Demenz - Diagnose, Symptome, Verlauf
Definition
Der Begriff Demenz bezeichnet unterschiedliche Krankheiten, die mit einer Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen. Beeinträchtigungen zeigen sich beim Denken, Erinnern und bei der Orientierung. Zu Beginn der Krankheit treten in der Regel Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit auf. Im späteren Verlauf folgen Verluste des Langzeitgedächtnisses.
Unterschiedliche Formen der Demenz
Morbus Alzheimer ist mit einem Anteil von 60 bis 65 % die am häufigsten auftretende Form der Demenzerkrankungen. Es handelt sich um eine neurodegenerative Störung, bei der Nervenzellen des Großhirns unwiderruflich zerstört werden. Die vaskulären Demenzen, die durch Veränderungen der Gefäße bedingt sind, treten zu 20 bis 30% auf. Oft liegt auch eine Kombination aus beiden Erkrankungen vor. Bei den restlichen Betroffenen liegen sogenannte sekundäre Demenzen vor, die nicht auf hirnorganische Grunderkrankungen zurückzuführen sind. Grunderkrankungen können u.a. Schilddrüsenerkrankungen, Alkoholismus, Hirnhautentzündungen oder ein Mangel an B12 Vitaminen sein.
Symptome und Auswirkungen der Demenz
Im Anfangsstadium treten zeitliche Orientierungsschwierigkeiten und Vergesslichkeit auf. Erste Sprachschwierigkeiten machen sich bemerkbar. Betroffene benutzen nur noch kurze Sätze und einfache Worte und können Gedanken nicht zu Ende bringen. Die Erkrankten nehmen die Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit in diesem Stadium oft bewusst wahr. Sie reagieren mit Stimmungsschwankungen und häufig mit Wut und Angst.
Eine selbstständige Lebensform kann zu diesem Zeitpunkt meist beibehalten werden.
In einem mittleren Stadium nehmen Vergesslichkeit und Probleme der zeitlichen und örtlichen Orientierung zu. Der Betroffene leidet unter einer hochgradigen Störung des Gedächtnisses und kann vertraute Menschen nicht mehr namentlich benennen. Die Sprache wird im Verlauf inhaltsleerer und undeutlicher. Alltägliche Handlungen wie Körperpflege und Essensaufnahme sind nur noch mit Unterstützung möglich. Stimmungsschwankungen nehmen zu und Demenzerkrankte können ihre Gefühle häufig nicht mehr kontrollieren.
Eine Selbstständigkeit ist jetzt nur noch stark eingeschränkt zu erhalten.
Im späten Stadium sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, vertraute Personen zu erkennen. Das Kurz- und auch das Langzeitgedächtnis sind zerstört. Das Sprechen mit verständlicher Satzbildung ist nicht mehr möglich und die persönliche Orientierung geht verloren. Körperliche Symptome wie Inkontinenz, Schluckstörungen und Gehschwäche treten auf.
Der Demenzkranke ist vollständig auf Pflege angewiesen und eine selbstständige Lebensführung unmöglich geworden.
Therapie der Demenz
Eine Therapie, die zur Heilung führt, gibt es für den Großteil der Demenzerkrankungen nicht. Die Behandlung zielt daher darauf ab, die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern. Die Ursachen der Alzheimererkrankung sind derzeit noch nicht ausreichend bekannt. Die auftretenden Störungen im Bereich des Botenstoffes Acetylcholin sollen aber durch Gabe von Antidementiva positiv beeinflusst werden. Der im Gehirn stattfindende Prozess kann zwar nicht gestoppt werden, aber das Fortschreiten der Symptome kann sich durchaus verzögern.
Vorsorge der Demenz
Studien zeigen, dass eine entsprechende Lebensweise das Risiko verringert, im Alter an Morbus Alzheimer zu erkranken. Die Vorsorge ist besonders für Menschen ab 40 wichtig, da der zerebrale Krankheitsprozess viele Jahre vor dem Auftreten erster Symptome beginnt. Eine systematische Behandlung von Bluthochdruck soll wesentlich zur Vorbeugung einer Demenz beitragen. Zu den weiteren Schutzfaktoren zählen neben einer gesunden Ernährung eine körperliche, geistige und soziale Aktivität.
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