Ausflug zum Schloss Altranft

ENDLICH gelungen: Ausflug nach Altranft am 26.06.2015

Es ist schon komisch, - als ob der Deibel zumindest hinsichtlich der Vorbereitungen bei den letzten Fahrten seinen Schwanz drauf hält: auch dieses Mal wieder ein kurzfristiger Anruf, das die 2. Kutsche, obwohl zugesagt ausfällt ,weil der Kutscher ins Krankenhaus kam, (und was nun? wie würde alles ablaufen?), evtl. Streik bei der Bahn....?
Heikes Kommentar dazu war: "dann werde ich mich selber auf den Bock setzen und mit einer Angel dem Pferd ein Leckerchen vor die Schnute halten, dann wird der Gaul schon traben...
Und falls die Bahn ausfällt, nehmen wir ersatzweise eine Draisine.... :-))"
Prima, wäre mal etwas Anderes, aber 'ne tolle Vorstellung: wären wir dann bei der Begegnung eines Mähdreschers samt Kutsche in den Graben gerutscht? Und woher die Draisine nehmen und nicht stehlen?

Aber nee, alles hat prima geklappt: Bahn ging pünktlich, vor Ort gut angekommen und vom Schloss die Information, das wir in 2 Gruppen aufgeteilt würden. Während die 1. Gruppe mit den Hoppepferdchen kutschierte , konnte die andere sich das Schloss ansehen, Happahappa machen und nach Rückkehr der 2.Gruppe gleich wieder die Kutsche besteigen, während Gruppe 1 Essen fassen und die "kleine Schlossbesichtigung" machen konnte. Und genau so wurde es dann auch gemacht.

Ach wie gut, daß bei uns Berliner Schwergewichte gleich 3 Pferdchen vor den Kremser gespannt waren, die uns dann fleißig nicht nur durch Altranft , sondern noch durch mehrere "Nester" bis hin zum Storchenturm brachten. Nee, ehrlich: wir waren zwar schon in Vetschau und dachten, dieses Mal nicht allzu viel Zeit mit der "Aufklärung über Störche" zu verbringen, aber diese Führung war so interessant, fast persönlich und vielseitig, das wir dort mehr Zeit als eigentlich eingeplant verbrachten. Und als wir dann schon abfahren wollten, flog ein Fremdstorch auf das Nest und wurde von den Jungstörchen attackiert, so das wir schon ein neues Storchendrama befürchteten. Aber Mama oder Papa Storch kamen ihrem Nachwuchs zu Hilfe und alles nahm ein gutes Ende und mit Scherzen und Erklärungen unseres Kutschers fuhren wir in Richtung Altranft zurück. Was mich und wahrscheinlich auch alle auf unserer Kutsche bestürzt machte war , das nach der Wende die LPG und sehr viele Grundstücke von Holländern und anderen aufgekauft wurden,diese wieder verkauften oder aber für eigene Zwecke mit Arbeitern aus anderen Ländern nutzen und somit den eigentlichen deutschen Einwohnern die Möglichkeit auf Arbeitsplätze weg genommen wurden. Es war eine schöne und seitens des Kutschers auch eine informative Fahrt, es war schön und hätte noch länger dauern können.

Hungrig zurück gekehrt , muß man eingestehen: auch wenn das Angebot zu Mittag rar war: ABER nicht nur die Königsberger Klopse als auch die Kartoffeln mit Quark haben allen geschmeckt und die Bäuche waren so gut gefüllt, daß man, als bei der Führung der erste Blick in ein wunderschönes Schlafzimmer gemacht werden konnte, sich am liebsten gleich in die einladenden Betten gelegt und Mittagschlaf gehalten hätte. Aber auch die "kleine Schloßführung" lohnte sich.Wir kamen zuerst in ein recht dunkles Herrenzimmer und gegenüber dann in das wirklich gemütliche helle Damenzimmer, wo überall ganz erlesene Möbel und Öfen standen. Allerdings wurden wir beim Fotografieren gefragt, ob wir eine "Erlaubnis" erkauft hätten und wurden darauf hingewiesen, daß die am Boden liegenden Seidenteppiche sehr teuer gewesen seien und wir sie nicht betreten dürften. Das Kaufen der Erlaubnis wurde anschließend nachgeholt und die Führung ging weiter: Interessant waren auch die uralten Utensilien zur Bewirtschaftung des Ackers (wo wir zwar nicht mitreden konnten) aber bei "Staubsauger", Wäschestampfer usw. mußten wir insgeheim grinsen, denn so manch einer von uns bekannte dann, daß auch er noch teilweise diese jetzt im Museum ausgestellten Teile kennt.

Da es sich jedoch im Schloss um eine "kleine" Besichtigung handelte, durften wir uns noch für eine Besichtigung in einer anderen historischen Einrichtung entscheiden und wir entschieden uns für die alte Schule. Oh Gott, solltet Ihr jemals für Euch diese Tour planen, dann zieht nur gut gepolsterte Schuhe an, denn es ging dann über Kopfsteinpflaster - nix für Stöckelschuhe :o)) Kurzer Kommentar dabei über die geschlossene Schmiede, wo seinerzeit die Pferde neue Hufe erhielten und - ENDLICH - nebenan dann die Schule. Eingangs die Geräte zur Herstellung von Leinen und in einem kleinen Raum dann Schulbänke, ein streng blickender Herr Lehrer mit Stock, wo dann auch gleich ein Test gemacht wurde, in wie weit man noch der "deutschen Schrift" mächtig sei und sie lesen könne. Na ja, herott passte gerade man die die Schulbank, sieht aber nicht so aus, als ob er diesen Test unter strengem Blick des Herrn Lehrers bestanden hätte :o))

Nun gut, inzwischen war auch die 2. Truppe wieder zurück und es gab für "gesammelte Werke" dann noch Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, der super lecker war.

Prima, daß wir trotz allem noch den Zug kurz nach 17 Uhr erreichten - wieder zum Bahnhof über Kopfsteinpflaster!! - und dann wohl hoffentlich alle (trotz Irrläufer Unwissender in Gesundbrunnen) gut zu Hause gelandet sind.

Tschüssi Ihr Lieben, macht's gut bis zum nächsten mal und seid lieb gegrüßt von Eurer

Heike (Tilimu) und Ingrid (Katzenmama2)

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