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Scout-Bericht Island

Vom 9. Bis 12 Oktober 2009 durften mein Mann und ich als Feierabend-Scouts Island bereisen

Flug

Der Flug ging mit Icelandair von Frankfurt zum Flughafen Reykjavik-Keflavik. Angenehm überrascht war ich beim Einchecken in Frankfurt, dass wir mit Namen verabschiedet wurden. Die Sitzabstände im Flugzeug waren angenehm groß. Ein Getränk erhielt jeder Reisende direkt am Platz, Alkoholika mussten bezahlt werden. In jedem Sitz war ein Monitor, in dem man sein persönliches Unterhaltungsprogramm abrufen konnte. Filme, Serien und Spiele wurden angeboten, außerdem gab es ein Musikprogramm. Alle Filme/Serien wurden in Englisch gesendet. In Island erwarteten uns direkt am Flughafen die sogenannten „Flybusse“. Diese fahren bis zum Busbahnhof in Reykjavik bzw. zu den jeweils gebuchten Hotels.

Hotel

Die Hinfahrt zum Hotel sowie die Rückfahrt zum Flughafen waren für uns als Scouts inklusive.
Das Hotel Loftleidir gehört der Icelandair und liegt direkt am beschaulichen Inlandsflughafen von Reykjavik. Unser Zimmer verfügte über ein Doppelbett, einen kleinen Fernseher sowie einen Kühlschrank. Am Ankunftstag haben wir abends im Hotel gegessen. Auch unser Frühstück war inklusive.


Wetter und Ausflüge

Als wir am Freitag in Island ankamen, regnete und stürmte es sehr stark. Der Wind war eisig kalt und man konnte kaum einige Meter weit sehen. Selbst für isländische Verhältnisse war dies recht frostig, da der Golfstrom eher für gemäßigtes Klima sorgt. Am Samstag wurden wir um 8.30 Uhr bei klarem Wetter im Hotel abgeholt. Unsere Reise hieß „Der Goldene Kreis“. Unsere Reiseleiterin hat mir zwar ihren Namen aufgeschrieben, aber ich bin nicht in der Lage, diesen per Computer zu schreiben (ich finde nicht die richtigen Symbole). Sie war eine supernette Frau, die die Tour in englischer und deutscher Sprache begleitete und uns zwischendurch mit 5 Liedern erfreute. Dies ist durchaus nicht ironisch gemeint, sie hatte eine wirklich nette Stimme und sang in Isländisch, Englisch und Deutsch. Der erste Stopp war in einem Thermalkraftwerk, bei dem Wasser mit einer Temperatur von 83°C in Leitungen nach Reykjavik gepumpt wird. Leider waren alle Informationen nur in Englisch. Interessant war allerdings eine Infotafel, auf der man alle Erdbeben der vergangenen Jahre in teilweise bewegten Bildern mit Ton ansehen konnte. Der Aufenthalt betrug ca. 50 Minuten.

Der nächste Halt war am Gullfoss-Wasserfall. Mittlerweile war der Wind wieder so stark geworden, dass man Mühe hatte, den Fotoapparat still zu halten, um einigermaßen schöne Fotos zu machen. Trotzdem war der Anblick grandios. Nach etwa 45 Minuten freuten wir uns aber wieder auf den warmen Bus.

Die Mittagspause fand an einem Geysir statt. Alle 4 – 5 Minuten hat sich so viel Druck aufgebaut, dass das Wasser hinausgeschleudert wurde. Ein grandioser Anblick, trotz der Temperaturen.Island liegt auf der europäischen und amerikanischen Erdplatte. Zwischen den beiden Platten ist ein „Niemandsland“ von 7 km entstanden. Jedes Jahr driften die Platten weitere 2,5 cm auseinander. In diesem Niemandsland liegt auch der historische Ort þingvellir, an dem im Jahre 913 das Parlament gegründet wurde. Weiterhin liegt hier ein riesiger See, der im Sommer sicherlich zum Verweilen einlädt. Gegen 17 Uhr wurden alle Teilnehmer der Fahrt wieder an ihren Hotels bzw. im Zentrum von Reykjavik abgesetzt. Wir sind dann noch eine Weile durch die Stadt und am Hafen entlang gegangen, bevor wir uns auf den ca. 40 minütigen Fußweg zurück zum Hotel machten. Wer es bequemer mag, dem stehen kostenlose Hotel-Shuttles sowie ein Linienbus zur Verfügung. Die Busfahrt zwischen Altstadt und Hotel dauert nur knapp 10 Min.

