Anlaufstelle für bis zu 10 000 Besucher täglich.
Der Grundstein zur neuen Informationsstätte für den Trierer Dom, das älteste Gotteshaus Deutschlands, wurde kürzlich in der Bischofsstadt an der Mosel gelegt. Das vier Millionen Mark teure Bauwerk wird im Untergeschoss einzigartige Funde aus der Entstehungszeit des christlichen Kirchbaus anzuweisen haben.
Etwa eine Million Menschen besuchen jährlich den Trierer Dom, zeitweise sind es 10 000 täglich. Das Domkapitel hat deshalb beschlossen, ein Informationszentrum zu schaffen, das den Dom als Teil des Weltkulturerbes in seiner baulichen, historischen und geistlichen Bedeutung für die verschiedensten Besucher- und Interessengruppen erschließt. Darüber hinaus werden in der Dominformation Ansprechpartner für Auskünfte über kirchliche Aktivitäten, Seelsorge und Hilfeangebote zur Verfügung stehen.
Bei den vorbereitenden Grabungen in einem der Kuriengarten gegenüber dem Dom legten Archäologen die Überreste des wohl ältesten christlichen Kirchbaus in Deutschland frei. Nach Angaben von Bistumsarchäologe Dr. Winfried Weber liegen hier in einer Tiefe von sieben bis zehn Metern die Reste römischer Sandsteinhäuser aus dem Beginn des zweiten Jahrhunderts. Dieser archäologisch bedeutende Ort soll erschlossen und auf einer Grundfläche von 550 Quadratmetern überbaut werden, ohne die umfangreichen Befunde zu zerstören. Dazu waren höchst schwierige und aufwändige Gründungsarbeiten notwendig. Das Gebäude wird aus einem großen Bereich für Information und Dokumentation bestehen, einem Raum für Filmvorführungen und Vorträge sowie Räumen für die Verwaltung und Sanitäranlagen. Der Komplex soll im Frühjahr 2003 fertiggestellt sein.
Zur Geschichte des Standortes: Gegen Ende des 3. Jahrhunderts war hier in einem Wohnhaus ein etwa zehn Meter langer Saal mit einer angebauten Apsis entstanden. Aus diesem Saal entwickelte sich im zweiten Jahrzehnt des 4. Jahrhunderts eine 27 Meter breite dreischiffige Basilika. Weber vermutet hier die erste Trierer Bischofskirche. In den Wirren der Völkerwanderung ist damit dieser Teil der antiken Bischofskirche untergegangen.
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