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Wir sind EU

Leider ist unser Mitglied Hatsch_43 im September 2014 verstorben. Wir sind sehr traurig, dass wir in Zukunft auf seine humorvollen, pointierten und hintergründigen Texte verzichten müssen.
Doch seine Alltagsbeobachtungen und Kolumnen bleiben aktuell und wir schätzen sie nach wir vor sehr. Deshalb kannst Du sie auch weiterhin auf unseren Seiten lesen.

Hatschis Alltagssplitter

Sind wir nicht alle ein bisschen EU?

Am 7. Juni 2009 war Europawahl. Bleibt uns vieles E(infach) U(nverständlich)? Zum Beispiel, wenn die Dachneigewinkelverordnungen in Wohngebieten der Gruppe A2.4 ein Abgeordneter aus Thessaloniki festlegte, der auf keiner Liste stand.

Wen wundert’s, dass es Jahre bedarf, bis man die Länge eines europäischen Streichholzes bestimmt, wenn bereits die Dolmetscher der EU-Institutionen als Urheber von sprachlichen Missverständnissen gelten. Nicht besser sind Parlamentarier, die direkt versuchen, sich in einer Fremdsprache zu äußern. Beispiel gefällig? Eine dänische Abgeordnete meldete sich mehrfach lebhaft zu Wort, der Vorsitzende ging aber nach seiner Liste der Wortmeldungen vor. Als die Dame an der Reihe war, wollte er auf Französisch sagen: „Ich weiß, ich habe sie schon drei Mal übersprungen.“ Doch das Französische „sauter“ heißt auch „bespringen“, was bei den Experten für Ackerbau und Viehzucht allgemeines Gelächter auslöste.

Uns erwischen doch Missverständnisse auch täglich. Wenn Du meinst, Du hättest beim Nobel-Spanier mit dem leckeren Seeteufel das Fangschiff mitbezahlt, irrst Du Dich. - Nein, Du hast den Koch in der Siesta gestört, diese heilige Mittagsruhe. Und das allein ist bußgeldwürdig.

Europas unendliche Weiten bergen natürlich auch unendliche Meinungsverschiedenheiten. Wo Schüler meinen, Mallorca sei eine ostfriesische Hallig, darf man sich auch über die Biegung von Bananen getrost streiten.

Ich kaufte mir neue Jeans. Hab nach der Größe geschaut, die in meiner drin steht. Jaaa, nur diese Ziffer passt heute den Kindern. Wird eigentlich der Mensch laufend neu vermessen, oder erhöhen sich die Größen mit dem Jahreswechsel? Trag ich also gut passende Jeans mit drei Nummern Unterschied je nach Kaufjahr. Muss also auch nicht am Wasser liegen, wenn die Hutweite nach oben steigt.

Durch Freigabe der Verpackungsgrößen wird nun mehr Spielraum für Innovation und Ideen geschaffen, les ich. Ahaa, eigentlich ein alter Hut. Wenn manch einer seinen Partner auspackt, kommt ja auch die eine oder andere Mogelpackung zum Vorschein.

Vor Jahren beeindruckte die Eingabe unseres östlichen Nachbarn, bei den Abstimmungen in der EU sollten künftig die Weltkriegstoten des Landes mitgezählt werden. "Ein Land mit über 300 Käsesorten sollte dagegen allein bestimmen dürfen“, forderte daraufhin spitz der französische Präsident Sarkozy. Außerdem sollen die Verluste während der napoleonischen Feldzüge mit einer „Aufwandsentschädigung“ angerechnet und mit einem „Aufklärungs-Bonus“ multipliziert werden. Jawoll!

Ja, all das zu bewältigen, bedeutet viel steuergetragenes Gehirnschmalz, und wie ich schon eingangs sagte, muss man nicht alles verstehen. Nach Abrollvorschrift für Reifen kommt vielleicht eine Trittschallnorm für die Schuhsohle.

Aber unsere Tage bleiben voller Überraschungen. Hab mir gestern den Kopf zermartert, warum der solargesteuerte Verwandlungs–Smili am Straßenrand so traurig die Mundwinkel nach unten zieht. Und gleich danach hat’s geblitzt. Aha, Unwetterwarnung, dachte ich und bin vor Schreck vom Gas. Aber warum er dann gelacht hat, ist mir ein Rätsel.

(E)uch (U)neingeschränkt schöne Juni-Tage wünscht der europäische
hatsch**

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