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Der Regenbogenclown

Text und Gestaltung

Hanni Franck

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Eine Brücke verbindet Himmel und Erde. Sie leuchtet rot, gelb, grün, blau und etwas lila. Wir Menschen nennen sie Regenbogen. Auf der himmlischen Seite der Brücke liegt - weit hinter den dicken Wolken in Eis und Schnee - das Weihnachtsland. Dort regiert der Weihnachtsmann. Weihnachtliche Melodien erklingen, wenn Engelchor und Weihnachtsmann die Instrumente anstimmen.

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Der Weihnachtsmann ist sehr beschäftigt, um alle Wünsche der braven Kinder zu erfüllen. Viele Engel helfen mit. Sie basteln, malen, nähen und hämmern. Alles muss bis Heiligabend fertig sein. Wenn abends am Himmel die Wolken rötlich leuchten, dann backen die Engel eifrig Weihnachtsplätzchen. Kinder schauen zum Himmel und wissen, bald ist Weihnachten.

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Unten auf der Erde ist es Winter. Leise fällt der erste Schnee. Feine Kristalle glitzern auf den Bäumen und Sträuchern. Ein weißes Kleid legt sich über das ganze Land. Schneeflocken tanzen wie kleine Elfen an den hell erleuchteten Fenstern vorbei.
Kinder sitzen in den warmen Stuben. Sie schreiben eifrig ihre Wunschzettel.

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Auch der kleine Klaus war mit seinem Wunschzettel beschäftigt. Seine Mutter hatte ihm gesagt: ,,Wünsche dir nicht zu viel, denke daran, dass der Weihnachtsmann viele Kinder beschenken muss!“ Angestrengt dachte er nach. Plötzlich fiel ihm ein, er hatte im Spielzeugladen einen kleinen Clown gesehen. Er war so bunt wie ein Regenbogen. Schnell kramte er seine Buntstifte heraus und malte auf seinen Wunschzettel einen bunten Clown. Als die Mutter ins Zimmer trat, sagte sie: ,,Der ist aber schön.“ Klaus strahlte: ,,Das ist ein Regenbogenclown, den wünsche ich mir.“ ,,Mehr nicht?“ fragte die Mutter?“ ,, Nö, die anderen Geschenke kann sich der Weihnachtsmann selber ausdenken.“ Die Mutter konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und verließ das Zimmer. Klaus war mit sich und der Welt zufrieden.

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Während der ganzen Nacht hatte es geschneit. Die ersten Kinder zogen mit den Schlitten zu dem kleinen Hügel am Ende des Dorfes. Klaus stand auf dem Stuhl und schaute aus dem Fenster. „Mama, Mama, können wir den Wunschzettel zum Briefkasten bringen und den Schlitten mitnehmen? Es ist ganz toll draußen. Vielleicht kann ich auch einen Schneemann bauen.“ „ Gleich, du kleiner ungeduldiger Geist, mach dich schon mal fertig!“ Bald stand Klaus mit dem Schlitten an der Türe und schaute den Schneeflocken zu, die leise zur Erde rieselten.

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Im Weihnachtsland las der Weihnachtsmann die Wunschzettel der Kinder. Ein Wunschzettel fiel ihm besonders auf. Er schmunzelte, als er den Wunsch von Klaus las. ,,Einen Regenbogenclown, sonst nichts? Mal sehen, ob ich dem kleinen Kerl seinen Wunsch erfüllen kann.“ Er schaute in die Weihnachtswerkstatt, wo fleißig gearbeitet wurde und sah sich um. Eisenbahnen, Teddybären, Puppen, Kreisel, Schaukelpferde und vieles mehr. Ein Regenbogenclown war nicht vorhanden. Er kratzte sich an den Kopf: ,,Was mache ich bloß?“

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In einer Ecke sah der Weihnachtsmann einen kleinen, traurigen, unscheinbaren Clown sitzen. Tränen rollten über sein Gesicht. ,,Warum bist du so traurig?“ wollte er wissen. „Weil kein Kind mich haben will. Ich möchte doch so gerne bei einem braven Kind unter dem Weihnachtsbaum sein. Schon viele Jahre warte ich darauf.“ „Sei nicht traurig, in diesem Jahr kommst du bei einem kleinen Jungen unter den Weihnachtsbaum. Die Engel werden dich bunt anmalen, dann wirst du ein Regenbogenclown sein.“ Vor Freude schlug der kleine Clown viele Purzelbäume.

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Die Engel im Weihnachtsland gaben sich sehr viel Mühe, und bald leuchtete der kleine Clown in allen Regenbogenfarben. Er konnte es nicht fassen, wie schön er jetzt aussah. Glücklich marschierte er zum Regenbogen. ,,Schau, ich bin ein Regenbogenclown; in diesem Jahr darf ich auch Weihnachten zur Erde. Ein kleiner Junge hat sich einen Regenbogenclown gewünscht.“ Der Regenbogen bestaunte ihn, forderte ihn auf: „Rutsche doch zur Erde und schau dir den kleinen Jungen an, der sich einen Regenbogenclown gewünscht hat!“. „Oh ja, das mache ich.“ Eilig rutschte er zur Erde.

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Unten auf der Erde angekommen, schaute er durch das Fenster des kleinen Jungen. Der lag in seinem Bettchen, er schlief tief und fest. ,,Ob ich mal in seine Träume schlüpfe?“ dachte der Regenbogenclown. Er überlegte nicht lange, und schon bescherte er dem kleinen Jungen einen schönen Traum. Er zeigte Klaus das Weihnachtswunderland und erzählte, dass er sich riesig freute, sein Freund zu werden. Er schwebte mit ihm über die Wolken. Sie grüßten den Mond und die Sterne. Als der Morgen graute, flog der Regenbogenclown schnell wieder zurück ins Weihnachtsland.

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Am nächsten Morgen erzählte Klaus seiner Mutter aufgeregt, was er erlebt hatte. Die Mutter lächelte: „Da hast du aber einen wunderschönen Traum gehabt! Vor Weihnachten fällt Engelstaub vom Himmel und beschert braven Kindern schöne Träume.“ Klaus freute sich nun so richtig auf Weihnachten und wollte bis dahin immer brav sein.

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Als Klaus am Heiligabend ins Zimmer gerufen wurde, stand dort ein schön geschmückter Weihnachtsbaum mit vielen bunten Kugeln, Engeln und Sternen. Er war sprachlos vor Staunen. Da stand eine Eisenbahn, ein Baukasten, ein Weihnachtsteller mit vielen bunten Plätzchen, die er so gerne aß. Seine Augen gingen hin und her. ,,Wo ist denn mein Regenbogenclown, den ich mir so sehr gewünscht habe?“ Unter dem Weihnachtsbaum lag ein Karton in buntem Papier. Die Mutter sagte: ,, Mach ihn doch auf!“ „Nö, was soll denn da noch drin sein?“ Nun mach schon!“ „Na gut, wenn du meinst!“ Er löste lustlos die Schleife, riss das Papier auf, nahm den Deckel ab, und da lag er, der Regenbogenclown. Klaus wusste nicht, was er sagen sollte; er nahm den Clown in seine Arme. Er war das glücklichste Kind an diesem Heiligen Abend. Später nahm er den Regenbogenclown mit in sein Bettchen, die schönsten Weihnachtsträume begleiteten ihn durch die tief verschneite Nacht.

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