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Tai Chi

Kolumnistin MaraB setzt sich über Barrieren hinweg: Egal ob es um Generationen oder die Sammelleidenschaft ihrer Familie geht. Lies hier die witzigen Anekdoten. Vielleicht erkennst Du Dich und die Deinen ja wieder…

mara B © Mitglied

Auf meinem Therapieplan stand heute das 1. Mal Tai Chi. Es wurden als Entspannungstherapien zwar auch autogenes Training und progressive Muskelentspannung nach Jacobsen angeboten, aber der Mensch sollte immer neugierig bleiben. Und deshalb war ich gespannt, ob es mir gelingt, die Bewegungen der Schattenboxer annähernd zu erlernen. Genau deshalb wählte ich Tai Chi.

Beim ersten Mal erklärte Übungsleiterin Maja in einer recht lustigen und unterhaltsamen Art, dass wir nicht mit Waffen aufeinander losgehen werden, denn wir wären ja hier, um unsere Arbeitskraft zu erhalten. Es ginge um Entspannung, um Weichheit und Geschmeidigkeit.
„Wir werden den Energiefluss im Körper anregen, kranke Energie nach außen abgeben lernen und neue, frische Energie in unseren Körper fließen lassen.“

Puh !!! Da war ich aber gespannt. Ich, der zu einem steifen und ungelenkigen Sportmuffel in den letzten Jahren verwandelt worden war, sollte durch das Tigerauge, durch die zeitlupenartigen Bewegungen der Seidenweber, durch Krähen, die in den Morgen fliegen, durch den großen Drachen in einen verbesserten körperlichen und geistigen Zustand gelangen.

Also mit Yin und Yang zu tiefer innerer Harmonie. Yin bedeutet innere Ruhe und gedankliche Leere, Yang ist Atmung und Bewegung. Ich begriff schnell einen positiven Nebeneffekt. Ich würde gleichzeitig etwas chinesisch lernen. Mein Ehemann würde staunen, wenn ich nach 4 Wochen Kur nach Hause komme und er hat dann eine chinesisch sprechende Schattenboxerin vor sich.

Nicht auszudenken mein Chef.
Wenn er mir wieder einen neuen Maßnahmekatalog vorlegt, den ich umsetzen soll, werde ich meine Handinnenflächen ganz stark aneinander pressen, dann auf ein Zentimeter Abstand gehen, vor das Gesicht halten, die fast senkrecht befindlichen Handflächen langsam nach oben über meinen Kopf führen, dann ganz sacht mit den Händen die Energie nach links und rechts abgeben und die geöffneten Hände spiralförmig und ruhig vor den Bauch ,einem der drei Energiezentren, führen. Das Ganze natürlich mehrmals !

Tai Chi ist für jedes Alter geeignet, für Vielsitzer genau so wie für Menschen mit Bandscheibenproblemen. Es empfiehlt sich als ein angenehm ausführbarer Sport gerade auch für Senioren, denn nicht nur ich, sondern auch einige andere Damen der älteren Klassen hatten Spaß an der Zeitlupenbewegung.
Wir drehten unsere Arme windend wie eine Schlange um den ganzen Körper immer mit nach oben zeigenden geöffneten Handflächen, gerade so, als würde in jeder eine Schale mit bestem Tee stehen. Plötzlich rief Maja:
„He, junger Mann, geben Sie Acht. Sie haben ihre Teeschale verloren, nicht dass Sie in den heißen Tee treten.“ Alles lachte.

Bei der letzten Übung kann man sich uns vorstellen, als würden wir uns auf einem schmalen Pfad in etwas geduckter aber angespannter Haltung mit Pfeil und Bogen durch den Dschungel schleichen um den Säbelzahntiger zu suchen. Mit einer angenehmen Tai-Chi-Musik im Hintergrund konzentrierte ich mich voll auf die langsamen Bewegungen, genau so, wie auch bei allen anderen Übungen.

Maja fragte am Ende:
„Meine Damen, woran haben Sie während der Stunde gedacht?“

Die Antworten deckten sich.
Ich musste mich nur auf mich konzentrieren. Ich habe überhaupt nicht gedacht. Ich habe nur auf meinen Körper geachtet....... usw.

Sie hatte es tatsächlich geschafft, mich mit der Tai-Chi-Methode nicht nur zu entspannen, sondern auch Gelenke zu dehnen und Beweglichkeit zu fördern.

Es ist nicht so einfach eine geeignete Methode zu finden, um Stress abzubauen und Körper und Geist zu harmonisieren. Meine wird Tai Chi bleiben.

Autor: MaraB

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