Da wir für den Ausflug am Sonntag erst gegen 10.30 Uhr abgeholt werden sollten, haben wir noch die Gegend um das Hotel herum erforscht. Nicht weit entfernt war bereits das Meer und wir waren nicht wenig erstaunt, dass sich eine Frau bei diesen eisigen Temperaturen (die Pfützen waren gefroren) ins Meer zum Schwimmen wagte.

Der Transfer zur „Blauen Lagune“ (einer der Hauptattraktionen Islands, ein Thermalfreibad an einem Geothermalkraftwerk) dauerte vom Busbahnhof ca. 45 Minuten. In der Anlage konnten Handtücher zum Preis von 700 Kronen gemietet werden. Das Wasser war warm bis heiß und wir konnten uns nicht entschließen, das Wasser jemals wieder zu verlassen. Und so blieben wir auch fast 3 Stunden darin. An einigen Stellen waren Eimer mit Schlick, den man sich ins Gesicht matschen konnte. Dies soll gegen Hautkrankheiten helfen. Mein Mann hat sich den Kopf eingeschmiert in der Hoffnung, dass vielleicht wieder Haare nachwachsen. Es ist schon witzig, dass man bei Eiseskälte draußen im heißen Wasser herumplanscht. Die Rückfahrten waren stündlich und konnten individuell genommen werden.

Island

Nach Island fliegt man in ca. 3 – 3,5 Stunden ab Frankfurt. Seit der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr erhält man für den Euro doppelt so viele Kronen wie vorher. Wir tauschten in Deutschland 101 Euro gegen 15.500 Kronen. Der Kurs über die Kreditkarte war sehr viel günstiger. Lag die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren bei 1%, stieg sie nach der Krise auf 8% an. Die Lebenserwartung der Männer liegt bei 79 Jahren, die der Frauen bei 83 Jahren. Durchschnittlich 2-3 Kinder pro Familie sind normal. In der Schule wird Isländisch, Dänisch und Englisch gelehrt. Andere Sprachen werden angeboten. Bäume gibt es kaum noch, allerdings läuft gerade ein Aufforstungsprogramm. Es gibt Rentiere, Füchse, Nerze und Kaninchen, die entlaufen sind und dadurch verwilderten. Weiterhin gibt es 300 Vogelarten. Schlangen und Moskitos sucht man vergebens und ist darüber sicher auch froh. Im Sommer ist es 24 Stunden taghell, in den Monaten Dezember und Januar ist es in Island länger dunkel als in Deutschland, in den anderen Wintermonaten ist es genauso lange dunkel wie in Deutschland. Seit dem Jahr 1.000 n.Chr. ist Island christlich orientiert.

Isländisch ist eine uralte Sprache, die immer noch gepflegt wird. Neue Wörter werden ständig „erfunden“, um die Einzigartigkeit nicht zu verlieren. Das vulkanische Land ist 16 Millionen Jahre alt, in geologische Hinsicht bedeutet das, dass Island 3 Monate alt ist. Es leben 2,5 Einwohner pro km²; auf 2 Personen kommt ein Auto. Transportmöglichkeiten bestehen durch Auto, Bus, LKW und Flugzeug; es gibt keine Eisenbahn. Es leben 80.000 Pferde auf der Insel, die, wenn sie Island einmal verlassen haben, nicht mehr wiederkommen dürfen. Leider konnten wir das Nordlicht aufgrund der schlechten Witterung nicht sehen. Ein Grund mehr, noch einmal dorthin zu kommen.

Fazit

Wir hatten eine gute Zeit, allerdings war das Wetter genau an diesem Wochenende ungewöhnlich kühl. Leider hatten wir als Scouts nur knapp 3 Tage Aufenthalt. Ausreichend, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, aber wir wären gerne auch länger geblieben. Englischkenntnisse sind zwingend erforderlich, weil wir – außer der Reiseleiterin auf der Fahrt „Der Goldene Kreis“ – niemanden gefunden haben, der Deutsch sprach (Touristen natürlich ausgenommen). Gerne hätten wir uns auf die Suche nach den Elfen gemacht; vielleicht gehören wir ja zu den Auserwählten, die sie zu Gesicht bekommen. Auch aus diesem Grund müssen wir noch einmal nach Island. Wir möchten uns ganz herzlich bei Icelandair und Feierabend.de bedanken, dass sie uns diese schöne Reise ermöglicht haben.

Autor: bluemoon54

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