Museumspark Rüdersdorf, ein Bericht in der Berliner Abendschau und der Gedanke dorthin einen Ausflug zu unternehmen

Was wird mich erwarten? Prospekte, Internetseiten versprechen Interessantes, Information, ein Erlebnis und ein bisschen Abenteuer. Na ja was alles so versprochen wird und Rüdersdorf ist für Berliner kein exotischer Ort. Eher verbindet man mit Rüdersdorf grau, Staub, langweilig Industrie vor den Toren von Berlin. Aber immerhin versprach für mich der erste Halbtagesausflug oder Tagesausflug Unterhaltung und Spaß wie immer. Nach der Sonnenfinsternis war der Tag hell und sonnenüberflutet. Das Wetter war wunderbar und konnte nicht besser sein.

Die Anfahrt klappte perfekt ohne Wartezeiten, stressfrei und wir waren pünktlich vor Ort. Der Landrover für die gebuchte Tour stand bereit. Wir teilten uns auf in zwei Gruppen. Eine Gruppe unternahm die einstündige Tour und die andere Gruppe erkundete den Museumspark. Danach wurde gewechselt.

Die Tour im Landrover begann nicht sehr spannend. Erst raus aus dem Museumspark. Unser Fahrer “Nickel“ sagte uns nur, dass wir den Park uns nachher selber ansehen könnten. Es ging ein kurzes Stück über normale Straßen und dann öffnete unser Fahrer mit seinen Schlüssel ein normales Straßentor. Danach öffnete sich eine etwas andere Welt mit ungewohnten Ein- und Ausblicken. Die Straße braucht einen Landrover mit dem Auf und Ab, den Dellen, den Schlaglöchern und den Pfützen. Ein Hauch von Safari; ein ganz ganz klein bisschen. Tiere kreuzten unseren Weg, das heißt ein Reh. Unser Fahrer sagte, dass sich hier sehr viele Tiere sicher und wohl fühlen. Sprengen und Abbaugeräusche störten sie nicht.

Der Landrover stoppte dann wie noch einige male. Einzigartige ungewohnte Sichten öffneten sich.

Was wir sahen war ein Tagebau in seinen ganzen Ausdehnungen; Kilometer lang und breit. Durch die klare Wetterlage wirkte alles viel näher. Ich hatte so etwas noch nicht gesehen. Unser Fahrer, der Geologie studiert hatte, erklärte uns vieles über Geschichte des Tagebaus, geologische Kalk-Abbaugebiete, Kalkablagerungen, geologische Verwerfungen, geologische Geschichte in Millionen von Jahren, Umgebung von Rüdersdorf, über die Industrie aus der Geschichte bis zur Moderne und noch und noch; unterhaltsam, spannend und interessant.

Wenn man die Ausdehnung des Tagebaus sieht und die Abbauzahlen hört, wird einem bewusst, wie unser Fortschritt die Erde und Natur verletzt. Viele Diskussionen über Fortschritt und den Preis, den wir dafür bezahlen, wird sichtbar und fassbar. Die Ausdehnungen, riesige Lader, Förderbänder, Maschinen, Industriebauten, eine durchorganisierte Industrie betrieben nur von wenigen Menschen; kaum fassbar.

Aber es gibt noch eine andere Sicht. Wenn man sich den Strukturen, die der Tagesbau einem präsentiert, öffnet, kann man Formen voller Ästhetik und einen harmonischen Rhythmus wahrnehmen. Man kann den Eindruck eines überdimensionalen Kunstwerkes assoziieren, geschaffen von Menschen über lange Zeit mit Technik verschiedener Epochen. Mich haben diese Strukturen fasziniert.

Nach einer Stunde war die Landrover Tour vorbei. Die Stunde für die Besichtigung des Museumspark selbst reicht nicht aus, um alles zu erkunden. Die Bauten, das Historische und die Objekte, die mit viel Engagement gestaltet wurden, sind eingebunden in Natur und Landschaft und Tagebau. Eine Ausführliche Besichtigung lohnt sich.

Nach dem alle wieder versammelt waren, ging es für einen Teil zum Essen in ein vietnamesisches Restaurant. Dieser Besuch war eine sehr angenehme Überraschung. Das Essen war ausgezeichnet, empfehlenswert und äußerst preiswert und nicht zu vergessen die sehr nette Bedienung. Wir haben uns dort auch etwas länger aufgehalten und hatten sehr sehr viel Spaß wie so oft auf unseren Veranstaltungen. Die Stimmung war einfach super bis hin Reiswodka oder auch mehrere und den Pflaumenschnaps des Hauses und und. Vieles ist nicht beschreibbar. Na ja dabei sein ist alles. Die Heimfahrt mit der Straßenbahn 88 und der S-Bahn war auch voller Stimmung.

Ein schöner Tag am Anfang des Frühlings und ich freue mich schon auf die nächsten Fahrten, die von unseren Rebos und engagierten Mitgliedern unser Gruppe organisiert werden.

bluebob

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