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4 Tage Wanderfahrt in den Spreewald nach Raddusch

Eine mehrtägige Wanderfahrt ist bei der Feierabendgruppe Dresden schon fast Tradition.
In diesem Jahr wurde sie zum 7. Mal durchgeführt.
Die Fahrt in den Spreewald haben Ingrid (Schrubbie) und Klaus (beckerei) für uns vorbereitet.
Sie wählten interessante Ziele aus und so lernten wir jeden Tag ein Stück Spreewald rund um Raddusch näher kennen.
Im Namen aller mitgereisten Wanderfreunde möchte ich mich auf diesem Wege bei der „Beckerei“ ganz herzlich für die Organisation und interessanten Veranstaltungen bedanken.

Eine Zusammenfassung der vier Tage, für euch zum Nachlesen.

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Die Teilnehmer der Wanderfahrt.

1. Tag - 20.05.2019

Anreise und Treff in der Holländermühle Straupitz

Wir bildeten Fahrgemeinschaften und reisten mit Autos zum vereinbarten Treffpunkt.

Pünktlich um 10:30 Uhr waren alle 28 Teilnehmer an der „Holländermühle“ in Straupitz eingetroffen.

Nach der Begrüßung durch die Organisatoren Ingrid und Klaus, war eine Mühlenbesichtigung angesagt.

Die Straupitzer Mühle wurde mit hohem Aufwand komplett saniert. Sie vereint drei funktionstüchtige Mühlengewerke (Mahl-, Öl- und Sägemühle) unter einem Dach und ist deshalb ein bedeutsames technisches Denkmal.

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Der Ölmüller erklärte uns wie aus dem Leinsamen das Leinöl wird und hatte für alle eine Kostprobe dabei.

Die über 160 Jahre alte Mühle ist die einzige original erhaltene Ölmühle im Land Brandenburg. Sie produziert mit ihrer 100-jährigen Technik und schwerster körperlicher Arbeit das berühmte Spreewaldgold- Leinöl.

Die Kornmühle wird nur zu besonderen Anlässen in Betrieb genommen. Dann wird Roggenvollkornschrot hergestellt.
Auch das historische Sägewerk mit dem Horizontalgatter ist wieder voll betriebsfähig.

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Nach der interessanten Führung durch die Mühle kehrten wir im „Café im Müllerhaus“ ein und ließen uns u.a. Pellkartoffeln und Quark schmecken.

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Anschließend fuhren wir weiter zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage und checkten im Hotel „Radduscher Hafen“ ein.

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Am Nachmittag war noch eine Wanderung zur „Slawenburg“ geplant.
Trotz eines Regenschauers machten wir uns auf den Weg.

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Am Ziel angekommen standen wir vor einer wiederaufgebauten Burganlage.

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Im 9./10. Jahrhundert war die Niederlausitz am westlichen Spreewaldrand überzogen von einem dichten Netz kleiner ringwallförmiger Burganlagen.

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Als lausitztypisches Bodendenkmal erinnert die Slawenburg Raddusch an eine heut weitgehend verschwundene Kultur.
In der Burgmauer verbirgt sich eine faszinierende Archäologie- Ausstellung mit Funden und Ergebnissen der seit Jahrzehnten vorgenommenen archäologischen Untersuchungen.

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Einmal um die Burg, kann man die Niederlausitzer Geschichte vom Ende der Altsteinzeit bis heute erlaufen.
Da der Himmel ziemlich wolkenverhangen war, haben nur einige ein Stück des Außenbereichs erkundet.

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Dass der Spielplatz nicht nur Kinder begeistert, kann man auf diesem Foto sehen.
Karin, Jörg und Klaus haben die Wippe ausprobiert.

Mit neuen Eindrücken ging es zurück zum Hotel.
Dort haben wir nach dem Abendessen den ersten Tag bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen lassen.

2. Tag- 21.05.2019

Moorlehrpfadwanderung

Nach einem reichhaltigen Frühstück trafen sich die Wanderlustigen pünktlich um 10 Uhr vor dem Hotel. Dort erwartete uns bereits Herr Kliche, unser Wanderführer. Man spürte sofort, dass er mit Leib und Seele ein Spreewälder ist. Da er schon seit vielen Jahren Ortschronist von Raddusch ist, konnte er uns viel Wissenswertes über die geschichtliche Entwicklung der Region vermitteln.

