R a s t a m a l t e n B r u n n e n
Leise rauscht der alte Brunnen
träumend sitzt sie auf der Bank
träumt von längst vergangnen Zeiten
von dem Mädchen jung und schlank,
das einst an die Liebe glaubte
an die Treue, an das Glück
verloren ziehen die Gedanken
in ein fernes Land zurück
zu den nie erfüllten Träumen
die im Meer der Zeit versunken
zu dem süßen Becher „Liebe“,
der doch niemals leergetrunken.
Und der alte Brunnen rauschet
späte Sonne wärmt das Herz
dankbar ihre Seele lauschet
versöhnet mit des Lebens Schmerz.
Weiskirchen, 11. Sept. 1997 Liesel Reinert
H e r b s t -I m p r e s s i o n e n
Mächtig rauscht es durch die Wipfel,
die in lichtem Golde stehn,
Herbstwind rüttelt an den Zweigen
läßt die bunten Blätter weh’n.
Braun und Gold auf allen Wegen,
die ein Teppich dicht verhüllt,
Herbstlaub ist es, das verwegen
raschelnd meinen Fuß umspielt.
Feurig lodern alte Wände
leuchten weithin gold und rot.
Weinlaub, das, bevor’s zu Ende
noch einmal trotzt dem kalten Tod.
Düster legen Nebelschleier
Trauer auf die bunte Welt,
Trauer, die auch meine Seele
ahnungsbang umfangen hält.
Weiskirchen, im Oktober 1999
Liesel Reinert
Herbstmelancholie
Mich dünkt, gestern war's, dass ich den Lenz begrüsst,
schon heut' füh'l' ich, dass der Herbst gekommen ist.
vorbei ist der Sommer, er war schön, er war lang,
dafür möchte ich danken, doch mein Herz pocht so bang.
Noch leuchtet die Sonne im stählernen Blau,
noch blüh'n ein paar Blumen in Feld und Au.
doch in den Wipfeln rauscht' mächtig, der Wind,
die Schwalben schon längst gen Süden sind.
Welkende Blätter fallen müde vom Baum,
der Sommer – das Leben - kurz wie ein Traum
Liesel Reinert
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