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Besichtigung Fort Hahneberg am 26.5.2014

Ein Bericht von bluebob

Fort Hahneberg-Spandau schon mal gehört, ein Begriff oder eine Vorstellung?

Für mich nicht, ein weißer Fleck nicht nur geschichtlich, auch von der Lage. Weit, weit, sehr weit war es bis dahin; fast 40 Minuten Busfahrt vom Bahnhof Zoo bis irgendwo; eben da. Ich habe im Nachhinein auf den Stadtplan geschaut und ja, es gehört tatsächlich noch zu Berlin. Eine Gegend in die ich nie gefahren wäre, wenn ich nicht müsste oder eben Unbekanntes lockte.

Das letzte Stück zum Fort ein kurzer Fußweg der abrupt an einem massiven Eisentor endet. Unsere Rebos hatten mit dem Fort Hahneberg e. V eine Sonderführung vereinbart. Als sich die großen Tore für uns öffneten, traten wir ein in eine unbekannte Welt. Nichts deutete auf eine mächtige Wehranlage hin. Zu spüren war die Atmosphäre, die mächtige Bauwerke manchmal ausstrahlen, besonders hier wo Natur und Architektur wieder ihre Harmonie gefunden haben. Ruhe, Frieden, Natur und Militäranlage bei herrlich angenehmem Wetter; Sonne und angenehme Wärme, ideal für diesen Ausflug.

Ich ahnte noch nicht, was mich erwartete. Das änderte sich aber sehr schnell durch die Führung. Ich empfand es als angenehm, dass wir eine so großartige Führung bekamen. Sie war ausführlich, abwechslungsreich, interessant, die verschiedensten Aspekte Bauwerk und Natur wurden uns nahe gebracht. Es ist mir nicht möglich die Vielseitigkeit und Interessantheit der Ausführungen hier darzustellen. Zu vielschichtig waren die Ausführungen. Nur einige Aspekte die mich ansprachen seien genannt: historische Einordnung, Gründe und Zusammenhänge des Baus, örtliche Zusammenhänge, Funktionsweise der Anlage, Gestaltung der Wehranlage, Philosophie einer Zeit, Funktion im Wandel der Zeit (über 130 Jahre), nach dem 2. Weltkrieg, eine Vergessene Welt im Grenzgebiet, manch Überraschendes, Natur und Naturschutz, Fledermäuse, die Arbeit eines Vereins zum Erhalt von Historischem und Schutz der Natur, der sehr aufwändig ist und viel Feingefühl verlangt.

Das alles hat mich sehr beeindruckt. Besonders beeindruckte mich die Arbeit der Maurer; so exakt, sauber, ordentlich, Ausdruck von Ästhetik im einfachen Bau, gemauerte Bögen und Kuppeln, einfach perfekt. Vieles sieht aus, als wenn es erst vor kurzem fertig geworden ist.

Wer es genau wissen will, sollte die Anlage besuchen und an einer ausführlichen Führung teilnehmen. Ich kann es jedem nur empfehlen. Einen besseren Einblick als die Worte vermitteln die Bilder.

Am Abend wurde mir erst klar, wie sich dieses Bauwerk in die Geschichte unserer Nation einfügt. Wie war die geschichtliche Situation?

Geschichtlich müssen Zusammenhänge mit den „Deutschen Einigungskriegen“ gesehen werden, dem Streben von Bismarck nach einem einheitlichen „Deutschen Reich“, dem „Deutsch / Französischen Krieg von 1870/71“, der preußische König Wilhelm I. – nun Deutscher Kaiser, verkündet am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Reiches, für das Deutsche Reich stand der Feind immer noch im Westen, Bau des Fort Juli 1882 bis 1886 (Indienststellung 1888), schon 1883 total veraltet, 1871–1918 Deutsches Kaiserreich unter der Bismarckschen Reichsverfassung, .....usw. usw. ....

Fort Hahneberg-Spandau ein kleiner Baustein unser Geschichte und eine der vielen kleinen Brücken zum Verständnis der Entwicklung unser Nation. Eine Perle in herrlicher Natur; ein Erlebnis.

Autor: bluebob

Zu den Fotos hier klicken!

Ein Bericht von lilifeh

Diesmal sind wir gut ausgerüstet mit festem Schuhwerk und Taschenlampe ausgezogen, um das Fort Hahneberg, am äußersten Westrand Berlins in Staaken gelegen, zu erkunden.

Fort Hahneberg

Dieses Fort wurde 1888 fertiggestellt. Es sollte mit weiteren geplanten Forts dem Schutz der Zitadelle Spandau dienen, galt aber nach Fertigstellung durch den Fortschritt der Waffentechnik schon als veraltet. Deshalb verzichtete man auf den Bau weiterer Forts. So wurde Deutschlands letztes gebautes Artilleriefort bis 1945 u. a. als Kaserne, Lazarett und Zentralarchiv für Wehrmedizin vorwiegend militärisch genutzt.
Zur Website Fort Hahneberg hier klicken!

Fort Hahneberg

Das aus ca. 28 Millionen Ziegelsteinen gebaute Fort diente nach dem Krieg der Gewinnung von Baumaterial zum Wiederaufbau Berlins. In DDR-Zeiten lag es im Grenzgebiet und ist erst seit dem Mauerfall wieder zugänglich.

Fort Hahneberg

Die Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e. V. hat sich seit 1993 der Aufgabe verschrieben, das denkmalgeschützte Areal zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Fort Hahneberg

Auf dem Gelände des Forts und in einigen Innenräumen wurde der Film vom Kultregisseur Quentin Tarantino 'Inglourious Basterds' mit Til Schweiger und Brat Pitt gedreht. Ein ziemlich brutaler Film mit viel Ballerei.
Der Filmtrailer zeigt die Filmkulisse im Fort Hahneberg, hier klicken!

Fort Hahneberg

So wurden wir also von einem Vereinsmitglied erst über das verwunschene, naturbelassene und geschützte Gelände geführt. Herr W., der sich mit Leib und Seele dem Fort verschrieben hat, ließ uns an seinem Wissen teilhaben, erzählte und erklärte uns die Geschichte in äußerst interessanter kurzweiliger Form, so dass die erste Stunde wie im Fluge verging.

Fort Hahneberg

Der weitere Weg ging durch das Innere der Anlage. Ein Labyrinth aus Gängen, Räumen, Treppen und Hallen führte uns zum Zentrum des Forts - ein Ort mit einer fantastischen Akustik. Auch hier, wie überall im Gebäude, gemauerte Wände, die aussehen, als ob sie gerade mit einem Hochdruckreiniger gereinigt worden wären. Ein Meisterwerk damaliger Maurer- und Architektenkunst.

Fort Hahneberg

Nach einer weiteren Stunde gelangten wir wieder an das Tageslicht und konnten noch einmal die wunderschön blühenden Robinien bewundern, die auf einem Großteil des Geländes wachsen. Zusammen mit der sonst fast nirgendo mehr vorhandenen Trockenwiese steht das gesamte Gelände unter Naturschutz. Etliche Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten haben hier ein Zuhause gefunden und wird ihnen auch hoffentlich erhalten bleiben.

zu den Fotos

Fort Hahneberg

Autor: Feierabend-Mitglied

Zur Website der ASG Fort Hahneberg e. V.

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