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Die Sonne zeigte sich und wir waren froh, dass der Schirm im Rucksack stecken bleiben konnte.

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Vom Naturhafen Raddusch, ein idyllisches Fleckchen, ging es an Fließen entlang bis zur Buschmühle. Dabei kamen wir auch an der Liebesinsel vorbei.

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Als Abwechslung war der Umtrunk zu Andreas 80. Geburtstag an der Buschmühle willkommen.

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Wir wünschen alles Gute.

Außerdem fand eine Gurkenverkostung statt. Diese hatte Frau Kliche bestens vorbereitet. Das prima Rezept für saure Gurken brachte sie gleich mit.

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Unterwegs erläuterte Herr Kliche vieles über die Entwicklung und Bearbeitung des Spreewaldes. Moorgebiete brauchen viel Wasser und torfbildende Vegetation, wie Erlenbruch und Schilfröhricht, die nicht vollständig zersetzt wird.

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Spiegelbilder auf unserem Weg

Der Spreewald entstand vor 10 -12000 Jahren durch das Abschmelzen in der letzten Eiszeit. Die Torfschichten schwanken zwischen 40 und 300 cm. Damit das Naturschutzgebiet erhalten bleibt, geht es vorrangig darum den Grundwasserspiegel zu erhöhen. Die Überflutung der Moore erfolgt im Winter und wird durch Wehre gesteuert.

Früher wurde Torf als Brennmaterial verwendet. Das Torfstechen war sicherlich eine schwere Arbeit.

Im Spreewald sind viele Bauernhöfe auf Inseln entstanden und meist nur mit dem Kahn zu erreichen.

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Weiter ging es zur Dubkower Mühle. Dort konnten wir uns ausgiebig stärken.

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Mittag in der Dubkower Mühle

Danach machten wir uns zur 2. Hälfte unserer Wanderung auf. Mittlerweile schickte die Sonne sehr viele Strahlen zu uns herunter. Das Wasser und die Wärme riefen auch die Mücken auf den Plan. Da holte Mancher das „Mückentötolin“ heraus.

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Lange Strecken begleitete uns das Quaken der Frösche.

Wie berichtet, erschweren Biber, Wölfe und Komorane die Pflege der Moorgebiete. Diese Tierarten fühlen sich im Spreewald sichtlich wohl und vermehren sich stark.

Viele Sagen ranken sich um den idyllischen Spreewald, insbesondere dem Schlangenkönig mit seiner Krone.

Den Schlangenkönig haben wir nicht gesehen, aber eine Blindschleiche kreuzte unseren Weg.

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Eine letzte Rast auf dem langen Weg.

Etwas ermüdet erreichten wir den Naturhafen Raddusch und damit unser Hotel.

Unser Dank für die sehr informative und fachkundige Wanderführung geht an Herrn Kliche.

Nach einer kurzen Erholungspause, bei der wir auf das Enkelkind von Roswitha angestoßen haben, konnten wir unser Abendbrot im Hotel einnehmen.

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Nach dem Essen hatten Brigitte und Wolfgang eine Quizrunde für uns vorbereitet. Es galt, 25 Fragen zu beantworten. Wir kamen ganz schön in's Schwitzen.

3. Tag - 22.05.2019

Wanderung von Raddusch nach Lehde

Heute war zeitiges Aufstehen angesagt, denn 08:30 Uhr war Start zu unserer Wanderung nach Lehde.

Vorbei an den alten Häusern von Raddusch, der Busch- und der Dubkowmühle führte uns der Weg zunächst nach Leipe, einem kleinen denkmalgeschützten Dorf im Spreewald.

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Weiter ging es entlang eines Fließes nach Lehde mit seinem Freilandmuseum.

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Freilandmuseum in Lehde

Dort wartete schon eine Führerin in der typischen Spreewälder Tracht auf uns.
Das älteste Freilandmuseum Brandenburgs gibt einen Einblick in das Leben der sorbischen und deutschen Bewohner des Spreewaldes vor 100 Jahren.

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Hier ist alles zu finden was den Spreewald berühmt machte, reetgedeckte Holzhäuser, sorbische Trachten, typische Bauernstuben, alte Waschzuber, Bauerngärten und die älteste Kahnbauerei in Lehde.

