Fuß. Nach freiem Himmel und sengenden Sonne genießen wir nun den Schatten der mächtigen Bäume im Schlosspark. Dort würde man gern auf einer Bank verweilen, wenn, ja wenn diese nicht besetzt wäre. Et Lisbeth in mittelalterlichem groben Gewand macht eine Pause auf ihrem Weg zum Eishaus. Das Wildbret wollte sie holen - für die Herrschaft und ihre Polygamie. Und nun kommen diese Ausländer, palavern laut herum, tun sich wichtig und wissen doch von gar nichts. Maul halten! Ruhe! Sie schennt nach allen Seiten und droht mit dem Hofrat Crespel. Wenn wir dem begegnen, dann haben wir nichts mehr zu lachen. Natürlich begegnen wir ihm, er begrüßt uns mit wichtigen Worten, macht Kratzfuß vor "Madame Reinhaaaaardt" und heißt ihre Sippschaft willkommen. Und schon wird Roswitha Mitspielerin in dieser mittelalterlichen "Theateraufführung".
Zimperlich darf man nicht sein, die Ausdrucksweise ist kraftvoll, die Witze oft auch überraschend derb. Über alle Wörter, die wir sonst nicht aussprechen dürfen, können wir nun endlich einmal herzhaft lachen.

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Unsere beiden skurrilen Schlossfiguren nehmen uns mit in ihr skurilen Stück. Waltraud (noch ohne Nick) wird als lateinkundig erkannt oder ernannt und mit der Schlossbibliothek vertraut gemacht, eine der größten Privatsammlungen Europas.

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Frithjof/Tschammi bestätigt als Baumeister die konstruktive Einzigartigkeit der Gebäude und noch einige andere von uns dürfen in kleine Nebenrollen schlüpfen. Auch unser Busfahrer, aber den erwischt es erst später.

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Wir werden an den ehemaligen Stallungen vorbeigeleitet, lernen etwas über die Zehntscheune. Erfahren, dass aus einer Herren- eine Kulturscheune wurde. Durch die engste Gasse schreiten wir im Gänsemarsch immer mit der Angst, dass etwas aus dem Nachttopf von oben kommt und landen nach der Besichtigung vieler Fachwerkbauten ganz zum Schluss in der kühlen Stadtkirche. Lisbeth, Mutter von fünf Kindern, möchte in dieser Umgebung endlich einen wohlgeformten Mann heiraten, sucht nach dem passenden Partner und findet ...... Na wen wohl? Richtig, unseren Busfahrer. Und der? Hat er schon eine Frau? Dann hat er Pech gehabt und wir sind endlich bei der immer wieder erwähnten Polygamie.

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Aber der Tag ist noch nicht zu Ende. Im wahren Leben ist der Hofrat Crespel mit der Lisbeth verheiratet. Und da sie nicht zu den Senioren im Internet gehören, können sie in aller Ruhe zu ihren fünf Kindern noch ein weiteres hinzufügen.
Dann braust die alte Barockorgel auf, meisterlich gespielt von Frau Dekanatskantorin Anja Martiné und wir hören noch ein kleines Konzert, das uns alle Möglichkeiten dieses Instrumentes deutlich machen soll.


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Ursula "Urmel47" & Frau Anja Martiné
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Unsere Bäuche haben sich erholt und so sieht der Marktplatz von Laubach noch Gruppen von Reisenden vor den Cafés in Sonne und Schatten die Stühle rücken.
Kinder, war das ein schöner Tag? Aber es folgt ja noch das Abendessen in einem idyllischen Waldgasthof. Was morgens auf nüchternen Magen bestellt wurde, muss nun auch noch gegessen werden. Geplatzt ist trotzdem niemand. Danach geht's heimwärts. Müde, kaputt und glücklich.

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Was wäre FA City ohne diese beiden engagierten Freundinnen, die diesen Ausflug vorbereitet und detailliert geplant haben. Die gelegentlich genervt haben - nicht uns, sondern die Ansprechpartner vor Ort. Die einen Picknickplatz durchsetzten, den vor uns bestimmt noch niemand kannte. Und die sogar von den Verantwortlichen in Laubach in der Dritten Person angeredet und trotzdem Freunde genannt wurden:

"Gott zum Gruße, liebe Stadtwaldfee,
ich wollte Euch nur hurtig ein Pergament zukommen lassen,
auf welchem ich Euch kolportiere, dass unser Residenzstädtchen auf das Alleräußerste für Euren Besuch gerüstet ist. Die Gassen sind gekehrt, die Latrinen geleert, das Wetter ist bestellt und Tische und Bänke werden Euch zum Verweilen einladen.
So benehmt Euch gebührlich, damit mir keine Klagen kommen!
-Wir freuen uns, Eurer morgen ansichtig zu werden!!! So gehabt Euch wohl und schließt mich in Euer Nachtgebet mit ein, ehrerbietende Grüße von dem Hofrate und der Lisbeth"


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Und deshalb lassen auch wir Euch, liebe Roswitha und liebe Ursel, am Ende dieser Geschichte ein Pergament zukommen, auf welchem wir Euch knuddeln und liebkosen für das, war Ihr Euch für uns ausgedacht habt. Ihr seid einfach immer wieder toll. Aber auch an Eure Helferlein einen ganz riesigen Dank.
Ach ja, noch was: Wir freuen uns schon auf das nächste Event.


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Text: Karin "100lakritze" Fotos & Layout: Hans-Rüdiger(lahnelster)

Zur Diashow von Hans-Rüdiger

Hier die Bilder von Peter "HariS"

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Regional > Frankfurt-City > 10 Ausflüge- 2008-2015 > 17 Fahrt in den Vogelsberg mit Schloss Laubach 11.05.2015