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Ist Alzheimer erblich bedingt?

Bei uns in Deutschland sind aktuell ca. 1,7 Millionen Fälle von Demenzerkrankungen bekannt. Ein enormer großer Teil der Betroffenen leidet genau genommen unter der sogenannten Alzheimer-Krankheit. Jährlich kommen unzählige Neuerkrankungen hinzu. Es liegt daher nahe, dass sich viele noch sehr junge Menschen die Frage stellen, ob Alzheimer eine vererbbare Krankheit ist. Dies allen voran vor dem Hintergrund, dass viele noch junge Menschen bereits mit Alzheimer in Berührung gekommen sind, weil es einen entsprechenden Krankheitsfall in der Familie gegeben hat oder gibt. Diesbezüglich kann erst einmal Entwarnung gegeben werden. Verschiedenen Studien und Untersuchungen zur Folge sind in der Tat nur rund 1 % aller Alzheimererkrankungen genetisch bedingt. Demnach ist das Risiko, an einer erblich bedingten Alzheimererkrankung zu erkranken, äußerst gering. Ein Krankheitsfall von Alzheimer im unmittelbaren, familiären Umfeld ist somit längst kein Grund zur Sorge um die eigene Gesundheit.

Familie

Genetisch bedingtes Alzheimer

Kind mit Oma

Unglücklicherweise ist die Alzheimerforschung nach wie vor noch nicht sehr weit vorangeschritten. Aktuell gibt es weder erfolgversprechende Therapie- oder Behandlungsansätze, noch etwaige vorbeugenden Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung verringern können. Wissenschaftlern ist es jedoch gelungen, drei spezielle Gene auszumachen, die auf die genetische bedingte Alzheimererkrankung hinweisen. Sobald eines dieser Gene etwaige Mutationen aufweist, kann mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Krankheit im Laufe des Lebens eines Betroffenen ausbrechen wird. Die Chancen, einem Krankheitsausbruch zu entgegen, gehen in einem solchen Fall gegen Null.

Mutter und Tochter

Zu beachten ist hierbei, dass erblich bedingtes Alzheimer in der Regel bereits in recht jungen Jahren ausbricht. Betroffene weisen somit bereits im Alter von 30 bis 60 Jahren erste Anzeichen und Symptome der Krankheit auf. Außerdem ist zu beachten, dass es sich bei der genetisch bedingten Form der Alzheimerkrankheit um eine sogenannte „autosomal-dominant“ vererbbare Erkrankung handelt. Das bedeutet, dass das Risiko einer Erkrankung für ein Kind, dessen Elternteil unter Alzheimer leidet, enorm hoch ist. Man spricht in derartigen Fällen von einer etwa 50 prozentigen Wahrscheinlichkeit im Hinblick auf die Vererbbarkeit von Alzheimer. Umgangssprachlich wird diese Form der Alzheimererkrankung häufig auch als "familiäres Alzheimer" bezeichnet.

Zeichnung gestresstes Gehirn

Wenn einige Anzeichen darauf hindeuten, dass die Voraussetzungen für eine erblich bedingte Alzheimererkrankung vorliegen könnten, könnte ein spezieller Gentest Klarheit bringen. Zu beachten hierbei ist jedoch, dass ein solcher Test nur dann Ängste und Sorgen nehmen kann, wenn er negativ ausfällt. Fällt der Test positiv aus, kann das Ergebnis bei Betroffenen zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen führen. Und das weiß man schließlich nicht vorher. Von daher ist davon eher abzuraten.

Altersbedingtes Alzheimer

2 Hände die sich berühren

Die häufigste Form der Alzheimererkrankung ist auf das Alter der Betroffenen zurückzuführen und deckt etwa 99 % der Krankheitsfälle ab. Das sogenannte altersbedingte Alzheimer bricht erst mit vorangeschrittenem Alter auf. In der Regel werden erste Anzeichen in einem Alter von etwa 65 Jahren sichtbar. Das Alter der Betroffenen ist hierbei der stärkste Risikofaktor. Altersbedingtes Alzheimer weißt nur sehr geringe genetische Einflüsse auf. Anders als bei erblich bedingten Alzheimer gibt es hier keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Ausbrechen der Erkrankung in jedem Falle erfolgen muss, wenn besondere genetische Kombinationen oder aber anfällige genetische Faktoren vorhanden sind.

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