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Bei unserer heutigen Wanderung war der Regen, mal stärker mal schwächer, unser ständiger Begleiter, kühl war es außerdem.

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Nass von oben und unten.

Alle waren froh als es zum Mittagessen in die Gaststätte „Hirschwinkel“ in Lehde ging. Die meisten Teilnehmer bestellten erst einmal Tee, Grog oder Glühwein zum aufwärmen.

Nach dem Mittagessen ging es zur Kahnhaltestelle, wo wir nicht lange auf unseren bestellten Kahn warten mussten.

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Der Kahnfährmann hatte ein Verdeck aufgezogen, so dass wir trocken saßen.

Wir fuhren über mehrere Fließe, vorbei an zum Teil sehr alten Spreewaldhäusern nach Lübbenau.

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Mit der Bahn ging es dann zurück nach Raddusch.

Auf dem Weg zum Hotel gingen wir noch in das Kunstcafe. Da dieses sehr klein ist wurde für uns noch die Scheune geöffnet und dort Kaffee und Kuchen serviert.

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Nach dem Abendessen im Hotel wurde noch das Quiz vom Vorabend ausgewertet und die Preise verteilt.

Die meisten Fragen richtig beantwortet hatte Lothar.

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Wolfgang hatte aber noch mehr Preise zu verteilen.

Wir saßen noch eine Weile gemütlich beisammen und ließen den 3. Tag ausklingen.

4. Tag - 23.05.2019

Fahrt nach Burg und Heimreise

Auch heute erfreute uns bis zum Weckerklingeln leises Froschkonzert, Vogelgezwitscher und kräftiger Hahnenschrei. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es an das Tasche- bzw. Kofferpacken. 10 Uhr war Start zur Fahrt nach Burg.

Da alle PKW sehr früh in Burg ankamen, konnten wir noch den alten historischen Spreewaldbahnhof in Burg erkunden.

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Dieser Bahnhof entstand nach Plänen von 1890, den Spreewald mit der Eisenbahn zu erschließen. Baubeginn war 1897, offizielle Eröffnung 1898. Der Güterverkehr wurde 1967 und der Personenverkehr 1970 eingestellt.
Jetzt steht der Bahnhof unter Denkmalschutz.
Alte Eisenbahnwagen wurden zu einem kleinen Museum umgebaut. Gepäck- und Personenwagen aus der Zeit sind museal erhalten geblieben.
Auf dem Außengelände befinden sich noch Ausstellungsstücke zur Spreewaldbahn: ein originaler Schneepflug, Draisine, Signale und alte Radsätze.

Seit 1995 gibt es ein Café mit Nostalgie zum Anfassen.

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Pünktlich ging es anschließend zur Besichtigung des Museums „Wunderbare Waarenwelt“ mit der Einkaufskultur der 1920er Jahre.
Werner Motzek betreibt das Museum und ein Reclamecafé mit einer Kaffeerösterei.

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Er sammelt Reklameschilder und Verpackungen aller Art, zur Zeitreise in die Vergangenheit. Werner Motzek ist seit 54 Jahren auf Flohmärkten, bei Haushaltauflösungen u.a. unterwegs.

Emailleschilder, Ladentüren 120 Jahre alt, viele weise Sprüche, Wackelfiguren, Säcke, Leiterwagen, alte Transportfahrräder, Kisten, Kartons, Odol- und Colaflaschen aller Größen gehören zu seinen Stücken.

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Was defekt ist, lässt er von Kennern reparieren.
Um die Sammelstücke gut zu präsentieren, hat er auch eine kleine Straße mit original Basaltpflastersteinchen und Geschäfte mit Eingangstüren, Türklingeln, Regalen und Schränkchen angelegt.

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Mit viel Enthusiasmus erzählte Herr Motzek zu jedem Lädchen kleine Geschichten.

Als Abschluss seiner Führung ließ er eine historische Drehorgel ertönen.

Bei einem Kaffee oder einem Schokoladentrunk beendeten wir unsere 4-tägige Wanderfahrt bevor alle zufrieden nach Hause fuhren.

Vielen Dank den Berichteschreibern: Inge (Kohlfink), Marjon (Schatzeline) und Karin (ZiVie)
Die Fotos sind von: Karin (schlecki) und Wolfgang (erzer)
Bericht, Fotos, Collagen und Zusammenstellung: Angelika (GeliZ)

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